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  4. Halloween in Zeiten von Corona: Wie dürfen Kinder bei Fallzahlen noch feiern?

Süsses oder Saures

Wird Corona zum Spielverderber für Halloween?

An Halloween ziehen Kinder traditionell von Haustüre zu Haustüre um Süssigkeiten zu sammeln und ihre gruseligen Kostüme zu präsentieren. Dieses Jahr fragen sich viele Eltern: Darf man das noch in Zeiten von steigenden Corona-Fallzahlen? Wir haben dazu zwei Antworten eingeholt.

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trick or treat

Süsses oder Saures? Kinder ziehen an Halloween von Tür zu Tür um Süssigkeiten zu sammeln. Der Brauch ist mittlerweile auch in der Schweiz angekommen.

Getty Images

Viele Kinder lieben Halloween. Weil es die Highlights aller Feste des Jahres vereint: Süssigkeiten, Verkleiderlis, Dekoration! Am meisten aber lieben es Kinder, in der Dämmerung verkleidet von Haustür zu Haustür zu ziehen, um ihre Taschen mit Süssigkeiten zu füllen. Der Brauch heisst im Englischen «Trick or Treat», zu Deutsch «Süsses oder Saures».

Viele offene Fragen zu Halloween und Corona

Da das Ritual in den vergangenen Jahren immer mehr auch in der Schweiz angekommen ist, kommt bei vielen Eltern die Frage auf: Wie läuft das dieses Jahr? Dürfen Kinder in Zeiten von Corona und steigenden Fallzahlen an jeder Haustür klingeln? Dürfen sie in Gruppen umherziehen? Ist «Trick or Treat» überhaupt erlaubt?

Ganz klar ist die Sachlage tatsächlich nicht. Der Umzug findet draussen statt, die Gruppengrössen kann man gut kontrollieren, da sie privat organisiert sind. Und der Abstand lässt sich auch ohne Probleme einhalten. Allerdings könnte es spätestens beim Weiterreichen von Süssigkeiten zu einer potenziellen Weiterverbreitung des Virus sowie einer Verletzung der Distanz-Regelung kommen.

Laut GDK ist der Umzug nicht verboten

Das Bundesamt für Gesundheit schmettert eine Anfrage direkt ab. Offenbar wird der Event als zu unwichtig wahrgenommen, um dazu eine offizielle Empfehlung herauszugeben. Offene Elternfragen hin oder her.

Anders reagiert die Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK. Dort nimmt sich Generalsekretär Michael Jordi der Frage an und stellt klar fest: Verboten ist der Umzug nicht. «Die neuen Massnahmen des Bundes zeigen: Man möchte das soziale Leben nicht komplett unterbinden. Ganz besonders nicht das der Kinder. Es braucht aber gesunden Menschenverstand. Es sollten sich keine grossen Gruppen zusammenfinden. Und Distanzhalten ist wichtig.» Auch sollten sich die Menschen, die klingelnden Kindern etwas aushändigen möchten, überlegen, wie sie dies Corona-konform tun können. «Man kann ja beispielsweise die Süssigkeiten vor der Schwelle hinlegen.»

Aus infektiologischer Sicht ist der Umzug nicht ratsam

Infektiologe Christoph Fux vom Kantonsspital Aargau rät Eltern dennoch, mit ihren Kindern dieses Jahr lieber zu Hause Halloween zu feiern. «In der aktuellen Situation macht es Null Sinn, ohne zwingenden Grund von Haus zu Haus zu gehen, seine Nasensekrete auf Türklinken und Klingeln zu verteilen, in offene Türen zu singen oder zu schreien im Versuch zu beweisen, dass Kinder doch Aerosole produzieren können. Bleiben Sie zu Hause und spielen Sie mit Ihren Kindern Eile mit Weile statt Trick or Treat.»

Klare Worte. Die man ruhig beherzigen darf. Denn je schneller die Coronakrise vorüber ist, desto besser für die Kinder!

Damit das Zuhausebleiben leichter fällt, haben wir euch hier ein paar tolle Ideen zusammengetragen, wie ihr euch mit euren Kindern beschäftigen könnt.

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 21. Oktober 2020 - 17:08 Uhr