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Renault Twizy

Skurriler E-Flitzer

Mit dem Twizy startet Renault ab 2012 in die Elektrozukunft. Der kuriose Zweiplätzer soll einem jungen, urbanen Publikum umweltschonende Mobilität ermöglichen.

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Schräg: Den Twizy gibts – wie den Prototyp im Bild – ohne Türen oder später auch mit nach oben aufschwingenden Halbtüren.

Mit dem Twizy bieten wir ein agiles Stadtfahrzeug für zwei Personen, das dank Airbag und Karosserierahmen mehr Sicherheit als ein Motorrad bietet», wirbt Renaults Produktverantwortlicher François Huber. «Er ist ein Mix aus Cabrio und Roller.» Klingt gut. Dennoch bleiben wir beim Anblick des Twizy, bei dem der Mitfahrer wie auf einem Motorrad hinter dem Fahrer Platz nimmt, skeptisch. Zwei runde Glubschaugen-Leuchten, frei stehende Räder, keine Türen und weit abstehende Seitenspiegel – den Twizy übersieht man selbst im dichten Stadtverkehr nicht. «Unsere Prototypen mögen noch etwas trist wirken. Aber zum Auslieferungsbeginn im nächsten Jahr – mit Halbtüren und als bunte Sonderserie – wird unser E-Mobil viel frecher aussehen», verspricht Huber.

Über die Hälfte der Pariser Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren hat keinen Führerschein. Und genau für diese Gruppe hat Renault den Twizy konzipiert, da man ihn im EU-Raum auch ohne PW-Führerschein fahren darf. Da wird es dieser überdachte, erstaunlich handliche Roller in der Schweiz schwerer haben. Bei uns darf der Twizy nämlich nur mit dem normalen Autofahrausweis (Kat. B) gefahren werden. Vergünstigungen für Elektro-Fahrer, wie beispielsweise in London, gibt es bei uns auch nicht. Eigentlich schade, denn der Zweisitzer macht richtig Spass. Trotz Schieben über die Vorderräder lässt es sich mit ihm erstaunlich zügig um Kurven räubern. Zudem glänzt er mit einem Wendekreis von nur 3,4 Metern und kommt dank nur 450 Kilo Gewicht selbst mit dem 5-PS-, aber natürlich vor allem dem 20-PS-Motor flott voran. Vielleicht brilliert der 10 200 Franken teure Twizy (noch) nicht mit Sexappeal, dank E-Antrieb vermittelt er aber ein gutes Gewissen und bietet Exklusivität.

Von Jürg A. Stettler am 14. Juni 2011 - 09:19 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:42 Uhr