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Spitzenbankerin Mara Harveys beste Tipps

So lernen eure Kinder mit Geld umzugehen

«Marty’s erstes Geld» heisst das erste Kinderbuch von Finanzexpertin Mara Harvey, das nun auch auf Deutsch erscheint. Uns verrät die Spitzenbankerin ihre wichtigsten Tipps, wenns um Kids und Geld geht.

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Mara Harvey, UBS-Bankerin und Kinderbuchautorin, zu Hause in ihrer Wohnung in Zürich, 06.11.2020, Foto Lucia Hunziker

In ihrer Zürcher Wohnung feilt die Topbankerin an ihren Büchern. 

Lucia Hunziker

Ihr erstes Kinderbuch entstand per Zufall. Bei der Recherche zu ihrem Buch «Women and Risk» stiess Mara Harvey, 49, auf einen verstörenden Fakt: Bereits im Alter von zehn Jahren erhalten Buben mehr Taschengeld als Mädchen. Nicht, weil Eltern ihre Söhne bewusst bevorzugen. Sondern weil – stereotypem Denken sei Dank – ihnen schon in dem Alter Aufgaben zugemutet werden, welche so wahrgenommen werden, dass sie mehr «Wert» haben als jene, mit denen man Mädchen betraut.

Dieses Übel wollte die britisch/schweizerische Finanzexpertin bei der Wurzel packen. «A Smart Way To Start» heisst ihr erstes Kinderbuch in Reimform im Original. In Englisch gibt es mittlerweile bereits drei Fortsetzungen, eine vierte ist am Entstehen. Das erste Buch ist nun unter dem Titel «Marty’s erstes Geld» erschienen und exklusiv über geschenkidee.ch erhältlich. Und das sind Maras wichtigste Tipps für den Umgang mit Kindern und Geld:

Ein Franken Sackgeld pro Schuljahr? Nicht ideal!

1. Seien Sie ein Vorbild. Sehen Ihre Kinder Sie sparen? Dann kann man das auch von ihnen nicht verlangen. Das wäre, wie wenn man ihnen sagt, sie sollen Zähne putzen, man selbst tut das aber nur hinter verschlossenen Türen.

2. Das ungeschriebene Gesetz, nachdem Kinder einen Franken Taschengeld pro Schuljahr erhalten, finde ich nicht ideal. Warum? Weil es ihnen beibringt, dass man, je älter man wird, automatisch mehr Geld verdient, ohne mehr leisten zu müssen dafür. Viel besser wäre, wenn sich das Kind eine kleine Ausgabe aussucht, das es erledigt, und diese mit jedem Schuljahr ein bisschen «grösser» wird.

«Reden Sie über Geld! Es ist verrückt, aber in unserer Gesellschaft ist Geld ein grösseres Tabu als Sex.»

3. Machen Sie Geld sichtbar. Heutzutage passiert alles digital. Auch wenn es Ihnen seltsam erscheint: Bezahlen Sie kleinere Einkäufe bar statt mit der Karte. Und wenn möglich auch mal mit den Geldstücken, die Ihre Kinder als Taschengeld erhalten – so wird für sie deren Wert sichtbar.

4. Reden Sie über Geld! Es ist verrückt, aber in unserer Gesellschaft ist Geld ein grösseres Tabu als Sex. Sagen Sie Ihren Kindern, wieviel Sie verdienen und was Sie davon zahlen müssen. Diskutieren Sie die Frage, wieviel ein Job Wert ist – nicht nur, aber gerade auch mit Mädchen. Suchen Sie Vergleiche und fragen Sie sich gemeinsam, warum eine Stunde einer gewissen Arbeit mehr oder weniger Wert sein sollte als eine Stunde einer anderen Arbeit.

Nicht nur übers Verdienen reden, auch übers Ausgeben

5. Sprechen Sie nicht nur übers Geldverdienen, sondern auch übers Geldausgeben. Gerade auch mit Teenagern. Welche Firme sollten mein selbst verdientes Geld bekommen? Möchte ich wirklich einen Haufen Billigklamotten kaufen, oder würde es mehr Sinn machen, etwas Nachhaltigeres zu bevorzugen? Denn wie wir unser Geld ausgeben, hat nicht nur für uns, sondern auch für andere Konsequenzen. Auch dieses Bewusstsein gehört zum Umgang mit Geld.

Mara Harvey

«Marty’s erstes Geld» ist exklusiv über geschenkidee.ch erhältlich. 

ZVG
Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 8. Dezember 2020 - 07:09 Uhr