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Multimediakünstler Ossi Robertson

Musikalische Wiedergeburt

Seine erste CD ist eine Hommage an die Schutzengel: Videokünstler Ossi Robertson erzählt mit «Rebirth» von schicksalhaften Umständen im Leben und davon, wie er 2010 eine Lawine überlebte.

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Künstler, Musiker, Arzt Prof. Dr. Ossi R. Köchli (Künstlername Ossi Robertson) mit eigenen Videostills in seinem Zürcher Haus.
Fabienne Bühler

Ein Leben mal zwei. Ossi Robert Köchli, 53, ist Professor für Gynäkologe und gynäkologische Onkologie in Zürich. Unter dem Pseudonym Ossi Robertson macht er Videokunst und Musik. Lange lebte der Zürcher und Heimweh-Davoser seine Kreativität im Verborgenen aus. Zu gross war die Angst, dass die Videoclips «nur» als Hobby abgetan werden. Seine Kunst ist in der Tat erklärungsbedürftig, der Kurzfilm «Die Tomate und wohin sie geht» längst Kult. Dabei hielt er mit einer Endoskopiekamera den Weg des Gemüses durch den menschlichen Körper fest. «Body Insights» – «Körpereinblicke» heisst die Serie. Robertson bannt in seinen künstlerischen Clips alles vom Verdauungsvorgang über die Verästelung der Blutkapillaren bis zum Follikelsprung auf Video und Filmstills. Die Bilder werden koloriert und nachbearbeitet.

Wie viele Kinder der Arzt bisher auf die Welt gebracht hat, weiss er nicht. Das Jahr 2011 bescherte ihm jedoch gleich zwei Babys. Tochter Anna Lina kam am 1. Juni zur Welt. Jetzt ist auch die erste CD von Ossi Robertson & Friends im Handel. Der Dachstock des Hauses am Zürichberg, wo der Vater zweier älterer Söhne schon mit Videokünstlerin Pipilotti Rist an Projekten tüftelte, ist der Übungsraum der Band. Robertson spielt Schlagzeug. Ansonsten sieht er sich als Dirigent, der seinen Mitmusikern viel Raum zur Selbstentfaltung lässt. «Rebirth» ist ein Mix aus Pop und Rock und erzählt acht Geschichten von Schicksal, Risiko, Zufällen. «Go the Extra Mile» ist jenen gewidmet, die Krebs oder eine andere Krankheit haben. Der Song «Guardian Angel» ist eine Hommage an unsere Schutzengel, auf Youtube gibts den Videoclip dazu. Robertson wurde beim Heliskiing in Kamtschatka in Sibirien von einer Lawine verschüttet – und überlebte. «Ich streckte den Kopf raus, die Sonne schien.» Eine Begebenheit, die einmal mehr beweist, mit wie viel Kraft das Leben dem Tod entgegentreten kann. 


 

 

 

 

Von Caroline Micaela Hauger am 20. August 2011 - 15:20 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:57 Uhr