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Mister-Schweiz-Camp

Wegen Fotos: SI-Redaktorin festgehalten!

Sandra Casalini wollte nichts Böses, als sie mitten in einem Shooting von einem Security abgeführt und festgehalten wurde. Laut emiratischem Gesetzt besass die SI-Redaktorin keine gültige Bewilligung fürs Fotografieren. Doch mit Geld konnte das «Problem» gelöst werden.

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Die 12 Beaus (hinten: Pascal, Luca De Nicola, Jonas Lutz, Fabian, Nicolas, Luca Ruch, Michel v.l., vorne: Sandro, Omar, Jonas Wälti, Davide, Dominique v.l.) trainieren im Mister-Schweiz-Camp in Dubai für die Wahlnacht am 2. April.

Andere Länder, andere Sitten: Seit Dienstag sind die Mister-Schweiz-Kandidaten im Traniningscamp in Dubai und mit ihnen auch SI-Redaktorin Sandra Casalini. Am Donnerstagmorgen aber erlebte sie eine böse Überraschung. Zusammen mit dem Fotografen Thomas Buchwalder war sie mitten in einem Fotoshooting mit Jonas Wälti und Davide Garruti, als plötzlich ein Security auftauchte und «stop this Programm now» befahl. «Ich wusste überhaupt nicht was los war», so Casalini. Daraufhin musste sie ihm ihre Foto- und Filmbewilligung zeigen, diese aber wurde als ungültig erklärt und sie wurde ins Konsulat mitgenommen.

Dort angekommen wusste Casalini auch schnell, worum es den Beamten ging: «Ich brauchte angeblich eine Sonderbewilling für den besagten Stadtteil, in dem wir fotografierten - aber die witterten einfach nur Geld.» Umgerechnet forderten die Beamten ursprünglich 200 Schweizer Franken in bar, offiziell aber - so stand es im Formular - waren es nur etwa deren 120. «Meine Kreditkarte nahmen sie nicht und ich hatte doch nicht soviel Bargeld dabei», so Sandra.

Bargeld- und ahnungslos blieb ihr nichts anderes übrig als zu warten. Trotz Abgabe ihres Fahrausweises (der Pass war im Hotel) durfte Casalini das Konsulat nicht verlassen. «Es war extrem unangenehm.» Nach etwa einer Stunde dann die Erlösung: Buchwalder tauchte in Begleitung eines Guides und Fahrers im Konsulat auf. «Von irgendwoher konnten sie dann das Bargeld auftreiben», erzählt sie. Ende gut, alles gut? Nicht ganz. Zwar ist die Journalistin wieder auf freiem Fuss, die Bewilligung - zum Glück war es nur eine Kopie - behielten die Beamten. «Es ist einfach mühsam», sagt  sie, jetzt müsse sie im Touristenbüro eine neue besorgen. Welches Fazit sie aus dem «Erlebnis» zieht? «Bargeld habe ich ab sofort immer bei mir».

Casalini ist nicht die einzige Medienschaffende, die in einem Mister-Schweiz-Camp in Konflikt mit dem Gesetz fremder Kulturen geriet. Bereits 2009 kam eine Schweizer Journalistin in die Schlagzeilen türkischer Tageszeitungen - die Polizeit vermutete, dass es sich bei einem "Oben-ohne-Shooting" um einen Pornodreh handeln würde.

SI online berichtet täglich vom Mister-Schweiz-Camp in Dubai.

Von Lorena Sauter am 10. März 2011 - 11:35 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:23 Uhr