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Das persönliche Interview mit Katie Melua

«Er küsste mich und datete meine Freundin»

Nach ihr wurde gar ein Asteroid benannt. Ihr aktuelles Album widmet Katie Melua aber dem Winter. Aufgenommen hat sie es mit einem georgischen Frauenchor. Das Wort «Frau» ziert auch als Tattoo ihren Körper. Die Sängerin bezeichnet sich als Feministin - und Schuld daran ist der Film «Aliens». 

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Katie Melua Winter Zürich

Katie Melua widmet ihr neues Album dem Winter. Die Schweiz mag sie deshalb ganz besonders.

Getty Images

Schweizer Illustrierte: Katie Melua, Sie widmen Ihr neues Album dem Winter. Da müssen Sie sich in der Schweiz wohlfühlen - unsere Winter sind lang und kalt.
Katie Melua, 32: Das tue ich. Ich liebe das Land, vor allem die Berge. Ich durfte einmal am Zermatt Unplugged Festival auftreten, das war unglaublich schön.

Was mögen Sie denn eigentlich so am Winter?
Unser Leben ist heutzutage so schnell und hektisch. Ich habe das Gefühl, im Winter - vor allem um Weihnachten - wird alles ein bisschen langsamer, und man kommt zur Ruhe.

Sie nahmen das Album in Ihrer Heimat Georgien auf. Mit neun Jahren wanderten Sie nach Nordirland aus. Fühlen Sie sich in Tiflis noch zu Hause?
Auf jeden Fall. Ich hatte eine wunderschöne Kindheit, auch wenn wir immer wieder Strom- oder Wasserausfall hatten. Der Umzug nach Grossbritannien hat mir meine Karriere ermöglicht. Aber ein Teil von mir hat Georgien immer vermisst.

Kommen wir zu unseren Standardfragen: Was in Ihrem Alltag müssten Sie aus ökologischer Sicht dringend ändern?
Ich wünschte, ich könnte täglich mein Handy eine Stunde zur Seite legen.

Welches Gemüse sollte verboten werden?
Keines, ich liebe Gemüse. Aber ich hasse Melonen.

Bei wie viel Franken pro Liter Benzin wäre für Sie die Schmerzgrenze erreicht?
Wir sind oft mit riesigen Tourbussen unterwegs. Da ist jeder Cent, der über dem Durchschnitt ist, schmerzhaft.

Ihr Spitzname als Kind?
Melua. Es gab einige Katies an der Schule.

Als Sie Kind waren, was hat Ihr Vater Ihnen da immer gesagt?
«Wenn du das Gefühl hast, du schaffst das alles nicht, nimm einen Tag nach dem anderen.» Das sagt er mir aber erst, seit ich erwachsen bin.

Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes geschenkt?
Ich schrieb meinem Mann ein Gedicht zu seinem letztjährigen Geburtstag.

Wo am Körper tuts Ihnen weh?
Meine Augen sind immer etwas trocken vom Fliegen und Fotografiert-Werden.

Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie den Teller nicht leer essen?
Nein. Mein Magen ist nicht für so grosse Portionen gemacht, wie es sie manchmal in Restaurants gibt.

Was für ein Hintergrundbild hat Ihr Handydisplay?
Da muss ich nachschauen. Ein grünes Blatt, eines der Standard-Bilder. Da war doch gerade noch eins von mir und meinem Mann drauf. Warum habe ich das wohl ersetzt?

Haben Sie einen Organspendeausweis?
Nein, ich habe bisher nicht daran gedacht. Aber ich sollte mir einen besorgen. Schliesslich weiss ich, dass das Leben retten kann, seit mein Vater - er ist Chirurg - mich mit 13 am Vater-Tochter-Tag bei einer Operation zusehen liess.

Haben Sie ein Tattoo?
Ja, ein ganz kleines unterhalb des Bauchnabels. Da steht «Frau» auf Georgisch.

Über welche Tat oder Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Ich weiss nicht - über ein paar gesungene Töne? Das wäre nett.

Welchen Wunsch haben Sie endgültig begraben?
Eine Rockmusikerin zu sein. Meine Stimme passt eher zu langsamen, ruhigen Songs.

Welche Ihrer Eigenschaften möchten Sie Ihren Kindern vererben?
Geduld und Neugier.

Welche keinesfalls?
Ich habe manchmal den Kopf etwas zu sehr in den Wolken.

Welcher Film hat Ihr Leben massiv beeinflusst?
«Aliens». In meiner Kindheit waren die Frauen in meinem Umfeld Hausfrauen und Mütter. Sigourney Weaver in diesem Film war die erste Frau, die ich als unabhängig und stark erlebte. Das hat mich ein bisschen zur Feministin gemacht.

Welche Pille gehört erfunden?
Eine, die mich mit vier Stunden Schlaf durch den Tag bringt, aber ohne Chemie.

Als Sie 16 Jahre alt waren, wie sah da Ihr Zimmer aus?
Es hingen überall Postkarten von den Malediven. Dorthin zu reisen, war mein grosser Traum. Ich habe ihn mir mit 22 erfüllt.

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Jimmy! Mein erster Kuss mit 14. Ich habe nicht mehr mit ihm geredet, seit er mit 15 meine Freundin datete.

Wer ist Ihre beste Freundin?
Pauline. Wir haben einander im College kennengelernt. Ich habe auch eine Kindheitsfreundin in Georgien. Sie hat mittlerweile drei Kinder. Ich besuche sie immer, wenn ich dort bin.

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 23. November 2016 - 05:31 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 14:40 Uhr