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Sonnenbaden aber richtig

Fünf Fakten über Sonnencreme

Sonnencreme habt ihr noch aus dem letzten Jahr im Haus, die gute, wasserfeste mit LSF 50 – für diesen Sommer seid ihr also safe? Wenn ihr wüsstet …

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Fakten über Sonnencreme

Richtig cremen will gelernt sein. Ganz so banal, wie man immer meint, ist das mit dem Sonnenschutz nämlich nicht.

Getty Images

Beim Stichwort «Creme» läuft es vielen schon eiskalt den Rücken runter. Die klebt, nervt und ist doch sowieso völlig überschätzt. Ausserdem: Wie viel mehr kann es schon bringen, sich nach jedem Wasserbad neu einzuschmieren, wenn ihr euch doch am Morgen schon mit LSF 100 einbalsamiert habt? Hach … Wir hoffen inständig, ihr lest jetzt weiter. Denn ihr wusstet über Sonnencreme garantiert weniger, als ihr bisher dachtet.

1. Der LSF und die Eigenschutzzeit der Haut

Der LSF, also LichtSchutzFaktor, der auf den Tuben und Flaschen prangt, ist eine Komponente in einer eigentlich sehr einfachen Rechnung:

Eigenschutzzeit der Haut × Lichtschutzfaktor = Minuten, die man sich in der Sonne aufhalten darf

Die 6 Hauttypen und ihre Eigenschutzzeiten

  1. Keltischer Hauttyp: unter 10 Minuten
  2. Nordischer Typ: ca. 10 bis maximal 20 Minuten
  3. Mischtyp: maximal 30 Minuten
  4. Mediterraner Typ: ca. 30 bis maximal 40 Minuten
  5. Dunkler Typ: ca. 60 Minuten
  6. Sehr dunkler Typ: ca. 90 Minuten

In diesem Lösungsweg allerdings nicht enthalten: unser Schweiss, die Kleidung und Strandtücher, die an unserer Haut reiben, die erfrischende Stippvisite im kühlen Nass, … Die Rechnung geht also leider nicht ganz auf. Zum Glück ist schummeln ausnahmsweise mal erlaubt. Und schummeln bedeutet in diesem Fall cremen, cremen, cremen! Ihr wisst schon: viel hilft viel.
Dafür schreiben wir auf unser schlaues Merkblatt: Der LSF ist zwar ein netter, ungefährer Richtwert, aber unter keinen Umständen die absolute Nummer sicher.

2. Ein LSF über 30 bringt … eigentlich nichts

Apropos Lichtschutzfaktor: Ihr cremt euch immer brav mit LSF 50 oder sogar 100 ein? Vorbildlich! Es ist nur so … Wie wir gerade gelernt haben, sagt die angegebene Zahl aber nichts über die Höhe, sondern viel mehr über die Länge des Schutzes aus. 
An sich ist es nämlich folgendermassen: Produkte mit LSF 30 blocken etwa 97% der UVB-Strahlen ab. Die mit LSF 50 oder 100 blocken ungefähr 98 bis 99%. Ja, das sind ein, zwei kleine Prozentchen mehr. Dass LSF 50 beinahe doppelt so gut schützt wie LSF 30 und LSF 100 wiederum doppelt so gut wie LSF 50, ist allerdings ein gefährlicher Irrglaube.

3. Ist Sonnencreme wirklich wasserfest?

Noch ein Irrtum, dem wir zu gerne aufsitzen: Sonnencreme kann wasserfest sein. Kann sie nämlich schlicht und einfach nicht. Wasserabweisend, ja, das geht. Allerdings auch nur für den Zeitraum von plus/minus einer Stunde. 
Wer den Fluten entsteigt, cremt sich für den bestmöglichen Schutz wieder neu ein. Punkt.

4. Die meisten verwenden zu wenig Sonnencreme!

Ein Spritzer hier, ein Klecks da, ihr habt das mit dem Ein- und Nachcremen im Griff? Wir wagen eine wilde These: Ihr benutzt viiieeel zu wenig vom Produkt. Auch an dieser Stelle kommen wir noch mal auf den angegebenen LSF zurück: Die Zahl bezieht sich auf einen Idealwert, der im Labor getestet wurde. Und da wird weiss Gott gewissenhafter gekleckst und geschmiert als an Strand oder Badesee. Im Real Life gilt: Pro Creme-Session benötigt ihr etwa ein randgefülltes Shotglas Schutz. Cheers!

5. Kann Sonnencreme ablaufen?

Ja, Sonnencreme kann ablaufen! Wer also gerade los zum See wollte und noch schnell die olle Tube aus der letzten Saison in seine Tasche geworfen hat: halt, stopp! Bitte spart nicht am falschen Ende und gönnt euch jeden Sommer eine nigelnagelneue Sonnencreme. Ungeöffnet sind die zwischen 30 und 36 Monate haltbar. Offen mit Ach und Krach etwa 12. Was unsere Haut angeht, gehen wir aber lieber kein Risiko ein, oder? Eben.

Von Style am 10. Juli 2023 - 16:00 Uhr