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Bülent Ceylan

«Lange Haare sind Symbol der Männlichkeit»

Ob als Prolet Hasan, Gemüsehändler Aslan oder Hausmeister Mompfreed - Bülent Ceylan hat es sich zur Aufgabe gemacht, deutsch-türkische Klischees auf die Schippe zu nehmen. Am 9. September zeigt er sein «turbülentes» Comedy-Programm im Zürcher Hallenstadion. Im Interview mit SI online gibt der langhaarige Vollblut-Türke Haarstyling-Tipps und verrät das Geheimnis eines richtigen Mannes.

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SI online: Bülent Ceylan, Sie prahlen damit, dass 70 Prozent ihrer Facebook-Freunde Frauen sind. Was muss man tun, um das zu schaffen?
Bülent Ceylan: Ein richtiger Mann darf nicht nur so tun, als würde er zuhören, sondern muss es auch wirklich machen. Er soll Fehler eingestehen und sich entschuldigen können. Er darf also ruhig sensibel sein und mal weinen - ohne dabei aber ein Weichei zu sein.

Also doch auch ein bisschen Macho sein?
Eine gute Mischung aus machohaft und sensibel ist wichtig - ich bin das!

Darf ein richtiger Mann lange Haare haben?
In der Barock-Zeit waren lange Haare bei Männern sehr angesehen. Auch Indianer, die ja bekanntlich keinen Schmerz kennen, schmücken sich mit langem Haar. Und die Samurai-Kämpfer haben einen Zopf. So gesehen sind lange Haare eigentlich ein Symbol der Männlichkeit.

Können Sie Frauen ein paar Pflegegeheimnisse verraten?
Ich sage immer, ich würde Kernseife verwenden, um die Frauen zu ärgern. In Wahrheit kaufe ich mir ab und an eine Kurpackung. Wichtig ist, das Shampoo regelmässig zu wechseln. Das eigentliche Geheimnis liegt aber im Haaröl: Kurz vor dem Föhnen sollte man immer ein bisschen Öl ins Haar geben - aber nicht gleich so, dass sie fettig werden.

Wie lange brauchen Sie morgens im Bad?
Manchmal sehr lange, vor allem wenn ich auf Tour bin. Wäre ja auch scheisse, wenn ich stinken würde. An einem freien Tag zu Hause bin ich diesbezüglich aber auch gerne einmal faul. Zuviel Körperpflege bei einem Mann ist ja auch nicht gut, das will keine Frau.

Sie planen ein grosses Projekt: 2012 wollen Sie einen Weltrekordversuch wagen mit über 70'000 Zuschauern. Damit würden Sie Mario Barth schlagen. Ist das so ein Männerding, einander ständig überbieten zu müssen?
Ja, als Mann will man immer noch ein grösseres Ding als die anderen durchziehen. Das Projekt ist aufgrund infrastrukturellen Problemen nun aber leider gestorben. Das Olympiastadion in Berlin ist nun mal das grösste in Deutschland. Irgendwie hätten wir sicherlich noch mehr Leute reinquetschen können als bei Mario Barth - aber nur um dicke Eier zu haben, tue ich das meinen Fans nicht an.

Mit dem Hallenstadion Zürich haben Sie auch nicht gerade eine bescheidene Location gewählt.
Stimmt, für Euch Schweizer ist die Halle ja riesig! Eigentlich würde ich gerne einmal gleich zwei, drei Abende das Hallenstadion füllen. Dann könnte ich die Stadt etwas mehr geniessen. Es ist toll in der Schweiz - auch wenn ich als türkischer Deutscher quasi doppelter Ausländer bin. Nach meiner letzten Vorstellung im Zürcher Volkshaus wollte ich aufs Migrationsamt, um mir einen Schweizer Pass ausstellen zu lassen.

Von Katja Fischer am 13. August 2011 - 17:49 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 22:35 Uhr