Check-up: Mundgeruch

Zunge reinigen killt Bakterien

Halitosis ist der medizinische Ausdruck für den üblen Geruch aus dem Mund. Ein Vier tel der Schweizer Bevölkerung leidet darunter.

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Halitosis entsteht zu 90% in der Mundhöhle

Schlechter Atem ist eines der letzten Tabuthemen. Sogar nahe Angehörige scheuen sich, das Problem anzusprechen. Betroffene merken manchmal nicht einmal, dass sie Mundgeruch haben. Spätestens wenn die Gesprächspartner immer einen Schritt rückwärts machen, müssten sie eigentlich merken, dass etwas nicht stimmt. Selten ist Mundgeruch nicht: Ein Viertel der Bevölkerung leidet gelegentlich oder chronisch unter schlechtem Atem.

Die Ursache liegt nicht, wie viele Betroffene oft entschuldigend anführen, im Magen oder im Hals-Nasen-OhrenBereich. In 90 Prozent der Fälle kommt die gasförmige, übel riechende Schwefelverbindung aus der Mundhöhle. Hauptverursacher ist die Zunge, aber auch entzündliches Zahnfleisch und tiefe Zahnfleischtaschen verursachen Mundgeruch. In der furchigen Oberfläche der Zunge tummeln sich Bakterien zuhauf. Sogar nach dem Zähneputzen sind noch Hunderttausende Bakterien im Mund. Ungereinigte Zahnzwischenräume begünstigen ebenfalls Mundgeruch.

Wie findet Mann oder Frau heraus, ob sie selber schlechten Atem haben? Dagibt es einige Tricks: Nehmen Sie zum Beispiel ungewachste Zahnseide, und ziehen Sie diese durch die Zwischenräume der oberen und unteren Backenzähne. 45 Sekunden warten und dann an der Zahnseide riechen. Oder: Nehmen Sie ein frisches Taschentuch, und streifen Sie mehrmals über die herausgezogene Zunge, von hinten nach vorn. Wieder 45 Sekunden warten und dann riechen. Auch ein weisslicher Zungenbelag kann ein Zeichen für Mundgeruch sein.

Bei schlechtem Atem hilft nur eins: entzündete Zahnhälse behandeln, Zahntaschen, in denen sich Bakterien sammeln können, sanieren und die Zunge professionell reinigen lassen. Danach bei der täglichen Zahnreinigung Zahnseide oder Dentalbürstchen verwenden, einen Zungenschaber einsetzen oder die Zunge mit einer Extra-Zahnbürste reinigen. Zusätzlich kann eine Mundspülung eingesetzt werden.

Die Aktion Mundgesundheit Schweiz hilft mit Informationsflyern, die in Zahnarztpraxen, Apotheken und Drogerien sowie Coop-Filialen erhältlich sind.

Von Verena Thurner am 14. September 2010 - 10:13 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 19:54 Uhr