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Im Gespräch bei Mamalicious

Familienfotos sortieren: Drei Tricks

Ein Thema beschäftigt die Mütter-Community Mamalicious immer wieder: Wie hält man eigentlich Ordnung in einer Smartphone-Mediathek, die vor Babybildern, Selfies und Familienschnappschüssen zu platzen droht? Drei Mamis verraten ihre Tricks.

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Familienfotos

Selfie hier, Schnappschuss da. Im mütterlichen Smartphone sammeln sich schnell tausende Aufnahmen, die niemand je wieder anschaut.

plainpicture/Westend61/Josep Rovirosa

Werdende Mamas wissen, jetzt kommt dann der Schlafmangel. Und die Beziehungsflaute. Und der Kampf ums neue Körpergefühl. Kaum jemand warnt sie, dass die Mediathek ihres Smartphones explodieren wird, sobald sie ein Baby haben.

In der Community Mamalicious diskutieren Mütter immer wieder die Fotoflut, die sich mit der Familiengründung auf ihren Handy ansammelt – und wie man diese in den Griff, beziehungsweise möglichst hübsch in ein Fotobuch gedruckt kriegt.

Wir haben die Diskussion zum Thema in der Facebook-Gruppe zusammengefasst und Expertentipps eingeholt. Und nun verraten drei Mamis, wie sie das Chaos dank Apps und cleveren Tricks in Grenzen halten.

Racha Fajjari und Hund Jamie

Cleveres Köpfchen: Racha Fajjari hat sich fürs Sammeln von Kinderfotos eine eigene Email-Adresse angelegt.

Lucia Hunziker
Tipp von Racha Fajjari: Ordnung, Auswahl und Sicherheitskopie dank Foto-Emailadresse

«Lange hatte ich eine eigene E-Mail-Adresse, nur damit ich mir die wichtigsten Familienbilder selbst schicken konnte. So waren sie schon mal sicher und irgendwo digital abgespeichert. Dank richtiger Benennung finde ich sie dann auch bei der Suche schnell und sie sind chronologisch geordnet. Seit ich meinen Sohn aber nur noch jedes zweite Wochenende bei mir habe, haben Bilder und Erinnerungen allgemein einen total neuen Stellenwert bekommen. Am Anfang habe ich jedes Wochenende mit meinem Sohn dokumentiert, weil ich so Angst hatte, dass er es eines Tages vergisst. Ich habe mir aber auch angewöhnt, jeden Moment mit meinem Sohn so zu geniessen und achtsam zu sein, dass es manchmal nicht einmal noch für ein Foto reicht. Fotos sind gut, Momente ohne das Handy sind besser! Drum hält sich die Flut bei uns in Grenzen, zwei bis drei Bilder pro Weekend reichen uns mittlerweile.»

Racha Fajjari ist Geschäftsfrau, Mamalicious-Gründerin und Mami eines Neunjährigen.

Sylvie Kempa

Family-Channel-Leiterin Sylvie Kempa liebt ungestellte, ehrliche Familienfotos und knipst deswegen wohl überdurchschnittlich häufig ihre Kinder ab. Die App Gemini sorgt dann auf dem Handy für Ordnung.

Sonja Ruckstuhl
Tipp von Sylvie Kempa: Mama knipst ohne Ende, eine App erledigt den Rest

«Auf meinem Smartphone finden sich 25’252 Fotos. Screenshots, mit denen ich Ideen und Gedanken festhalte (oder lustige Facts, wie die Zahl 25’252), bilden den Hauptbestandteil. Bergbilder sind ebenfalls häufig vertreten. Die Aufnahmen von meinen Kindern gehen fast ein wenig unter. Sie auszusortieren würde Wochen in Anspruch nehmen. Tut es aber nicht, denn hier kommt meine liebste App ins Spiel: Gemini Photos. In Sekundenschnelle ackert sich das Programm durchs Bildarchiv und legt verschiedene Ordner an. Das beste: Gemini erkennt unscharfe und doppelte Bilder. 7509 nicht benötigte Aufnahmen zählt die App aktuell auf meinen Smartphone. Ich kann mich direkt davon trennen oder die Auswahl kontrollieren. Den Rest der Bilder habe ich in Ordner abgelegt (Zeitaufwand: fünf Minuten pro Woche). Fotobuch 2019 ist der neueste Ordner. Im November werden sich dort etwa 100 Aufnahmen gesammelt haben, aus denen ich – wie jedes Jahr – das Weihnachtsgeschenk für meine Kinder fertige.»

Sylvie Kempa leitet den Family-Channel der Schweizer Illustrierten und hat zwei Kinder im Alter von sechs und acht Jahren.

Vanessa Bachmann mit ihren Kindern

Denken vor dem Auslösen: Vanessa Bachmann macht nur noch Fotos ihrer drei Kinder, von denen sie sich sicher ist, dass sie später auch als schöne Erinnerung dienen.

ZVG
Tipp von Vanessa Bachmann: Aussortieren beginnt schon vor dem Fotografieren

«Ich muss zugeben, als ich zum ersten Mal Mutter wurde, habe ich mein Neugeborenes x-mal fotografiert, in allen Posen, aus allen Perspektiven. Beim zweiten und dritten Kind waren es dann nur noch halb so viele Fotos. Als ich Jahre später endlich dazu kam, die Bilder zu sortieren, war ich total überfordert. Ich musste mich bei der Auswahl der Bilder für das Fotoalbum extrem reduzieren. Als Fotografin habe ich einen Tipp, wie ihr bedacht zu eurer Bilder-Geschichte kommt, ohne tausende Fotos auf dem Smartphone zu sammeln: Überlegt euch im Voraus, was ihr euren Kindern später zeigen wollt. Lasst die Gadgets weg, die sind vergänglich. Es interessiert niemanden, welche Käppli oder Finkli eure Kinder getragen haben. Probiert besser, Stimmungen aufzunehmen. Macht ein paar Bilder von euren Kindern an besonderen Orten oder bei besonderen Begebenheiten, die ihr festhalten wollt. Bleibt bei natürlichen Szenen, denn nur die sind ehrliche Erinnerungen. Nehmt bei der Gestaltung eines Fotobuchs nur das beste Bild einer Serie. Lasst das Zweit- und Drittbeste weg. Kombiniert aussagestarke Bilder, so bleibt euer Fotobuch spannend. Am besten sortiert ihr die Bilder direkt auf eurem Smartphone und behaltet von Anfang an nur die allerbesten Aufnahmen.»

Vanessa Bachmann betreibt als Fotografin die Webseiten www.lilalou.ch und www.vanessabachmann.ch. Sie ist Mami von drei Kindern, im Alter von drei, fünf und sieben Jahren.

Sylvie Kempa
Sylvie KempaMehr erfahren
Von Sylvie Kempa am 23. Mai 2019 - 14:38 Uhr