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Roman und Nikol Camenzind ganz privat

«Unsere Wohnung ist ein grosser Spielplatz»

Pop- oder Kindermusik: Roman und Nikol Camenzind dominieren die Schweizer Charts. Doch zu Hause geben ihre drei Kinder den Ton an, wie beim Hausbesuch der «Schweizer Illustrierten» schnell klar wird.

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Bei Familie Camenzind herrscht buntes Treiben. Nika, 20 Monate, will mit Papi Roman, 39, das Fotobuch von den Australien-Ferien anschauen. Mila, 6, ist wie Mami Nikol, 33, nach Seich zumute. Ivo, 4, würde nach der Waldspielgruppe am liebsten «pfuuse». Doch die Energie der Geschwister steckt ihn an. Ein Kissen fliegt, dann ein zweites. Und plötzlich jagen Mami und Ivo einander lachend im Wohnzimmer hinterher. «Unser Alltag ist laut, aufgestellt und chaotisch», sagt sie.

Vor zweieinhalb Jahren sind sie aus der Stadt Zürich ins eigene, dreistöckige Haus in Wettingen AG gezogen. Nikol Camenzind, die «Tätschmeisterin» des Musikprojekts Schwiizergoofe, ist hier aufgewachsen. «Doch es war Romans Idee.» Der Erfolgs-Musikproduzent (mit dem Hitmill-Team verkaufte er bisher über drei Millionen Tonträger, sie sind verantwortlich für Hits wie «Bring en hei» von Baschi, Bliggs «Rosalie» oder die Lieder aus der Coop-Werbung) sehnte sich nach 20 Jahren im Kreis 5 «nach ländlicher Ruhe». Dass er nun in einer Sackgasse wohnt, findet er perfekt. «Hier können unsere Kinder draussen spielen, ohne dass wir uns Sorgen machen müssen.»

Es klingelt an der Tür. Hündin Luna bellt, Nika rennt zur Tür. Beide wollen sie nichts verpassen. Täglich kommen Nachbarskinder zum Spielen vorbei, manchmal sogar zehn. «Das Schöne ist, dass manche von ihnen mittlerweile einfach zur Tür hereinspazieren», sagt Nikol Camenzind. Sie stammt aus einer kroatischen Familie und ist sich von Daheim ein offenes Haus gewohnt. «Die Gastfreundschaft bei Nikis Eltern zu Hause gefiel mir von Beginn weg. Immer waren Gäste da, immer war etwas los», sagt er. Im Haus haben sie selber zwar eine grosse offene Küche eingebaut, seien aber beide keine leidenschaftlichen Köche. «Vier-Gang-Menüs sind nicht so unser Ding, aber ich liebe es, mit unseren Kindern zu backen», sagt Nikol. Nika und Mila knacken derweil Pistazien. Die Jüngste isst die Schale gleich mit. «Nika, das ist bäh!», mahnt die grosse Schwester.

Nur fünf Minuten später nimmt Mila das Roche-Bobois-Sofa auseinander, und Nika saust auf dem Trottinett durch die Stube. «Unsere Wohnung ist ein grosser Spielplatz, und wir finden es schön, wenn wir unseren Kindern beim Spielen zuschauen können», so die Mutter.

Das Haus Camenzind ist tatsächlich ein Goofen-Paradies. Im oberen Stock hat jedes Kind ein eigenes Zimmer. Die sieben Meter lange violette Rutschbahn, die neben den Treppenstufen eingebaut ist, führt direkt ins 60 Quadratmeter grosse Wohnzimmer hinunter. Hier können sie sich auf dem Sofa austoben oder im Gästezimmer nebenan spielen. Im isolierten Musikstudio im Keller dürfen alle so laut sein, wie sie wollen - und dank dem Schlagzeug wirds auch laut. Zudem steht draussen vor der Tür ein Trampolin, und beim Sitzplatz befindet sich ein Pool. «Wir leben momentan in einer Villa Kunterbunt. Aber als Eltern setzen wir auch klare Linien.» Ihre erzieherischen Grundregeln lauten: respektvoll, ehrlich und lieb miteinander sein. Dazwischen habe es noch ganz viel Platz zum Kindsein.

Ivo ist wieder völlig munter und tanzt und singt zu den Schwiizergoofe. Übermütig drückt er dazu die Tasten des Steinway-Klaviers im Takt der Musik. «Ivo, bitte vorsichtig, das ist kein Schlagzeug.» Ein zu harscher Umgang mit dem weissen Flügel scheint das Einzige zu sein, was Papi ansatzweise aus der Ruhe bringen kann. Zudem hilft oft auch «Baka» aus und passt auf ihre Enkel auf. «Wir erhalten enorm viel Unterstützung von meinem Mami», sagt Nikol Camenzind, die zwei Tage in der Woche nicht von zu Hause aus arbeitet, sondern in den Räumen der Hitmill-Studios.

Um 20 Uhr ist Schlafenszeit, denn auch die Kinder der Schwiizergoofen-Eltern gehen nicht freiwillig ins Bett. Dann werden noch die Spielspuren des Tages weggeräumt, administrative Arbeiten erledigt und die Zeit zu zweit genossen. «Diese Stunden gehören nur uns. Wir schmieden Pläne für unsere Familie und unsere Jobs.» Das Paar lacht. Erst gerade haben sie sich erstmals eine Woche Ferien ohne die Kinder gegönnt. «Wir sind verliebt und ein Team. Das ist das Schöne», finden sie beide.

Von Aurelia Robles am 28. Dezember 2015 - 05:30 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 15:32 Uhr