1. Home
  2. People
  3. Swiss Stars
  4. Fabian Introvigne: Mister-Schweiz-Kandidat über Freikirche Morija

Mister Schweiz 2011

Sex gabs erst nach dem Kirchenaustritt

Seit seiner Geburt spielt Gott eine Rolle im Leben des Mister-Schweiz-Kandidaten Fabian Introvigne - er war Mitglied in der Freikirche «Morija». Vor vier Jahren stieg er aus. Über die Gründe spricht er mit SI online.

Artikel teilen

16 Jahre lang war Mister-Schweiz-Kandidat Fabian Introvigne, 20, Mitglied der Frauenfelder Freikirche «Morija», dann stieg er aus. Ein Bericht der «Thurgauer Zeitung» zum Thema liefert dem Lästerportal Klatschheftli.ch am Freitag einen Steilpass. Bei SI online nimmt der Thurgauer jetzt Stellung zur aktuellen Diskussion.

«Als Kind verstand ich kaum, um was es in den Gottesdiensten ging», sagt er. Seine Eltern gründeten die Freikirche vor zehn Jahren und so ist er «einfach damit aufgewachsen». Nach wie vor spielt der Glaube eine wichtige Rolle in Fabians Leben, er sagt: «Ich glaube, dass es einen Gott gibt».

Nicht nur die Unverständlichkeit war der Grund für den Ausstieg aus «Morija», sondern auch die Lust seine Jugendlichkeit auszuleben. Denn statt samstagabens jeweils im Gottesdienst zu sitzen, wollte Fabian lieber das tun, was Jugendliche in diesem Alter mögen: durch Clubs touren. «16 ist das Alter, in dem man beginnt an Partys zu gehen und ich wollte diese Erfahrungen machen und sie mit meinen Freunden teilen.» Mit 16 Jahren war Introvigne auch mit einem Mädchen zusammen und erlebte mit ihr sein erstes Mal - dies obwohl sein Vater Dario gemäss der «Thurgauer Zeitung» vorehelichen Sex für keine gute Idee hält. Dass der Sex mit dem Ausstieg aus der Freikirche zusammenhängt, verneint Fabian: «Ich stieg aus und hatte später dann Sex, es hätte aber genauso gut andersrum sein können.» 

Mutter Christina, 52, und Vater Dario, 52, der bei «Morija» als Pastor arbeitet, hätten anfangs keine Freude über Fabians Ausstieg gehabt, seine Entscheidung aber relativ schnell akzeptiert. So liessen sie ihm dann auch die Freiheiten, die ein 16-jähriger braucht. «Ich pendelte jedes Wochenende vom Thurgau nach Zürich an Partys», sagt er und fügt an: «Ich habe mich definitiv ausgelebt und Alkohol getrunken, ein sehr schlimmer Finger war ich aber nicht.»

Die Freikirche zählt etwa 100 Mitglieder aus Frauenfeld und Umgebung. «Man kennt sich untereinander und unternimmt viele Dinge wie Bootfahren oder Wandern gemeinsam», erklärt Fabian. Pikant an der «Gemeinde»: Die Mitgliedschaft ist laut Fabian zwar gratis, die «Morija» und damit die ganze Familie Introvigne aber lebt von den freiwilligen Spendengeldern. «Dass die Freikirche bestehen kann, ist ja auch im Interesse der Mitglieder», sagt der 20-Jährige. Und so kann er sich durchaus vorstellen zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu «Morija» zurückzukehren.

Von Lorena Sauter am 25. Februar 2011 - 15:26 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:46 Uhr