Er kennt sich mit Farben aus, beginnt doch seine künstlerische Laufbahn mit einer Ausbildung als Plakatmaler. Blau, Grün, Rot sind immer noch Aldo Solaris engste Begleiter, unterstützt durch Form und Bewegung. Zu ungeahnter Dynamik kommt Aldo Solari, 65, mit dem Thema «Schwimmer», das er seit 2003 konsequent verfolgt.
Der in Basel lebende Solothurner mit Tessiner Wurzeln malt nicht ungegenständlich. Der Mensch bleibt Mittelpunkt seiner Arbeit, auch wenn meist abstrahiert, in geometrische Formen gepresst oder als Landschaft lesbar. Das heisst nicht mehr als Individuum, sondern als Metapher für den täglichen Konkurrenzkampf.
Zwischen den geschäftig marschierenden Menschen in blauen Kleidern auf rotem Hintergrund («Der Platz», 1989/90, r.) und den Schwimmern («Ohne Titel», 2011/12, r.) liegen zwanzig Jahre. Trotzdem: Die sorgfältig ausgewählten Farben und die Dynamik sind gleich geblieben. In dem einen kommen und gehen Menschen aus dem Bild, im andern sind es Schwimmer, die aus dem Rahmen gleiten. Unentwegt in Bewegung, unaufhaltsam wie das Rad der Zeit. «Wohin laufen wir, wohin schwimmen wir?», fragt sich der langjährige Dozent an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. «Und auch wenn wir uns bewegen, treten wir nicht immer auf der gleichen Stelle.» Als junger Mensch war Aldo Solari viel im Vorderen Orient, in Indien und Afrika unterwegs. Seine dort entstandenen Skizzen und Aquarelle wurden ihm auf der Reise gestohlen. Was ihn nicht davon abhielt, Maler zu werden. Das war 1974. «Man muss in das Scheitern investieren», sagt Aldo Solari lachend und fügt hinzu: «Und sich bewusst sein, dass es ohne Vergangenheit auch keine Zukunft gibt.»
Die Schau in Solothurn versammelt 77 Werke in sieben Sälen und ist nicht als Retrospektive, sondern als Momentaufnahme gedacht.
Kunstmuseum Solothurn
Bis 11. 11.
Di–Fr 11.00–17.00 Uhr, Sa/So 10.00–17.00 Uhr
Tel. 032 - 624 40 00
www.kunstmuseum-so.ch
Katalog CHF 48.–