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Mafalda möchte trotz ihrer Narben Model werden

Mit sieben Jahren hätte Mafalda bei einem Brand beinahe ihr Leben verloren. Doch die wahre Herausforderung kam erst später. In der Rubrik «Challenge Accepted» erzählt die heute 20-Jährige, wie es geschafft hat, sich gegen Mobbing zu wehren. Und ihr Aussehen nicht nur zu akzeptieren, sondern stolz darauf zu sein.

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Mafalda Da Silva

Früher wurde Mafalda für ihre Brandnarben gemobbt. «Ich fühle mich wunderschön», sagt sie heute.

Marlies Seifert

Es geschah in den Frühlingsferien. Mafalda besuchte ihre Familie in Portugal, als die Gasleitungen explodierten und das Haus in Flammen stand. Die damals siebenjährige trägt schwerste Verbrennungen davon und liegt zwei Wochen im künstlichen Koma. Mafalda überlebt, doch seit dem Unfall ist ihr Körper von Narben übersät. Bis zur Pubertät ist das kein Problem, doch dann wird die junge Frau zum Mobbingopfer. Wie sie es geschafft hat ihr Selbstvertrauen wiederzufinden und weshalb sie ihr Gesicht jetzt sogar auf dem Cover der «Vogue» sehen möchte, erzählt die Altenpflegerin im Interview.

Lerne noch weitere beeindruckende Frauen kennen auf Challenge Accepted.

Mafalda, was war deine grösste Challenge?

Mich so, wie ich bin, und mit all meinen Narben zu akzeptieren. Der Unfall selbst war keine Challenge. So etwas passiert einfach. Erst was danach kam, machte mir Angst. Im Grossen und Ganzen hatte ich eine schöne Kindheit, auch wenn ich viel Zeit im Spital und in der Rehaklinik verbracht habe. Als ich 12 war, zogen wir jedoch vom Land in die Stadt. In der neuen Schule wurde ich aufgrund meines Aussehens gemobbt. Sie nannten mich «verbranntes Huhn». Auch hatte ich damals wegen der vielen Medikamente, die ich nehmen musste, etwas mehr Gewicht auf den Hüften. Es ging so weit, dass ich bespuckt wurde und mich auf dem WC vor meinen Angreiferinnen verstecken musste. Mein Selbstvertrauen war am Boden und ich verlor sogar meinen Lebenswillen.

Mafalda, du hast eine zweite Chance bekommen. Die musst du jetzt nutzen und dich durchbeissen!

Was war der Wendepunkt, der alles verändert hat?

Als ich Selbstmordgedanken hatte – mit zwölf Jahren! Ich habe mir dann überlegt, dass es doch nicht so weit kommen kann, dass ich mein wertvolles Leben einfach so wegwerfe. Als Kind wäre ich beinahe an meinen Verbrennungen gestorben. Ich lag zwei Wochen im Koma, die Ärzte glaubten nicht, dass ich überleben werde – und doch habe ich es geschafft. Da habe ich mir gesagt: Mafalda, du hast eine zweite Chance bekommen. Die musst du jetzt nutzen und dich durchbeissen! Deshalb habe ich mir psychologische Hilfe geholt und zum ersten Mal offen über meinen Schmerz gesprochen.

«Challenge Accepted» – Die Serie

Die Frauen in unserer Interview-Serie haben eines gemeinsam: Sie haben eine grosse, persönliche Herausforderung gemeistert – und sind dabei auf beeindruckende Weise über sich hinausgewachsen. Hier erzählen sie ihre inspirierenden Geschichten. 

«Challenge Accepted» entsteht gemeinsam mit unserem Partner Toyota. Auch Toyota ist stets bestrebt, mit neuen Innovationen das scheinbar Unmögliche zu erreichen. Eines der gesetzten Ziele: bis 2025 die breiteste Fahrzeug-Palette mit alternativen Antrieben auf dem Markt anzubieten. Warum bei Null aufhören, wenn man darüber hinausgehen kann? Erfahre mehr auf Toyota Beyond Zero.

Was hat dir auf deinem Weg geholfen?

Sicherlich mein Umfeld. Nach dem schlimmen Mobbing bin ich mit meiner Familie zurück aufs Land gezogen, wo ich auf sehr offene Leute traf, die mich so wertschätzten, wie ich war. Das hat mich in der Überzeugung bestärkt, dass nicht mein Aussehen wichtig ist, sondern mein Charakter. Wenn du mit deinem Inneren zufrieden bist, dann kann dir niemand etwas anhaben. Meine Psychologin hat mir zudem viele Tricks gezeigt, wie ich besser mit den unangenehmen Blicken anderer umgehen kann. Sie hat immer gesagt: Wenn dich jemand anstarrt, lächle einfach. Daraus wurde mein Motto: Auch mit Narben kann ich lachen. Es soll auch der Titel meiner Autobiografie werden, die ich gerade schreibe. Mir haben Selbsthilfebücher sehr durch die schwierigen Zeiten geholfen. Jetzt möchte ich mit meiner eigenen Geschichte anderen Menschen ein Vorbild sein und ihnen Selbstvertrauen schenken.

Mafalda Da Silva

Mafalda ist kein Traum zu gross: Als nächstes möchte die Pflegefachangestellte Model werden.

Marlies Seifert
Wann wusstest du, dass du deine Challenge gemeistert hast?

Das war kurz nach meinem 18. Geburtstag. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen Körper immer so gut wie möglich bedeckt, damit niemand die Narben von den Hauttransplantationen an meinen Armen und Beinen sieht. Zu dieser Zeit sah ich, wie sich meine Freundinnen hübsch machten, sich verliebten. Bei mir ging es nicht so schnell: Auch ich machte mich zwar hübsch, aber ich fühlte mich nicht hübsch. Dann kam dieser heisse Sommertag – und ich hatte ich plötzlich eine Eingebung. Ich schaute mich im Spiegel an und begann zu weinen. Aber nicht, weil ich traurig war, sondern weil ich erkannte, wie schön ich bin. Ich fühlte mich wie die schönste Frau der Welt! Wieso sollte ich mich länger quälen und unter langen Kleidern verstecken? Also habe ich mir im nächsten Laden Sandalen und einen kurzen Rock gekauft und bin damit auf die Strasse gegangen. Natürlich registrierte ich die Blicke der anderen, aber ich sah sie als ein Zeichen von Anerkennung. Es war ein langer Prozess bis dorthin, aber seit diesem Tag kann ich aus voller Überzeugung sagen: Ich bin stolz auch mich.

Wenn du mit dir selbst im Reinen bist, kannst du die welt erobern!

Wie hat sich dein Leben seither verändert?

Mit meiner positiven Ausstrahlung ziehe ich selber Positives an – sei es im Geschäft oder im Privatleben! Seit Anfang Jahr habe ich auch einen neuen Freund. Ich hatte davor schon einmal eine Beziehung, doch jetzt fühlt es sich ganz anders an. So abgedroschen es klingt: Wenn du dich selbst nicht liebst, kann dich auch niemand anderes lieben. Jeder hat es verdient gut behandelt zu werden. Anfangen muss man aber bei sich selber: Wenn du deinen eigenen Wert kennst, kann dir das niemand nehmen. Als nächstes würde ich mega gerne modeln – einfach um zu beweisen, dass ich es kann. In zehn Jahren werden wir mich vielleicht auf dem Cover der Vogue sehen.

Mafalda Da Silva

Selbsthilfebücher waren Mafalda eine grosse Unterstützung. Jetzt schreibt sie selber an einem.

Marlies Seifert
Was können andere aus deiner Geschichte lernen?

Akzeptanz. Wichtig ist nicht, was dir passiert ist, sondern wie du handelst und damit umgehst. Die Veränderung beginnt in dem Moment, wo du deine Herausforderung annimmst, egal wie schwer sie ist. Wenn du mit dir selbst im Reinen bist, kannst du die Welt erobern!

Von Marlies Seifert am 12. August 2021 - 01:09 Uhr