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  4. Studie: Wie der Klimawandes das Leben unserer Kinder beeinflussen wird

Erschreckende Studie

Katastrophen werden zum Alltag unserer Kinder gehören

Wenn unsere Kinder erwachsen sind, werden sie in einer veränderten Welt leben. Eine Forschungsarbeit zeigt auf, wie der Klimawandel sich auf ihren Alltag auswirken wird.

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Kinder Klimawandel

Düstere Zukunft? Sicher ist, dass unsere Kinder mit den Folgen des Klimawandels werden leben müssen.

Getty Images

Am Sonntag startet in Glasgow die 26. Weltklimakonferenz, also ein Treffen der Vertragsstaaten des UNO-Klimarahmenabkommens, welches stark heruntergebrochen zum Ziel hat, den Klimawandel in den Griff zu kriegen. Neben tausenden Teilnehmenden aus rund 200 Staaten sind auch drei Mitglieder des Schweizer Bundesrats in Schottland dabei: Bundespräsident Guy Parmelin, Umweltministerin Simonetta Sommaruga sowie Finanzminister Ueli Maurer.

Es geht um Schadensbegrenzung. Denn das Ziel des Pariser Abkommens von 2015, das immerhin bis auf wenige Ausnahmestaaten die ganze Welt ratifiziert hat, die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen – noch besser nur auf 1.5 Grad – scheint nur noch in der Theorie möglich, in der Praxis jedoch utopisch.

So wird sich der Klimawandel auf das Leben unserer Kinder auswirken

Es scheint also immer wahrscheinlicher, dass die Welt nicht mehr dieselbe sein wird, wenn Kinder, die jetzt auf die Welt kommen, einst erwachsen sind. Forschende haben sich in Zusammenarbeit mit der Kinderschutzorganisation «Save the children» mit dieser veränderten Zukunft befasst und kommen zu erschreckenden Ergebnissen: Die Generation Alpha, das sind Kinder, die zwischen 2010 und 2025 zur Welt kommen, wird unter deutlich häufigeren meteorologisch bedingten Katastrophen zu leiden haben als frühere Generationen.

Kinder, die 2020 auf die Welt kommen, werden unter Einfluss der Erderwärmung rund viermal so viele Katastrophen erleben wie ihre Grosseltern. Die Rede ist von Hitzewellen, Waldbränden und Überschwemmungen. Konkret wird ein Kind der Generation Alpha im Laufe seines Lebens durchschnittlich 30 Hitzewellen durchmachen, das sind sieben Mal mehr, als deren Grosselterngeneration erlebte. Die Häufigkeit der Waldbrände wird sich verdoppeln, genauso, wie die Häufigkeit von Dürren. Jedoch werden die Wetterextreme in alle Richtungen ausschlagen. So werden unsere Kinder auch dreimal mehr Überschwemmungen erleben als noch die 1960er-Generation.

Die Studie ist bislang einzigartig

Die in der Fachzeitschrift Science veröffentlichte Arbeit ist die erste Studie, die sich mit der lebenslangen Gefährdung von Menschen verschiedener Generationen durch Klimakatastrophen befasst. Die Forschenden haben dazu Klimadaten und -prognosen mit demographischen und gesundheitlichen Daten kombiniert.

Die Veröffentlichung der Studie geschieht zum richtigen Zeitpunkt, denn nun sind die VertreterInnen aus aller Welt in Glasgow gefragt, um dieser laut Entwicklung entgegenzuwirken: Denn die Forschenden gingen für ihr Szenario davon aus, dass die Länder ihre aktuellen Strategien zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beibehalten. Das genüge nicht, so die Kinderhilfsorganisation «Save the children»: Sollten Regierungen ihre bisherigen Zusagen im Pariser Klimaschutzabkommen zur Reduzierung der Emissionen nicht steigern, könnte dies inakzeptable Folgen für die Kinder haben.

«Wir können das Ruder herumreissen – aber wir müssen auf die Kinder hören und sofort handeln»

Inger Ashing, Save the children

«Die Klimakrise ist in ihrem Kern eine Kinderrechtskrise. Wir können das Ruder herumreissen – aber wir müssen auf die Kinder hören und sofort handeln. Wenn die Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzt wird, gibt es viel mehr Hoffnung auf eine gute Zukunft für Kinder, die noch nicht einmal geboren sind», so Geschäftsführerin Inger Ashing. «Unsere Ergebnisse weisen auf eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der jüngeren Generationen hin und fordern eine drastische Verringerung der Emissionen, um ihre Zukunft zu sichern», doppelt der Hauptautor der Studie, Prof. Wim Thiery nach.

Dabei werden nicht alle Staaten von den Entwicklungen gleichermassen betroffen sein. So zeigt die Studie auf, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich auch hier auftun wird. Kinder aus Europa werden von den Entwicklungen weniger massiv betroffen sein als Kinder aus ärmeren Ländern.

Die Zukunft hat auch schöne Seiten!

Obwohl eine ebenfalls kürzlich veröffentlichte Studie aufzeigt, dass die Mehrheit der jungen Menschen aufgrund des Klimawandels starke Ängste und Stress empfinden. An den von Klimaschutz-Ikone Greta Thunberg ins Leben gerufenen Fridays-for-Future-Demonstrationen verleihen sie diesen Gefühlen Nachdruck.

Jedoch darf man sich auf die Zukunft auch freuen, denn sie hat viel Aufregendes, Gutes und Neues zu bieten. Wir haben mit Zukunftsforschenden darüber gesprochen, wie kommende Generationen einst leben werden, und dabei interessante Antworten erhalten. Hier gehts zum Artikel: «Arbeit, Gesundheit, Reisen: So werden unsere Enkel leben».

Von KMY am 29. Oktober 2021 - 17:42 Uhr