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Mark Streit

Der 20 Millionen-Dollar-Mann

Sein Fünfjahresvertrag in New York macht Mark Streit zum Multi-Millionär. Der 31-jährige Eishockeystar aus Bern über seinen Kontostand, das Kribbeln im August, Schauspielerin Hilary Duff und warum er in Manhattan keine Frau fürs Leben findet.

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Herr Streit, «Finanzkrise» muss ein Fremdwort für Sie sein - nach Ihrer ersten Saison bei den New York Islanders dürften vier Millionen US-Dollar mehr auf Ihrem Konto liegen …
(Lacht.) Abzüglich Steuern! Aber klar, es stimmt, ich verdiente vergangenes Jahr sicherlich sehr gut.

Sie sind ein reicher Mann. Was tun Sie mit dem Geld?
Ein Freund von mir ist Vermögensberater und investiert es für mich.

Konservativ?
Aber natürlich. In Sachen Geldanlagen fahre ich die sichere Schiene.

Einen Luxus, den Sie sich gönnen?
Es reizte mich, mal einen Porsche, den Cayenne GTS, zu fahren. Das tat ich während meiner vergangenen Saison in New York. Kaufen würde ich mir aber eher einen Mercedes SL. Den durfte ich diesen Sommer in der Schweiz fahren, und er hats mir angetan. Irgendwann werde ich mir aber bestimmt den Traum eines lässigen Eigenheimes erfüllen. Ob in Bern oder in Zürich weiss ich noch nicht.

Sie können sich auch zwei Häuser leisten!
(Lacht.) Möglich. Momentan gönne ich mir gutes Essen und schöne Ferien. Dieses Jahr flog ich mit zwei Freunden nach Las Vegas und Miami.

Vermissen Sie im Sommer Ihre Schlittschuhe?
Im Anschluss an eine anstrengende und lange Saison bin ich erst mal froh, sie los zu sein. Doch im August kommt dieses Kribbeln wieder. Dann freue ich mich auf meine «Schlöf».

Und die drücken dann gewaltig?
Es ist immer wieder hart. Zum Glück bleibe ich jeweils von Blasen verschont. Doch die ersten Wochen auf dem Eis sind eine Plage. Besonders bei 35 Grad. Die Beine brennen, und alles tut weh. Da kann das Wetter abends noch so schön sein - ich schaffs nicht mehr von der Couch runter.

Was genau lieben Sie an Ihrem Job?
Das Spiel! Die Nervosität davor und die Zeit auf dem Eis. Die Intensität.

Wo werden Sie sich diesen Kick holen, wenn Sie nicht mehr spielen?
Dieses Gefühl werde ich bestimmt vermissen. Deshalb geniesse ich jeden Moment auf dem Eis. Später suche ich mir eine neue Herausforderung.

Während der Saison leben Sie von Spiel zu Spiel - eine Mischung zwischen Stress und Wartezeit.
Zeit, um abzuschalten, habe ich nicht. Die Anspannung bringe ich dann weder aus dem Kopf noch aus dem Körper. Wenn die Saison vorbei ist, falle ich erst in ein Loch - eine Art schwereloser Zustand.

Was tun Sie dann?
Abwarten - es dauert eine Weile, bis ich alles verarbeitet habe. Danach beginnt die Erholungsphase.

Während der regulären Saison fliegen Sie zu über vierzig Auswärtsspielen. Wie nutzen Sie diese Zeit?
Dann lese ich oft Magazine, die mir mitgebracht wurden – die «Weltwoche», den «Spiegel». Manchmal schaue ich auch DVDs, höre Züri West auf dem iPod oder diskutiere mit einem Kollegen.

Müssen Sie Ihr Hotelzimmer teilen?
Anrecht auf ein Einzelzimmer hat man nach 600 NHL-Spielen. Ich habe erst 300. Also teilte ich mein Zimmer - mit Sean Bergenheim. Da ich schon zu Hause alleine bin, ziehe ich unterwegs ein Doppelzimmer mit Gesellschaft vor.

Keine Frau also, die den Schlüssel zu Ihrer Zweizimmerwohnung in Garden City auf Long Island besitzt?
(Lacht.) Ausser meiner Putzfrau? Keine. Ich bin alleinstehend.

Ihr ehemaliger Mitspieler und Nachbar Mike Comrie ist mit Schauspielerin Hilary Duff liiert. Hat sie Ihnen nie eine ihrer Freundinnen vorgestellt?
Wir waren schon einige Male zum Essen aus, doch sie nahm selten eine Kollegin mit. Abgesehen davon, in den In-Clubs von Manhattan finde ich kaum die Frau fürs Leben.

Wie müsste diese denn sein?
Selbstständig und selbstsicher. Sie müsste ihr eigenes Leben haben. An meiner Seite ist der Alltag alles andere als glamourös. Das findet nicht jede Frau angenehm. Besonders junge Frauen haben diesbezüglich Illusionen.

Geben Sie es zu: Dass Sie sich noch immer vor dem Hochzeitstanz fürchten, ist der wahre Grund für Ihr Single-Dasein.
(Lacht.) Im Ernst: Ich war zweieinhalb Jahre in einer Beziehung. Und jetzt geniesse ich es mal ohne: unabhängig zu sein, tun und lassen zu können, worauf ich Lust habe.

Und was würden Sie sich von einer guten Fee wünschen?
Gesundheit! Und vielleicht doch noch Tanzstunden oder eine
Südsee-Insel … ?

Von Corina Binz am 16. September 2009 - 16:30 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 23:02 Uhr