«Mesa», Zürich

Kochen mit Herzblut!

Neuer «Tatort», neues Glück: Antonio Colaianni kocht jetzt im «Mesa». Dort liegen zwei verführerische Karten auf: eine «normale». Und eine für Vegetarier! Signor Antonio klettert auf 17 Punkte. Er ist GaultMillaus «Koch des Monats» im April.

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Neue Adresse, neues Glück: Antonio Colaianni kocht jetzt im «Mesa». Neu für 17 Punkte!

Antonio Colaianni arbeitete zuletzt im «Clouds». Für einen Tisch in Zürichs Hochhaus-Restaurant warteten die Gäste monatelang. Aber der Chef da oben, hoch über den Wolken, war todunglücklich. Tempi passati: Colaianni heuerte als Nachfolger von Marcus G. Lindner im «Mesa» an und gibt jetzt, nach kurzem «warm-up», so richtig Vollgas. Er kann sich ganz auf seine anspruchsvolle Rolle am Herd konzentrieren. Vorne im modernen Restaurant kümmern sich Maître Reinhard Mayrböck und Sommelier Alexander Szabo ganz hervorragend um die Gäste.

Erster Blick in die Karte, erste Überraschung: Es gibt zwei grosse Menüs; für Vegetarier gilt in diesem Haus «Gleichberechtigung»! Der Chef bietet einen fleischfreien Siebengänger an: «Das gehört zu meinem Konzept, auch wenn es die grössere Herausforderung ist als die Zusammenstellung eines normalen Menüs.» Eine von sieben Offerten haben wir unverzüglich angenommen: «Osternest»! Wir kriegten ein nach der Onsen-Methode zubereitetes wachsweiches «Stundenei», dazu Mönchsbart, Cipolotti, Trüffel und eine perfekte Beurre blanc. Hervorragend!

Der kulinarische Parcours für Nicht-Vegis? Zur Begrüssung ein geheimnisvoller gelber Peperonischaum mit «Sot l’y laisse», den wunderbar saftigen Pouletstücken. Dann eine sehr edle Bouillabaisse (mit etwas braver Rouille). Im Teller: Calamares, Rouget, Steinbutt – und liebevoll drapierte Schwertmuscheln. Wer Colaianni heisst, mags (trotz Konversation in breitem Berndüütsch) italienisch. Also gibts Ravioli, klein und fein, gefüllt mit Gitzi, dazu wilden Spargel, Eigelb und Parmesan. Auch das «Kalb all’italiana» passt zu Koch und Haus: ein kleiner Ossobucco, eine Mini-Piccata, eine sauber gebratene Milke, Peperoni und Artischocken. Wir orderten auch den «signature dish»: Ormalinger Schwein! Bereits die Beilage war saugut: ein Kartoffelespuma mit einem Ragout vom Schwein. Daneben die abgeflämmte butterzarte Brust. Spätestens jetzt war klar: Da kocht sich einer in die 17-Punkte-Liga!

Restaurant Mesa
Weinbergstrasse 75
8006 Zürich
Tel. 043 321 75 75
www.mesa-restaurant.ch


 

 

 

am 27. April 2013 - 16:33 Uhr, aktualisiert 21. Januar 2019 - 00:23 Uhr