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Check-up

Lightbox: Spielerisches Sehtraining

So hell leuchtete eine Lightbox noch nie. Von dem neu entwickelten Lichtkasten profitieren Kinder mit Sehbehinderung – in der Therapie und im Alltag. Das Ziel des Hilfsmittels: die visuelle Stimulation.

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Checkup Spielerisches Sehtraining für sehbehinderte Kinder Lightbox

Bei der Lightbox handelt es sich um einen von innen beleuchteten und dimmbaren Kasten.

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Röhrchen, Plastikbecher und Glasperlen: alles Dinge, die das Sehen trainieren helfen. Mit der neuen Lightbox, die vom Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen entwickelt wurde, geht das ganz einfach. Denn: «Wenn man Gegenstände durchleuchtet, hat das auf die Netzhaut einen ganz anderen Effekt, als wenn man einen Gegenstand nur anleuchtet», erklärt Angelika Hoffmann-Dömer, Low-Vision-Trainerin beim Visopädagogischen Dienst Kanton Solothurn, wo sie mit sehbehinderten Kindern arbeitet. «Die grösste Herausforderung für diese Kinder ist es, überhaupt erst mal das Erkennen von Dingen zu lernen.»

Der Grund: Menschen sehen mit dem Gehirn, während das visuelle System die entsprechenden Bilder liefert. Sehbehinderten Kindern fehlen diese Bilder, weshalb es ihnen viel schwerer fällt, Handlungen nachzuahmen oder Begriffe zu bilden. Dank der gezielten Frühförderung wird die kognitive Leistungsfähigkeit stark verbessert.

Augenkrankheiten können angeboren sein: So leiden zum Beispiel Frühgeburten ver-mehrt unter Schädigungen der Augen. Andere Seheinschränkungen sind genetisch bedingt oder können auch im Kindesoder Jugendalter vorkommen: etwa die juvenile Form der Makuladegeneration.

Bestimmte Anzeichen weisen auf eine Sehstörung hin. Bei einem Säugling: reagiert nicht auf Licht, schaut Gesichter und Gegenstände nicht an, schaut an einem vorbei, kein Lächeln mit sechs Wochen, kaum visuelle Neugierde, und die Augen bewegen sich unkoordiniert. Anzeichen bei einem Kleinkind: Bewegt sich unsicher, stösst beim Laufen oder Krabbeln häufig an Gegenstände, Verzögerung der motorischen Entwicklung, schielt, geht mit den Augen auffällig nah an Sehobjekte und vermeidet Beschäftigungen feinmotorischer Art wie zum Beispiel Perlen auffädeln. Bei diesen Symptomen sollte man einen Kinder- oder Augenarzt aufsuchen.

Die neue Lightbox (CHF 1295.–) kann man auch zu Hause brauchen. Sie ist besonders flach und gut zu transportieren. Je nach Therapieerfolg können mit der Zeit sogar wieder Märlibücher (herauskopierte Seiten) angeschaut werden.

Hier finden Sie alle Infos www.szb.ch

Von Lisa Merz am 15. Dezember 2016 - 20:02 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 14:40 Uhr