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Forschung um den heissen Brei

Vorsicht, dieses Gift lauert im Kindergeschirr

Bruchsicher und praktisch: Kindergeschirr aus Bambus liegt im Trend. Doch Eltern sollten damit vorsichtig umgehen. Beim falschen Inhalt können die Becher und Teller Gift freisetzen.

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Kindergeschirr

Im Zweifelsfall setzt man besser auf Porzellan. Dieses kann auch mit heissen Speisen befüllt werden.

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Seit einigen Jahren erobern Bambusbecher und -schüsselchen die Geschirr-Regale. Die Teile bringen viele Vorteile - vor allem in Kinderhand. Sie sind bruchsicher, leicht und oft mit ultrasüssen Designs bedruckt.

Bambus-Geschirr niemals mit heissem Inhalt befüllen

Nun hat die Stiftung Warentest jedoch herausgefunden, dass Bambusgeschirr Giftstoffe freisetzen kann, wenn es falsch verwendet wird. Konkret hat die Stiftung Mehrweg-Becher aus Bambus getestet und dabei festgestellt, dass die Versprechen der Herstellen nur in seltenen Fällen eingehalten werden.

Der Bambus an sich wäre ungefährlich. Jedoch bestehen die Gefässe nicht nur aus Bambusfasern, sondern auch aus Kleber - sogenanntem Melaminharz - welcher die Fasern zusammenhält. Wenn die Becher auf mehr als 69 Grad erhitzt werden, geben sie unter Umständen Formaldehyd und Melamin ab.

Beide Stoffe sind gesundheitsgefährdend. «Formaldehyd kann Augen, Haut und Atemwege reizen und steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Melamin ist verdächtig, für Erkrankungen der Blase und der Nieren verantwortlich zu sein», heisst es im Testergebnis.

Experten raten: Lasst die Finger von Bambusbechern

Die Meinung der Experten ist klar: «Lassen Sie die Finger von Bambusbechern.» Mehr als die Hälfte der getesteten Becher gaben sehr hohe Mengen an Gift ans eingefüllte Heissgetränk ab. Ausserdem wurden bei fast allen Herstellern falsche Werbeversprechen entlarvt, da die Nutzer davon ausgehen, ein reines Bambusprodukt zu erwerben oder sogar der Umwelt einen Dienst erweisen, heisst es auf test.de.

So könnt ihr Bamubs-Geschirr ohne Gefahr nutzen

Die Testergebnisse sind nicht ohne Vorbehalt auf Kindergeschirr umzumünzen. Da wir die Becher und Schüsseln unserer Kleinen selten mit so heissem Inhalt befüllen, geht von ihnen auch weniger Gefahr aus.

Melaminharz sei nicht grundsätzlich ein gefährlicher Stoff, schreiben die Tester. Jedoch ist der richtige Umgang damit wichtig. «Solange der Kunststoff ordentlich verarbeitet ist und bestimmte Bedingungen beim Gebrauch eingehalten werden, etwa Temperaturen unter 70 Grad Celsius, gehen keine nennenswerten Schadstoffmengen in Lebensmittel über.»

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Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 12. August 2019 - 17:08 Uhr