Aus meteorologischer Sicht ist seit 1. September Herbst. Und tatsächlich sind seither die Temperaturen markant gesunken, es ist feuchter geworden und der blaue Himmel ist verdeckt mit dunklen Wolken. Damit gehören auch die gemütlichen Abende auf dem eigenen Balkon der Vergangenheit an. Stattdessen ist es an der Zeit, seine Pflanzen für die bevorstehende kalte Jahreszeit zu wappnen.
Melanie Röllinger vom «Weber Gartencenter» in Kirchberg AG sagt, was zu tun ist: «Man kann jetzt schon anfangen, all die Einjahres-Sommerpflanzen, deren Blüten langsam verwelkt sind, mit Herbstpflanzen zu ersetzen.» So habe man auch im Herbst Farbtupfer auf dem Balkon. Eignen würden sich Chrysanthemen, Hornveilchen oder verschiedene Gräser. Für den Winter empfiehlt sie Christrosen, die wunderbar blühen, wenn sich alles andere im Winterschlaf befindet.
Wann schneide ich meine wintertauglichen Pflanzen zurück?
«Wenn sie erste Herbstsymptome zeigen, also wenn sich zum Beispiel die Blätter verfärben oder abfallen.» Während man diverse Staudenarten ganz zurückstutzt, schneidet man einen Buchsbaum einfach in seine gewünschte Form zurück. Bei Blütenpflanzen wie den Bauernhortensien genüge es, nur die verwelkten Blüten abzuschneiden.
Angst vor dem ersten Frost müsse man nicht haben, so die Expertin weiter. «Wenn einmal die Woche die Temperaturen auf den Gefrierpunkt sinken, schadet das den Pflanzen noch nicht.» Erst Dauerfrost vertragen sie nicht. Darum sei es wichtig Topfpflanzen mit Vlies oder Noppenfolie einzupacken, um die Wurzeln vor der Kälte zu schützen.
Trotz Winter aber das Giessen nicht vergessen! Viele glauben, das sei nicht nötig, «doch im Gegenteil», betont Röllinger. «Die Pflanzen brauchen Wasser, ein- bis zweimal im Monat aber genügt.» Auf Düngemittel sollte man ganz verzichten - «vielleicht noch einen Herbstdünger, aber dann nichts mehr während der nächsten Monate verwenden, ansonsten droht Überdüngung.»
Jetzt im Herbst sei auch die beste Jahreszeit, um Blumenzwiebeln zu setzen: Tupeln, Anemonen oder Narzissen. Sie blühen im kommenden Frühjahr, dienen als Vorbote für den nächsten Sommer. «Blumenzwiebeln sollte man aber deutlich weniger Wasser geben, sonst verfault die Wurzel», erklärt die Fachfrau. Und hier ist Angst vor Frost unbegründet: «Blumenzwiebeln brauchen ihn, damit sie im Frühling in voller Pracht blühen können.»