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Wachmacher oder Schlaftabletten-Ersatz?

Ja, Kaffee kann müde machen

Aufstehen, Haare kämmen, anziehen, Termine planen – but first: Coffee! Erst dann beginnt für viele der Tag. Aber kennt ihr das Gefühl, sich nach dem morgendlichen Tässchen noch schlapper zu fühlen als vorher? Wir erklären, wieso die braune Bohne den gewünschten Koffein-Kick manchmal verschläft.

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Cup of espresso coffee, pink and white peonies flowers with leaves over white cotton textile background. Flat lay, copy space. (Photo by: Natasha Breen/REDA&CO/Universal Images Group via Getty Images)

Kaffee, weil es zu früh für Wein ist. 

Getty Images

Einige gönnen sich kurz vor dem Schlafengehen noch einen Espresso und andere zittern bereits nach zwei Tassen Kaffee. Ja, Kaffee macht grundsätzlich wach. Durch das Koffein kann in unserem Körper die Müdigkeit verhindert oder genauer gesagt blockiert werden. Mit der Zeit wird das Koffein im Körper aber wieder abgebaut, die Blockade hält nicht mehr an. Spätestens zu diesem Zeitpunkt bereut man die letzten Folgen Netflix am Abend zuvor, denn dann heisst es adé Wachmacher und hallo Müdigkeit. Je nachdem kann es sogar sein, dass die Müdigkeit dann noch heftiger einschlägt als vorher.

Ein kleines Tässchen mit grossen Folgen 

Kaffee hat immensen Einfluss auf unseren Körper. Da ist einerseits die berühmte Pipi-Phase nach dem Kaffee – die braune Brühe ist bekanntlich sehr harntreibend. Das heisst, es kann sein, dass wir zwar genug oder gar zu viel Kaffee in uns haben, dafür aber zu wenig Flüssigkeit. Folglich macht uns dieser Mangel müde und schwach. Andererseits erhöht Kaffee den Blutzuckerspiegel. Dies bedeutet eine Überzuckerung des Körpers – auch das lässt uns matt und schlapp zurück. 

Wachmacher Überdosis 

Manchmal macht der Kaffee weder müde noch wach. Es passiert rein gar nichts. Bei zu viel Kaffee gewöhnt sich der Körper an das Koffein. Zeit für eine kleine Bio-Lektion: Bei jedem Schluck klammert sich das enthaltene Koffein an die Rezeptoren in unserem Gehirn. Die sind für die Steigerung der Aktivitäten zuständig. Wenn man also zu viel Kaffee trinkt, gibt es immer wieder einen Koffein-Nachschub. Das heisst, die Rezeptoren sind dauerbesetzt. In diesem Fall gewöhnt sich der Körper an das Koffein und es verliert seine Wirkung. So werden wir am Morgen mit unserem Kaffee nicht wacher, aber dafür auch nicht müder. 

Ab in den Entzug 

Es tut uns leid für alle Coffee-Addicts, aber die einzige Lösung für das Kaffeedilemma ist tatsächlich der Verzicht. Der Mokka-Kick macht uns nur kurz von Müdigkeit frei, denn früher oder später will der Körper seinen natürlichen Schlaf sowieso nachholen. Wenn Kaffee entweder müder macht oder gar keine Wirkung mehr zeigt, ist es deshalb wichtig, nicht einfach (noch) mehr Kaffee hinterherzukippen. Es empfiehlt sich, den fehlenden Schlaf nachzuholen und gleichzeitig einen Entzug zu starten. Dabei gerne Schritt für Schritt weniger Kaffee konsumieren anstatt komplett aufzuhören. Wie bei jedem anderen Entzug können Symptome wie schlechte Stimmung, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten auftreten. Aber hey, nach etwa zwei bis neun Tagen sind die schlimmsten Symptome geschafft und dann ist es schon bald wieder Zeit für ein Kaffeekränzchen. 

Von Style am 23. August 2022 - 16:00 Uhr