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Der Winter ist da

Wie gefährlich ist Schnee essen für Kinder?

Der Schnee ist da! Und mit ihm die Frage: Welche Risiken birgt es, wenn Kinder Schnee essen? Eine Übersicht.

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Canada, Ontario, Kingston

In kleinen Mengen sehr bekömmlich: Schneeflocken.

Getty Images/Cavan Images RF

Endlich liegt ein wenig Schnee. Und der Wetterbericht verspricht, dass es noch mehr davon geben wird. «S'het Schnee, juhee!», schmettern landauf, landab fröhliche Kinder in die Morgenluft hinaus und stecken sich eine Handvoll fluffiges Weiss in den Mund.

Kinder essen Schnee, seit es Kinder und Schnee gibt. Daran ist nichts auszusetzen. Oder? Leider doch. Fangen wir aber bei den Vorzügen an, die das Schnee-Festmahl in sich trägt.

Darum sollten Kinder unbedingt Schnee essen

Schnee, der appetitlich aussieht, also weder gelb noch braun verfärbt ist und auch nicht gerade mit Abgasen vollgepumpt am Strassenrand liegt, darf ruhig mal im Kindermund landen. Auch wenn er schneeweiss ist, enthält er nämlich höchst wahrscheinlich eine ordentliche Portion Dreck. Und der ist fürs Training des Immunsystems unerlässlich.

Eine finnische Studie belegt, dass Kinder, die auf Bauernhöfen leben, besser vor Asthma und Allergien geschützt sind. Dies offenbar, weil sie häufiger mit Dreck in Berührung kommen. Mehr zur Studie erfahrt ihr hier.

«Das Immunsystem funktioniert nicht ohne Kontakt mit der Umwelt»

Kinderarzt Dr. Raffael Guggenheim

Eltern, die ihren gesunden Kindern den Kontakt zu Keimen verwehren, tun deren Immunsystem keinen Gefallen. Schlimmer noch, sie könnten ihren Kindern mit allzu peinlicher Sauberkeit Schaden zufügen, erklärt Kinderarzt Dr. Raffael Guggenheim: «Das Immunsystem würde nicht ausgebildet und der Organismus wäre akut gefährdet. Er würde auf eine Infektion nicht oder zu spät reagieren. Wichtig ist: Das Immunsystem funktioniert nicht ohne Kontakt mit der Umwelt.»

Zu viel Schnee ist ungesund

Wie bei allen Dingen macht auch beim Schnee die Menge das Gift. Ein zu euphorischer Schneekonsum kann definitiv als ungesund betitelt werden. Aus zwei Gründen:

Während der Schnee vom Himmel fällt, nimmt er einiges an Schadstoffen aus der Luft auf. Er enthält also auch Abgase, wenn er nicht stundenlang am Strassenrand gelegen hat.

Schnee ist zwar nichts weiter als gefrorenes Wasser, mit gesundem Trinkwasser ist er allerdings nicht vergleichbar. Schnee enthält weder Elektrolyte noch Mineralien und ist deshalb destilliertem Wasser viel ähnlicher. Dass man destilliertes Wasser nicht trinken sollte, ist Allgemeinwissen. Denn es löst im Körper sogenannte Osmose aus - entzieht ihm also wertvolle Mineralien und Elektrolyte. Von einer Handvoll Schnee passiert nichts. In grösseren Mengen verzehrt, kann Schnee aber Durchfall auslösen.

So stehen die Chancen auf weisse Weihnachten

Apropos Schnee: Die Chancen, dass an Weihnachten bis in die Niederungen des Landes Schnee liegen wird, sind intakt. Bereits im Oktober haben die legendären «Wetterschmöcker» aus der Innerschweiz vorhergesagt, dass im Dezember einiges an Schnee fallen wird. Und dass genau am 1. Dezember bis ins Flachland der erste Schnee fiel, werten wir als Zeichen, dass sie richtig liegen könnten.

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 20. Dezember 2021 - 07:30 Uhr