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Fit für den Strassenverkehr

Darum solltet ihr eure Kinder nicht zur Schule fahren

In den vergangenen Wochen waren wieder vielerorts Polizisten in Kindergärten unterwegs. Einer von ihnen erzählt, was seine Kolleginnen und Kollegen mit den Kindern genau üben, und worauf Eltern unterwegs im Strassenverkehr achten sollten.

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Rearview shot of an unrecognizable little boy and his mother holding hands and walking in the rain outside

Farbige Kleidung schaut nicht nur fröhlich aus, Verkehrsteilnehmende sind damit auch viel besser sichtbar.

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Von der schönen Uniform und dem tollen Auto berichten die meisten Kinder. Was die Polizisten den Mädchen und Buben im Rahmen der Strassenverkehrserziehung auf Kindergartenbesuch sonst noch zeigen und beibringen, erzählt uns Edi Neuschwander von der Stadtpolizei St. Gallen.

Wie oft gibt es Besuch von der Polizei, und was machen die Beamten genau mit den Kindern?
Wir besuchen die Kindergartenkinder zweimal pro Jahr, und zwar im August/September sowie Februar/März. Dabei unterrichten wir den Klassiker «Warte, luege, lose und laufe», dies findet jeweils im «Kindergarten-Stübli» statt. Anschliessend folgen die praktischen Übungen auf der Strasse. Dabei machen wir auch auf die möglichen Gefahren aufmerksam.

Die Kinder sind aber schon vor der Einschulung auf den Strassen unterwegs.
Hier sind die Eltern gefragt, sie müssen den Kindern das richtige Verhalten vorzeigen. Es ist wichtig, dass sich die Eltern an die Regeln halten und ihre Vorbildfunktion wahrnehmen. Dass sie zum Beispiel erst über die Strasse gehen, wenn ein sich nahendes Fahrzeug ganz anhält, oder dass sie Lichtsignale nicht missachten. Zudem sollen sie den Kindern zeigen, wie man beispielsweise die Strasse überquert, oder wo der sicherste Weg ist.

Wie soll man mit einem Kind die Strasse überqueren, wenn kein Fussgängerstreifen sichtbar ist?
Das Vorgehen ist genau gleich wie am Fussgängerstreifen: «Warte, luege, lose und laufe», nur haben sie ohne Fussgängerstreifen keinen Vortritt, müssen also unter Umständen etwas länger warten, bis die Strasse frei ist, oder bis ein Auto hält.

Vater will mit Tochter Strasse überqueren

Kinder können die Geschwindigkeit der Autos nicht abschätzen – Eltern müssen im Strassenverkehr deshalb nicht nur gute Vorbilder sein, sondern sich auch in ihre Kinder hineinversetzen.

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Was müssen Erwachsene besonders beachten, wenn sie mit Kindern auf den Strassen unterwegs sind?
Sie sollen sich ins Kind versetzen, sich überlegen: Wie ist die Wahrnehmung des Kindes im Strassenverkehr, zum Beispiel, wenn sie zwischen parkierten Fahrzeugen stehen. Wichtig ist auch das Bewusstsein, dass Kinder Geschwindigkeiten nicht abschätzen können.

Ein No-Go in der Strassenerziehung, das sie in ihrer täglichen Arbeit immer wieder beobachten?
Das sogenannte Eltern-Taxi, also wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule bringen. Denn der Schulweg ist für die Kinder ein Erlebnis- und Erfahrungsweg. Zudem können die vielen Autos vor den Schulen auch andere Kinder gefährden. Was mir auch immer wieder auffällt, sind Erwachsene, die ihre Kinder an der Hand nehmen, mit ihnen schnellen Schrittes in den Kindergarten oder in die Schule hasten – und dabei Verkehrsregeln missachten oder die Strasse nicht korrekt auf dem Fussgängerstreifen überqueren.

Und jetzt Hand aufs Herz: Spielt ihr manchmal auch «Eltern-Taxi»? Macht mit bei unserer Umfrage!

Wir haben für euch noch mehr Sicherheitstipps für den Strassenverkehr parat: Worauf ihr achten müsst, wenn ihr mit euren Kindern mit dem Veloanhänger, dem E-Trottinett oder mit dem Auto unterwegs seid.

Von Christa Hürlimann am 21. Oktober 2019 - 11:43 Uhr