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Micheline Calmy-Rey

Rücktritt aus Bundesrat: Nach 9 Jahren ist Schluss

Am Mittwoch gab die Aussenministerin Micheline Calmy-Rey, 66, ihren Rücktritt aus dem Bundesrat bekannt. Sie wird damit auf eine Wiederwahl im Dezember verzichten. Die Westschweizerin hat stets polarisiert - SI online zeigt Ihnen die auffallendsten Momente in ihrer Amtszeit.

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Aussenministerin Micheline Calmy-Rey tritt per Ende Jahr zurück. Sie hat dem Nationalratspräsidenten Jean-René Germanier ihr Rücktrittsschreiben zugestellt, wie dieser gegenüber Westschweizer Lokalradiostationen sagte. Calmy-Rey war 9 Jahre Bundesrätin. Nach ihrem zweiten Präsidialjahr stellt sich die 66-Jährige nun nicht mehr zur Wiederwahl. Der Rücktritt erfolgt auf Ende Jahr, nach Ablauf ihres zweiten Amtsjahres als Bundespräsidentin.

Die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin findet am 14. Dezember in der Vereinigten Bundesversammlung statt. Als mögliche Nachfolger werden unter anderem ihre Westschweizer Parteikollegen Pierre-Yves Maillard und Alain Berset gehandelt. Calmy-Rey stand während ihrer gesamten Amtszeit dem Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) vor. Sie füllte ihr Amt manchmal auf unkonventionelle Art aus. Unter den Schlagworten «aktive Neutralität» und «offene Diplomatie» versuchte sie der Schweizer Diplomatie mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.

Mit ihrer unkonventionellen, non-konformistischen und manchmal eigensinnigen Art eckte Calmy-Rey unter bürgerlichen Politikern immer wieder an. In der Bevölkerung war sie jedoch lange beliebt. Erst nach der Libyen-Affäre sanken ihre Umfragewerte. Ihre politische Karriere begonnen hatte die im Wallis geborene Calmy-Rey im Genfer Grossen Rat. 1997 wurde sie in die Genfer Regierung gewählt, am 4. Dezember 2002 erfolgte die Wahl in den Bundesrat. Calmy-Rey ist verheiratet, Mutter zweier Kinder und dreifache Grossmutter. Am 8. Juli dieses Jahres feierte sie ihren 66. Geburtstag.

Mit Micheline Calmy-Rey tritt das amtsälteste Bundesratsmitglied zurück. Ab kommendem Jahr wird die Landesregierung aus relativ unerfahrenen Mitgliedern bestehen: Amtsälteste wird neu Doris Leuthard sein - nach nur etwas mehr als fünf Jahren im Bundesrat.
Die zweitlängste Amtsdauer weist Eveline Widmer-Schlumpf auf, die seit Januar 2008 Bundesrätin ist. Es folgen Ueli Maurer und Didier Burkhalter, die ihr Amt im Januar respektive November 2009 antraten. Die zuletzt gewählten Bundesratsmitglieder - Simonetta Sommaruga und Johann Schneider Ammann - sind gerade mal ein Jahr lang im Amt.
 

Von KF am 7. September 2011 - 11:39 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 21:26 Uhr