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  4. Tipps und Tricks für Familienfotos von Fotografin Fabienne Bühler

Dringender Vorsatz für 2020

Endlich schaffen wir Ordnung in den Familienfotos

Familienfotos werden in der Facebook-Community Mamalicious heiss diskutiert. Im Handy-Zeitalter sammelt sich bei Eltern oft eine wahre Bilderflut an. SI-Fotografin Fabienne Bühler erklärt im Interview, wie man ganz einfach Ordnung schafft in der Mediathek des Smartphones. Und welchen häufigen Fotografiefehler Eltern vermeiden sollten.

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Fabienne Buehler Beispielbilder

Für die Schweizer Illustrierte hat Fabienne Bühler die Schwiizergoofe in Bullerbü-Optik fotografiert.

Fabienne Bühler

Fabienne Bühler, worin besteht die grösste Herausforderung mit Kindern vor der Kamera?
Die grösste Herausforderung für ein Fotoshooting mit Kinder ist ein gutes Setting. Das heisst, die Stimmung, die Umgebung, der Augenblick ... alles muss zusammenpassen. Das ist die Grundlage für tolle Bilder, die etwas erzählen. Die Kinder müssen sich wohl fühlen vor der Kamera. Es geht für sie in erster Linie darum, Spass zu haben. Das Erlebnis steht bei ihnen klar über dem Ergebnis. Dies ist auch in professionellen Fotoshootings eine Kernaufgabe von Fotografinnen und Fotografen.

Welche Fotografiefehler beobachten Sie als Profi bei Eltern, die ihre Kinder ablichten?
Tendenziell, glaube ich, wird zu viel geknipst. Ich würde empfehlen, dass man sich eher von schönen Begebenheiten und überraschenden Momenten mit Kindern inspirieren lässt, als tägliche Fotoaufnahmen zu forcieren. Spontane Augenblicke bieten die beste Möglichkeit, ein schönes Bild zu erhalten. Wenn ein solcher Moment eintrifft, sollte man das Kind gar nicht gross ablenken oder anleiten, sondern einfach die Kamera holen und am besten gleich eine ganze Bildserie von diesem Sujet machen.

Also weg vom Kamerablick?
Nicht unbedingt. Man darf Kindern, die gerade in ihre Aktivität vertieft sind, auch mal sagen, dass sie in die Kamera schauen sollen. So spontan passiert das oft auf natürlichere Weise, als wenn die Kleinen sich lange beobachtet fühlen.

Wenn die Kinder gerade gar keine Lust haben, fotografiert zu werden, sich abdrehen oder Grimassen schneiden, wie motivieren Sie sie?
Wenn man die Bilder nicht spontan machen möchte, sondern ein Fotoshooting plant, dann sollte man den Kindern eine Aufgabe geben, die sie gerne ausführen. Das motiviert sie und erübrigt dank konkretem Sujet auch das oft etwas steife Posieren. Die Zeit ist bei professionellen Fotoshootings oft beschränkt, daher überlegen wir vorher genau, wo die Bilder entstehen sollen und welche Accessoires es dazu braucht. Das empfehle ich auch Eltern, wenn sie losziehen, um ihre Kinder einmal richtig schön zu fotografieren.

Nennen Sie einige Beispiele.
Man kann einen Drachen fliegen lassen, Blumen pflücken, im Sandkasten eine Burg bauen, mit Gspänli im Garten herumtollen oder mit Tieren schmusen.

Fabienne Buehler Beispielbilder

Geduld für den Augenblick und ein liebevolles Setting sind für Fabienne Bühler die wichtigsten Elemente für ein Fotoshooting.

Fabienne Bühler

Im Zeitalter von Handkameras sammeln sich oft tausende Aufnahmen, die ein Leben lang niemand mehr anschauen wird. Wie bringt man Ordnung ins Bildarchiv?
Ideal wäre es, wenn man sich immer wieder die Zeit nimmt, digitale Aufnahmen auszumisten. Am besten behält man nur das Lieblingsbild einer Serie. Das reicht völlig! Aber wie gesagt, eigentlich beginnt die Selektion schon viel früher, nämlich wenn wir uns entscheiden die Kamera oder eben das Handy in die Finger zu nehmen und auf den Auslöser drücken. Ich kann mich nur wiederholen: Weniger ist in der Fotografie oft mehr!

Welche Hilfsmittel und Apps können Sie diesbezüglich empfehlen?
Ich habe mir auf dem Handy verschiedene Ordner angelegt - Arbeiten, Familie, Notizen, Ideen - mit dem Ziel, die Bilder regelmässig zu selektionieren und im richtigen Ordner abzulegen. Es gibt auch Apps, die das Bildarchiv automatisch sortieren. Zum Beispiel Gemini Photos. Diese App sortiert auf einen Klick alle unscharfen Bilder und legt mit Aufnahmen, auf denen Schrift zu erkennen ist, einen Notizen-Ordner an. Das ist sehr praktisch, wenn man selber nicht recht weiss, wo man anfangen soll mit Aufräumen. Keine Bange, die App löscht nichts, ohne dass man es noch einmal durchsehen konnte.

Und welches sind Ihre liebsten Apps für die Bildbearbeitung?
Ich persönlich arbeite gerne mit den Apps Snapseed oder Lightroom, da beide eine natürliche Bildbearbeitung ermöglichen.

Fabienne Buehler Beispielbilder

Fabienne Bühler ist Fotografin und Mutter von zwei kleinen Töchtern. Für die Schweizer Illustrierte hat sie regelmässig Stars und deren Kinder vor der Kamera.

Fabienne Bühler

Mamalicious bei SI Family

Racha Fajjari Mamalicious Market Juni 2019

Mamalicious-Gründerin Racha Fajjari (r.) und eine Helferin mit den Goodie-Bags für den Mamalicious-Market 2019 im Zürcher Volkshaus. Die Taschen sind in Zusammenarbeit mit der Schweizer Illustrierten entstanden.

Eline Keller-Sørensen

Jeden Monat präsentieren wir euch auf dem Family Channel der Schweizer Illustrierten ein Thema, das bei Mamalicious gerade heiss diskutiert wird. Das Monatsthema im Juli widmen wir dem Schulstart. Im ersten Teil gehen wir den Fragen nach, welche die Mütter der Community am meisten beschäftigen. Im zweiten Teil kommt Schulexperte Bruno Rupp und im dritten Mamalicious-Gründerin Racha Fajjari mit einem Erfahrungsbericht zu Wort. Zum Schluss gibts einen Medientipp. Dieses Mal die Shubidu-App, einen digitalisierten Familienkalender.

Sylvie Kempa
Sylvie KempaMehr erfahren
Von Sylvie Kempa am 16. Mai 2019 - 10:53 Uhr, aktualisiert 2. Januar 2020 - 15:00 Uhr