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Allround-Künstlerin Mirta Devi

Ohne Berührungsangst

Mitra Devi ist Krimiautorin, Malerin und Filmemacherin. Ihr neuster Dokfilm, «Gothic», ist soeben in den Kinos gestartet.

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Mirta Devi

Im Innenhof ihres Ateliers in der Zürcher Altstadt tankt Mitra Devi auf.

Willy Spiller

Der Tod ist sozusagen ständiger Begleiter der Zürcherin Mitra Devi, 50. Und Brotgeber! Denn sie schreibt Krimis, schwarzhumorige Short Storys – von denen Radio SRF einige als «Schreckmümpfeli» gesendet hat. Auch malt sie hie und da Totenköpfe und dreht Dokumentarfilme. Etwa «Vier Frauen und der Tod» oder «Gothic» – eine Bewegung, die ihre Vorliebe für Makabres und Morbides zelebriert.

Auf die Gothic-Szene ist Mitra Devi 2007 gestossen. Sie weilte damals für ein halbes Jahr als Krimistadtschreiberin in Leipzig: «Dort habe ich Menschen mit viel Toleranz, Freundlichkeit und Respekt vorgefunden.» Die Arbeiten zu ihrem vierten Film – den sie zusammen mit ihrer langjährigen Freundin, der Fotografin Bea Huwiler, drehte – dauerten ein Jahr. 120 Stunden Aufnahmematerial sind für den Film auf anderthalb Stunden reduziert worden. «Ich hatte grossen Spass beim Schneiden», erinnert sich Devi, die sowohl für den kreativen als auch für den kommerziellen Teil zuständig war. «Selbstständigkeit ist für mich sehr wichtig. Und risikofreudig bin ich auch.» Nach dem optisch sehr ansprechenden «Gothic»-Film ist nun ein neuer Kriminalroman in Planung. Das letzte Buch der beliebten Nora-Tabani-Reihe, «Der Blutsfeind», wurde 2013 mit dem Zürcher Krimipreis ausgezeichnet. «Die erste Fassung eines Krimis schreibe ich am Stück, jeden Tag, meistens drei Monate lang. Dann lasse ich sie ruhen, bevor ich sie überarbeite.»

Mitra schreibt schon als Kind Geschichten, die sie selber illustriert. Mit 16 verlässt sie ihr Elternhaus, hält sich zwei Jahre in Israel und ein halbes Jahr in Indien auf. Mitte der 80er-Jahre beginnt sie zu malen und stellt immer wieder aus. Ihre Malweise ist exakt, oft liefert ihr die Natur die Motive. 2001 erscheint Devis erste Kurzgeschichte. «Stumme Schuld»; der erste Fall der Zürcher Detektivin Nora Tabani kommt 2008 auf den Markt. «Ich liebe düstere, gruselige Geschichten», sagt die Autorin und lächelt. In einer Box sammelt sie ihre Ideen: Notizen, aufgeschrieben auf Papierfetzen, Servietten, Bierdeckeln oder Zündholzschachteln. Hauptsache, sie sind zur Hand, wenn Inspiration gefragt ist. 

«Gothic» in den Kinos
Bereits in den Kinos in Frauenfeld, Altdorf, Bern, Thun und Wattwil. Ab 23.10. in Zürich im Arthouse Uto.
Weitere Infos: www.mitradevi.ch

Von Kati Moser am 27. Oktober 2014 - 07:31 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 16:50 Uhr