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  4. Prinz Georges Lieblingsgericht befindet sich nicht auf der Kinderkarte

Prinz George steht auf Carbonara

Die ungewöhnlichen Essens-Vorlieben unserer Kinder

Prinz William hat dem italienischen Starkoch Aldo Zilli, der seit Jahren in Grossbritannien lebt, verraten, was sein siebenjähriger Sohn am liebsten isst: Spaghetti Carbonara. Auch die Kinder der Schweizer-Illustrierte-Journalistinnen haben manche Gelüste jenseits der klassischen Kinderkarte.

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Prinz George

Tomatensauce? Nicht für den siebenjährigen Prinz George. Er bevorzugt seine Pasta mit Parmesan, Ei und dem speck-ähnlichen Pancietta. 

Instagram / kensingtonroyal

«Bei uns hat die ganze Familie ein etwas abgefahrenes Essens-Gen. Unsere Leibspeise ist Mäuseschmiere: Tomatenmark mit Mayonnaise gemischt. Wir haben ein Herz für Food, den sonst niemand mag. Die zerbrochenen Guetsli schmecken uns besser als die ganzen. Beim Greyerzer streiten wir uns um die feste Käseschicht gleich hinter der Rinde, die alle anderen wegschneiden. Und Büchsen-Mandarinen sind unser Lieblings-Dessert. Schoggi mögen wir nicht. Ausserdem haben wir herausgefunden, dass in Vanille-Soft-Ice getunkte Pommes wirklich vorzüglich schmecken. Spaghetti-Brei darf auf dieser Liste auch nicht fehlen. Püriert mit Tomatensauce. Der helle Wahnsinn! Wenn ihrs nicht glaubt, probiert es aus.» Sylvie Kempa, Mutter von zwei Kindern

Gestapelte Rüeblischeiben und gelöffelte Schoggimilch

«Unsere Tochter ist – anders als ihr kleiner Bruder, der einfach alles probiert und vieles davon auch tatsächlich mag – sehr wählerisch. Wie ihr Papa akzeptiert sie vier oder fünf Gerichte auf immer gleiche Art, viel mehr geht nicht. Ausser, sie kann sich selbst was «basteln»: Sie liebt es, Dinge zu stapeln und zu füllen und zu bestreichen oder sonst wie zu pimpen. Und isst das dann auch. Brötchen bestreicht sie nicht einfach mit der Konfi, sondern höhlt sie aus und füllt sie damit. Maispops und Rüeblischeiben stapelt sie gekonnt zu Mini-Sandwiches. Mozzarella-Sticks schneidet sie in feine Streifen und klemmt sie mit etwas Ketchup zwischen zwei Maiswaffeln. Clementinen-Schnitze drückt sie über ihrem Wasserbecher aus, anstatt sie einfach zu essen. Frisch von mir gepressten Clementinensaft trinkt sie aber nicht. ‹Zu viel Fruchtfleisch.›» Christa Hürlimann, Mutter von zwei Kindern

«Pancroc schmeckt am besten, wenn man es vorher im Wasser einweicht. Die Schoggimilch muss gelöffelt werden. Und Hüttenkäse essen sie nur, wenn es im kleinen Kübeli serviert wird. Meine jüngere Tochter möchte ausserdem jeden Tag ein Ei essen – aber bitte nur den weissen Teil.» Lisa Merz, Mutter von zwei Kindern

Broccoli zum Zmorge, lieber Lachs als Nutella

«Unsere Tochter ist noch zu klein, um Essenswünsche anzubringen, die über Brot, Banane und ‹meh› hinausgehen. Da mein Partner Hausmann ist, bestimmt er vorwiegend, was sie  unter der Woche zu Essen kriegt – und da ist die philippinische Kultur definitiv anders als die schweizerische. Reis – zum Zmorge, Zmittag, Znacht. Variiert wird weniger mit dem klassischen Honigbrot, sondern lieber mal mit gedünstetem Broccoli zum Frühstück. Statt Wienerli gibts mal Schweine- oder Hühnerfüsse. Und Fischstäbchen? Dann lieber gleich echte, ganze Fische, bitte! So lernt unsere Tochter, dass Fleischessen nicht nur bedeutet, das schöne Filet zu verspeisen, und dass es generell auf der Welt nicht das «eine Richtige» gibt – ausser beim Süssigkeitenkonsum, da würde Mama Papas Grosszügigkeit allzu gerne mal ‹richten›.» Aurelia Robles, Mutter einer Tochter

«Mein Sohn ist auch heute, mit 14, essenstechnisch ein typisches Kind und könnte von Spaghetti Napoli, Pizza Margherita, Schoggi und Glacé leben. Einzige Ausnahme: Muscheln. Die hat er mit etwa sieben Jahren mal in den Italien-Ferien entdeckt und bestellt sie seither regelmässig – aber nur in den Ferien. Seine Schwester hingegen hat der Kinderkarte schon sehr früh abgeschworen und mochte auch Süsses nie so richtig. Wenn sie die Wahl zwischen Nutella- oder Lachs-Brötchen hatte, hat sie sich schon als Primarschulkind immer für letzteres entschieden. Und Fleisch! Unvergessen der Besuch in einem schicken Restaurant, da war sie etwa elf, als sie sagte: «Ich möchte Fleisch.» Der Kellner: ‹Ein Schnitzel?› Sie, mit verachtendem Blick: ‹Ich sagte FLEISCH!› Will heissen Steak, Filet, Entrecôte. Das liebt sie auch heute noch, mit 16 - und ‹medium› ist für Weicheier!» Sandra Casalini, Mutter von zwei Teenagern

«Bei uns ist es mit dem Essen ein stetes Auf und Ab. Mal essen die beiden problemlos alles, was auf ihrem Teller landet, mal gefällt ihnen nichts von alledem. Was bei meiner Dreijährigen aber immer geht, sind Oliven, Mais und scharfes Trockenfleisch – gerne reichlich und gerne täglich. Von mir hat sie das auf jeden Fall nicht, denn ich war als Kind extrem heikel. Und mein Sohn mag besonders gerne Brot mit Tartex (pflanzlicher Aufstrich) und einer dicken Schicht Honig. Für ihn ein Schmaus, für mich ein Graus.» Edita Dizdar, Mutter von zwei Kindern

Von SC am 4. Dezember 2020 - 07:09 Uhr