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Im Gespräch bei Mamalicious

Kita-Kosten fressen unseren Lohn

Was, wenn der Teilzeitlohn der Mutter gleich für den Kitaplatz hingeblättert werden muss? Lohnt es sich da überhaupt zu arbeiten? Das sagt die Mamalicious Community dazu. 

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Die Kita-Kosten schmerzen, darin sind sich alle Mitglieder der Mamalicious Community einig. Die Überlegungen dazu fallen jedoch ganz unterschiedlich aus. So schreibt eine Mutter: «Die Kita-Kosten sind Teil des Familienbudgets.» Es sei falsch gedacht, dass Mütter diese verursachen. «Die Kita-Kosten gibt es genauso, weil der andere Elternteil arbeitet und weil er im Beruf drinbleiben will und soll.

Nahtlos im Arbeitsmarkt

Auch bei einem Teilzeitpensum von lediglich 20 bis 40 Prozent bleibe man im Arbeitsmarkt drin, sind sich viele einig. «Nach langer Pause findet man fast keine Stelle mehr», schreibt eine Mutter und eine andere betont: «Nach zweijähriger Pause war es nicht einfach wieder Fuss zu fassen.» Für eine weitere Mutter war eine Pause einlegen gar nie eine Option, einfach, weil sie ihren Job liebt.

Eine andere hat als Alleinerziehende gar keine Wahl, als zu arbeiten. Wieder anderen geht es primär um die Abwechslung und weniger ums Einkommen: «Ich sehe den Tag einfach als Ausgleich für mich», hält eine Mutter fest.

Wichtige Investition für die Zukunft

Viele betonen, dass die Kosten von verschiedenen Seiten betrachtet werden müssen. Bei Säuglingen und Kleinkindern seien die Kosten zu Beginn zwar hoch und können durchaus einen Teilzeitlohn fressen, mit Eintritt ins Schulsystem würden die Kosten allerdings schrumpfen. Hinzu kommt, dass bei den Steuern Abzüge gemacht werden können und man ohne Unterbruch in die Pensionskasse einzahlt.

Zum Wohl des Kindes?

Die meisten sind der Meinung, dass der Besuch der Kita ihren Kindern sehr guttut. Der Austausch mit anderen Kindern fördert die Sozialkompetenz und der Übergang in den Kindergarten verläuft dank der externen Betreuungsform mühelos. Es gibt aber auch andere Ansichten. «Ich höre und sehe sehr viel Schlechtes und sehe keine wirklichen Vorteile darin», schreibt eine Mutter.

Eine andere findet: «Weshalb fällt so vielen Frauen ein Zacken aus der Krone, wenn sie ein paar Jahre zu Hause bleiben? Ich versteh’s einfach nicht. Sie werden so schnell gross und ich kenne Akademiker-Paare, die es unheimlich bereuen, nicht mehr Zeit mit den Kindern verbracht zu haben.»

Eine andere gibt offen zu: «Aus heutiger Sicht mit grossem Kind würde ich daheim bleiben, wenn es gehen würde. Es hat uns nicht gutgetan.» Auch betreffend Altersvorsorge bleibt sie skeptisch: Als Selbständige sei es nie möglich gewesen, vorzusorgen.

Kosten variieren je nach Kanton massiv

Für einigen Unmut sorgt, wie stark die Kosten beziehungsweise die Subventionen von Kanton zu Kanton variieren. Im Thurgau etwa seien die Kosten viel kleiner als im Kanton Zürich. Dieser gewährt im Unterschied zum Kanton Aargau dafür höhere Abzüge bei den Steuern. Und nur in Ausnahmefällen übernimmt der Arbeitgeber einen Grossteil der Kita-Kosten, wie etwa bei einer Mutter, die bei einer Krankenkasse beschäftigt ist.

Alternativen zur Kita

Trotz des Kopfzerbrechens, welches das Thema verursacht, in der Mamalicious Community mangelt es nicht an alternativen Lösungsansätzen. Ein Modell: Tagesmutter statt Kita. Ein anderes: Ein Betreuungstausch mit einer anderen Mutter oder einem anderen Vater an den jeweiligen Arbeitstagen.

Von Maria Ryser am 31. März 2019 - 12:00 Uhr