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Rapper Cristian Archetti

Vom Strassenmusiker auf die «DGST»-Bühne

Im letzten Casting von «Die grössten Schweizer Talente» versucht Cristian Archetti sein Glück. Ihm bedeutet Musik alles - sie hat ihm sogar das Leben gerettet.

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«Ich bin der Speedy Gonzales des Rap», sagt Cristian Archetti selbstbewusst zu SI online. Er rappt in Höchstgeschwindigkeit - den Beweis gibts am Samstag bei «Die grössten Schweizer Talente», wenn die letzte von neun Casting-Folgen ausgestrahlt wird. «Ich habe das Publikum aber ein wenig veräppelt», gesteht der 32-Jährige. Es habe vermutlich etwas anderes erwartet. «Am Schluss aber war es aus dem Häuschen.»

Genau solche Reaktionen liebt Archetti. Wenn er das Publikum mit seiner Musik mitreissen kann, wenn sie mittanzen. Archetti ist Strassenmusiker, dann ist er allerdings nicht als Christian Archetti unterwegs, sondern als Seppli MC. Eine Figur mit Bart und Wollmütze auf dem Kopf, mit der er sich auch fürs «Eurovision Song Contest»-Casting beworben hatte und ausschied.

Auch Cris Swiss ist er - «meine neueste Kreation». Ein Name, den er benutzt, wenn er auf Schweizerdeutsch rappt. Zudem ist er auch noch Blaubär, «mein Produzentenname, wenn ich hinter dem Laptop sitze und Beats produziere». Als Blaubär rappte er auch mit Rapper Sigi und dem Bündner Rapper Marcus Aurelius.

Warum die verschiedenen Namen? «Auf der Strasse ist die Konkurrenz gross. Da gibt es Jongleure und andere Künstler. Der Seppli hilft mir, aus der Masse hervorzustechen. So kann ich auf meine Musik aufmerksam machen.»

Bei «Die grössten Schweizer Talente» ist er weder Blaubär noch Seppli. «Ich wollte als Ich, als Cristian Archetti, auftreten. Ich wollte den emotionalen, nachdenklichen, aber auch lustigen, frechen Cristian zeigen.»

Archetti lebt für die Musik. Von ihr leben kann er aber noch nicht. «Es ist schwierig, als Strassenmusiker Geld zu verdienen», so der in Graubünden aufgewachsene Zürcher. Hie und da nimmt er auch Gelegenheitsjobs an. «Ich lebe sehr bescheiden. Es ist nicht einfach, aber ich kann überleben.» Seine Freundin, bei der er lebt, unterstützt ihn. «Aber nicht finanziell», betont er. «Wir geben uns gegenseitig Halt.»

Halt gab ihm vor sieben Jahren auch seine Liebe zur Musik. Er war an einem schwierigen Punkt in seinem Leben angelangt. «Ich hatte ein Burnout, lag flach. Mir wurde alles zu viel. Ich musste weg aus Zürich und mein Leben wieder selbst in die Hand nehmen.» Er hatte sich den falschen Leuten anvertraut. «Dank der Musik habe ich mich wieder gefunden.» Ob die Jury in Archetti ein grosses Talent gefunden hat - das erfahren Sie am Samstag in «Die grössten Schweizer Talente», 20.10 Uhr, auf SRF 1.

Von YM am 21. März 2015 - 05:11 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 16:21 Uhr