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Der ganz normale Wahnsinn

Teenager können auch in den Ferien richtig nerven

Unsere Familienbloggerin hat zwar total Freude, dass ihre Pubertiere überhaupt noch Bock haben, mit ihr in die Ferien zu kommen. Aber Teenies sind eben auch in den Ferien Teenies, und deshalb in gewissen Situationen sozusagen per Gesetz total nervig.

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Sandra Casalini, bei sich zu Hause in Thalwil, mit ihren Kindern Gian und Joya, am 04.12.2018, Foto Lucian Hunziker

Auch in den Ferien gibts mal Diskussionen zwischen unserer Familienbloggerin und ihren Kids. Teenies bleiben eben Teenies.

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Zum Beispiel auf der Hinreise. Ich gehe schon drei Schritte hinter ihnen über den Flughafen, weil ich weiss, dass ich peinlich bin, wenn ich neben ihnen gehe. Reicht aber nicht, sie verdrehen immer noch die Augen. Keine Ahnung, warum. Vielleicht laufe ich falsch oder ich atme falsch. Normalerweise ist mir das egal, aber auf dem Weg in die Ferien fände ich es noch nett, wenn sie wenigstens ein bisschen so tun würden, als würden sie sich freuen. Stattdessen geht das Gemotze los bei jedem Flug, den man auf der Anzeigetafel sieht. «Oh Mallorca, ich würde lieber nach Mallorca!»

Teenie-Dramen im Flieger

Der Flieger ist total ausgebucht, online einchecken war nicht möglich, deshalb sitze ich zwei Reihen hinter den Kids. Drama! Als ob sie mit mir reden würden, wenn ich neben ihnen sässe. Der Trolley kommt von vorne, ich sage ihnen, sie sollen nehmen, was sie wollen und sagen, ich zahle. Sie wollen nichts. Kaum ist der Trolley drei Reihen hinter mir wollen sie doch was. Ich versuche also, beim Mich-aus-dem-Sitz-Zwängen (glücklicherweise sitze ich am Gang) meinen Kaffee nicht zu verschütten, und stehe dann doof hinter dem Trolley im Gang rum, bis ich bestellen und zahlen kann, während ich allen anderen den Weg versperre. Und höre es dann von den Sitzen meiner Kids flüstern: «So peinlich.» Hallo???!!

«Warum hast du nur einen Adapter dabei, Mama? Mama, hast du meine Sonnenbrille eingepackt? Mama, hast du eine Bürste dabei? Warum hast du nicht gesagt, dass ich die Zahnbürste selbst einpacken muss?»

Beim Transfer zum Hotel versuche ich, Konversation zu machen. Schliesslich hab ich Ferien, ich will gute Laune! «Schaut mal, die Burg. Was wollt ihr alles machen? Worauf freut ihr euch am meisten?» Ich ernte nur genervtes Augenrollen. Also schweige ich, und versuche, mich nicht zu sehr auf den Fahrer zu konzentrieren, der fleissig seine WhatsApp-Nachrichten beantwortet, während er mal rechts, mal links überholt. (Da ist mir dann der Fahrer, der uns eine Woche später zum Flughafen bringt, fast lieber, auch wenn mir die Whitney-Huston-Songs, die er laut mitsingt, noch tagelang nicht aus dem Kopf gehen.)

Endlich Meer!

Ihre Koffer haben sie selbst gepackt, und ich habe der Versuchung widerstanden, sie zu kontrolieren. Was beim Auspacken kommen muss, ist klar. «Was sind denn das für Steckdosen? Warum hast du nur einen Adapter dabei, Mama? Mama, hast du meine Sonnenbrille eingepackt? Mama, hast du eine Bürste dabei? Warum hast du nicht gesagt, dass ich die Zahnbürste selbst einpacken muss?»

Dass ich auf Sonnencreme bestehe, bevor wir rausgehen, kommt auch nicht wahnsinnig gut an. Und selbst will man das Zeug schon gar nicht an den Händen haben. Nachdem ich also zwei komplette Teenager eingecremt habe, gehts auf Entdeckungstour. Der Anblick von Meer und Pool hellt die Stimmung bei allen schlagartig auf. So kehren wir denn tatsächlich braungebrannt, ohne Sonnenbrand und sogar halbwegs erholt von den Ferien zurück.

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 14. Mai 2022 - 18:18 Uhr