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Mein Stil

Supermami Racha Fajjari im Interview

So vielfältig wie ihre Interessen ist der Stil der Unternehmerin. Das Motto der jungen Mutter: Ich will alles. Oder mehr, ob im Beruf oder bei der Garderobe.

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Model, Moderatorin, Organisatorin von Anlässen, Unternehmerin, Netzwerkerin: Racha Fajjari ist eine Power-Woman mit prominentem Umfeld. Gegenwärtig kümmert sich die Frau des DJs Tom Novy gleich um mehrere «Babys»: um ihren Sohn Maximilian und ihren Internet-Shop Babylicious.ch sowie ihren Laden mit Mami-Kafi. Alle Babys beschäftigen sie rund um die Uhr – und machen die 26-Jährige rundum glücklich.

SIStyle: Racha Fajjari, Ihr Sohn Maximilian wurde im Mai geboren. Er schläft nebenan in seinem Bettchen. Haben Sie Partys gegen Pampers eingetauscht?
Racha Fajjari: Ja (lacht). Er bedeutet mir maximales Glück. Wir hatten uns fünfzig Mädchennamen ausgedacht, aber bloss einen Jungennamen. Für einen Buben sollte es etwas typisch Bayerisches sein, aus der Heimat meines Mannes.

Sie sind Schweizerin mit tunesischen wie marokkanischen Wurzeln: In welcher Sprache erziehen Sie Ihren Sohn?
Meine Eltern sprechen mit ihm Arabisch, mein Mann Hochdeutsch und Bayerisch und ich Schweizerdeutsch.

Sie unterhalten das Portal Babylicious.ch mit Mode und Accessoires für Mütter und Kinder. Wie shoppt man für Kids am klügsten?
Ich empfehle, die ersten Sachen, also jene in den kleinsten Grössen, nicht zu teuer zu kaufen. Danach kann es sich lohnen, etwas mehr auszugeben für luxuriösere Labels, weil die Kinder Kleidung und Schuhe einige Monate lang tragen können. Generell das bestellen, was man selbst cool findet. Und auf die Jahreszeiten achten!

Wie kamen Sie auf die Idee mit dem Online-Shop?
Auf unserem Honeymoon: Australien, Neuseeland, Los Angeles, New York. Ich war im vierten Monat schwanger und verfiel dem Shoppingwahn. Zurück in der Schweiz, musste ich realisieren, dass es weniger ausgefallene, farbige, lässige Sachen gibt. Die hat es jetzt bei mir im Store.

Was sind die aktuellen Renner?
Bei der Auswahl orientiere ich mich unter anderm an den Hollywood-Kids. Die machen vor, wies geht: Ugg-Boots, Converse-Sneakers, T-Shirts mit Rockstar-Prints, Trumpette-Söckchen, die aussehen wie Ballerinas oder Mary Janes.

Haben Sie keine Bedenken, schon bei Kleinkindern den Label-Fetischismus zu fördern?
Nein. Bis zu einem gewissen Alter ist es den Kleinen völlig wurst, was sie tragen, solange es bequem ist. Nach ein paar Jahren entwickeln sie ihren eigenen Stil und wollen sich nach ihren Vorstellungen kleiden, unabhängig von der Marke oder vom Geschmack der Eltern.

Hat sich Ihr Stil mit Ihrer Rolle als Mutter verändert?
Ich war nie wirklich eine Fashionista, sondern eher an bequemer, praktischer Kleidung oder dem kleinen Schwarzen interessiert. Sobald ich aufhöre zu stillen, greife ich durchaus wieder zum sexy Glitzerkleidchen und zu Highheels.

Sie arbeiten als Model und Moderatorin. Wie gross war der Druck, rasch wieder schlank und fit zu sein?
Bis fünf Wochen vor der Geburt stand ich als Moderatorin vor der Kamera. In der Schwangerschaft habe ich üppige 17 Kilo zugelegt – nicht, dass die mich gestört hätten … Durch das Stillen und das Spazierengehen mit meinem Hund ist mein Gewicht fast wieder so wie davor, und das ohne Diät oder Sport. Ich habe mich nicht unter Druck gesetzt oder von anderen unter Druck setzen lassen. Wer mich, so wie ich bin, als Model buchen will: fein.

Sie posierten in Dessous. Wird Ihr Sohn die Fotos jemals zu Gesicht bekommen, oder bereuen Sie die freizügigen Aufnahmen?
Klar! Ich bereue das nicht und schäme mich für nichts! Mein Kleiner wird bestimmt stolz sein, wenn er später die Bilder sieht. Ich würde es auch jederzeit erneut tun, sollte ich die entsprechend knackige Figur dafür wieder haben. Völlig nackt würde ich mich allerdings nie ablichten lassen.

Sie liessen Ihren Körper mit diversen Tattoos schmücken.
Ja, an meinem Knöchel ist ein Herz mit dem Schriftzug «true». Mein Mann trägt das gleiche Symbol am Handgelenk. Wir haben es uns im Sommer auf Ibiza stechen lassen, als Sinnbild unserer wahren Liebe. Zudem zieren meinen Rücken die Worte «strength of will», was bezeichnend ist für meinen Charakter: Wenn ich etwas wirklich will, werde ich alles daransetzen und hart dafür arbeiten, es zu kriegen. Die fünf Sterne auf meinem Rücken stehen für die Familie, die ich haben möchte. Kommt ein Mitglied hinzu, fülle ich jeweils einen Stern aus.

Welche Rolle spielt die Religion? Sie sind Muslimin, Ihr Mann stammt aus dem katholischen Bayern.
Wir führten einige Diskussionen darüber, welchen Glauben unser Kind haben soll. Tom ist vor Jahren aus der Kirche ausgetreten, und wir haben uns entschieden, unseren Sohn konfessionslos zu erziehen. Ist er alt genug, soll er selbst wählen. Meine Familie denkt sehr modern und nimmt die Religion locker.

Hatten Sie hier jemals Probleme wegen Ihres Glaubens?
Nein. Ich stehe anderen offen gegenüber. In meinem engen Freundeskreis finden sich diverse Konfessionen.

Wie kriegen Sie Ihre Karriere als Model, Moderatorin, Unternehmerin und die Familie unter einen Hut?
Dank einem wunderbaren, unterstützenden Umfeld. Ich arbeite oft von zu Hause aus. Dennoch musste ich von Projekten wie der Event-Agentur Abstand nehmen.

Welche Party war für Sie die spektakulärste?
Die von Dolce & Gabbana am Filmfestival in Cannes. Vor dem Gang über den roten Teppich bekamen wir Sonnenbrillen geschenkt, die alle aufsetzten. Wir feierten im Glitzerregen. P. Diddy, Snoop Dogg, Jessica Simpson und andere Hollywood-Stars waren da.

Ihre Firma heisst Fajjari Networks. In Ihrem Umfeld finden sich zahlreiche prominente Frauen. Unterstützen Sie sich gegenseitig, oder konkurrieren Sie miteinander?
Diejenigen, die zu meinen Freundinnen zählen, helfen sich gegenseitig. Mit siebzehn habe ich angefangen, mir ein fantastisches berufliches Netzwerk aufzubauen. Im Gegensatz dazu ist mein privates Netz klein, aber fein.

Ihr Mann Tom Novy ist DJ. Wie sehen Ihre Nächte aus?
Ich brauche und bekomme sieben Stunden Schlaf. Wir verbringen viel Zeit mit der Familie zu Hause. Essen wir auswärts, dann lieber mit Freunden in einem tollen Restaurant und später in einer Bar. Tom legt jedes Wochenende auf und ist froh, danach ins Bett zu kommen.

Mit der Schauspielerin und TV-Moderatorin Karin Lanz bildeten Sie einst die «schönste WG Zürichs».
Da wohnte ich in Küsnacht und musste wegen meinem Hund weg; Haustiere waren verboten. Karin suchte eine Mitbewohnerin, und so zogen wir zusammen. Als wir unsere Traummänner kennen lernten, wurde es in der WG zu eng.

Ihr Mann hat eine Tochter im Teenager-Alter. Klappt das Leben als Patchwork-Familie?
Er wurde mit zwanzig Papa und erzog seine Tochter die ersten fünf Jahre allein. Heute besucht sie uns oft. Wir sind gute Freundinnen geworden.

Ihr Label heisst Girlz don’t cry. Zeigen Sie nicht gern Schwäche? Und was ist mit den Jungs?
Auch ein Mann darf eine Träne vergiessen. Es geht darum, nicht wegen jedem Quatsch zu weinen.

Sind Sie eifersüchtig auf seine Party- und Go-go-Girls?
Nein. Zu viel Eifersucht würde uns das Leben erschweren. Bei seiner Ex-Freundin allerdings passe ich auf (lacht).

Welche Musik läuft bei Ihnen daheim?
Etwa Klassisches. Ich höre das oft im Auto. Zudem elektronische Musik. Unser Sohn liebt diesen Sound, er wippt die Füsschen im Takt. Bei seiner Geburt lief eine von Toms Chillout-CDs. Damit schläft der Kleine heute super ein.

Im Frühling eröffnen Sie im Seefeld einen Shop mit Mami-Kafi. Sind Zürcher Gastronomen kinderfreundlich?
Es geht. Wir Mütter wollen ja niemanden stören. Trotzdem können und sollen die Kleinen nicht ruhig sitzen. Sie brauchen eine Umgebung, wo sie herumtoben dürfen.

Ihr Shop-Café soll auch Treffpunkt für Mamis sein.
Ja, auf jeden Fall. Es wird ein Ort zum Entspannen, mit Spielecke, Stillecke, Wickelkommode. Man muss weder Windeln noch Flaschenwärmer einpacken, wenn man zu uns kommt. Am wichtigsten erachte ich die Gespräche mit anderen Müttern.

Mit 24 Jahren sagten Sie, all Ihre Träume seien bereits in Erfüllung gegangen. Träumen Sie heute nicht mehr?
Die Aussage meint: Ich lebe und geniesse den Moment und bin glücklich und zufrieden mit dem, was ich erreicht habe.

Von Sherin Hafner am 6. Februar 2011 - 10:09 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:42 Uhr