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Gesellschaft

Wie tickt unsere Jugend?

Sie wünschen sich Familie, Karriere und ein ruhiges Leben. Ihr Antrieb ist Leistungsdenken und ein Alltag zwischen Sicherheit und Seriosität. Die rebellische Jugend verschwindet. Das hat fatale Folgen.

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Lena Peters weiss genau, was sie will. Sie ist 17, kommt gerade von einem halbjährigen Schulaufenthalt aus Costa Rica zurück, wo sie «echt das Leben genossen hat», und jetzt geht die weitere Planung so: «Matur, Studium, Kinder, ein langes, zufriedenes Leben.» Zoff mit der Mutter gibts höchstens, wenn sie sich beim Lernen ablenken lässt. Ehrgeizig, sympathisch, anständig wirkt sie. Noch ein Teenager und trotzdem verwirrend seriös an der Schwelle zum Erwachsenenleben (siehe Seite 53).

Auf den ersten Blick dominieren die Säufer und Kiffer und Schulschwänzer, weil sie in der Öffentlichkeit lärmen, rumpöbeln oder sich in der S-Bahn gegenseitig vermöbeln. Symbolisieren sie den Sound der Generation Jugend 2011? Oder gibt längst eine stille Mehrheit der braven Fleissigen den Ton an? Sind es Teenager wie Lena Peters oder solche, über deren Gewalt in den Medien berichtet wird?

Bislang gab es wenig Studien über Jugendliche und darüber, was sie wollen. Das Zürcher Jacobs Center für Jugendforschung analysiert in der Langzeitstudie «Cocon» vor allem Bildungsverläufe. Die Uni Zürich hat, dank der Stiftung des verstorbenen Millionärs Branco Weiss, seit wenigen Monaten einen Lehrstuhl für Jugendforschung. Dort beginnt in diesen Tagen eine eigene Untersuchung über jugendliches Engagement in Gruppen. Doch Ergebnisse über die Einstellungen und Bedürfnisse der Schweizer Jugendlichen, also was in ist und was out, existierten bisher nicht. Nun hat die Credit Suisse dieses Feld besetzt. Neben dem «Sorgenbarometer», in dem die Grossbank seit über 30 Jahren die Nöte der Schweizerinnen und Schweizer auswerten lässt, initiierte sie kürzlich ein «Jugendbarometer». Darin hat das Forschungsinstitut GfS Bern gezielt 1011 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 25 befragt.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen im Detail:

Hoffnungen und Ängste
Eine deutliche Mehrheit, nämlich 62 Prozent der Befragten, ist zuversichtlich. Dafür sind die wirtschaftlichen Verhältnisse zentral: Wichtig ist, viel Geld zu haben. Je höher das Einkommen und je besser man mit dem eigenen Geld auskommt, desto optimistischer schätzen die Jugendlichen ihr Leben ein. Sie streben ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung an, wollen regelmässig sparen und möchten später Vermögen haben.

In die Zukunft der Gesellschaft schauen sie weniger optimistisch. Angst machen: Ausländer, Arbeitslosigkeit und die Altersvorsorge. Fast 70 Prozent der Jugendlichen gehen davon aus, dass viele Ausländer der Gesellschaft Probleme bereiten und dass diese Probleme innerhalb der vergangenen zwei, drei Jahre zugenommen haben. Das ist überraschend, denn gleichzeitig empfinden junge Menschen Ausländer in ihrem Freundeskreis nicht als bedrohlich. Das eigene Leben und die Gesellschaft werden als unabhängig voneinander wahrgenommen. Als «ich» und als «die anderen da draussen».

Schule und Beruf
Die Karriere hat einen besonders hohen Stellenwert bei den Jugendlichen. 73 Prozent wollen Karriere machen, gerne in internationalen Grossunternehmen. Dafür sind sie flexibel (77 Prozent), bereit zum Auslandsaufenthalt (75 Prozent) oder Praktikum (71 Prozent). Sogar 81 Prozent bereiten sich darauf vor, sich lebenslang weiterzubilden. Schlechte Noten gibts für das Universitätsstudium. Eine Lehre sei die bessere Grundlage für eine Karriere. Auch die Schulausbildung sieht die rote Karte: 59 Prozent sind der Meinung, dass die Schule nicht gut auf die Berufswelt vorbereitet.

Liebe und Sexualität
Die Jugend wird enthaltsamer. Weniger als ein Drittel möchte viele sexuelle Erlebnisse haben. Hingegen wissen 51 Prozent der 16- bis 25-Jährigen, dass sie Kinder wollen. Gleichberechtigung in der Partnerschaft spielt ebenfalls für über die Hälfte eine wichtige Rolle. Sogar 64 Prozent finden es in, wenn sich Partner die Erziehungsarbeit teilen. Einen «Hausmann» oder eine «Hausfrau» wollen aber beide Geschlechter nicht daheim haben. Trotz dieser bürgerlichen Lebenseinstellung ist das Interesse an allen Fragen rund um Sex unvermindert gross. Das bestätigt auch Pro Juventute. Jährlich nutzen 146 000 Kinder und Jugendliche das Hilfeangebot. Matthias Heri arbeitet als Telefonberater bei der Pro Juventute und der Telefonhilfe 147. «Sie sind heute überinformiert, aber unterorientiert», sagt er. «Die Jungen wollen emotional aufgefangen sein. Zuhören ist in diesem sensiblen Bereich oft genauso wichtig wie Rat geben.»

Freunde und Facebook
Freunde stehen auf Platz 1 der Hitliste des Lebens. 90 Prozent der Jugendlichen wünschen sich Kolleginnen und Kollegen, auf die man sich verlassen kann. Kontakt halten sie vor allem über Facebook. Das grösste soziale Netzwerk der Welt ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte, nur sieben Jahre nach seiner Erfindung schon mit dem Hollywood-Film «The Social Network» gewürdigt. 85 Prozent haben einen Facebook-Zugang und besuchen via Smartphone mehrmals täglich diese Internetsite. Facebook ist wichtiger als Youtube, TV, Gamen, Blogs oder Dating-Plattformen. Der schnelle, kurze Austausch bestimmt den Alltag: ein Bild hochladen, einen Kommentar posten.

Gleichzeitig verändert sich das Leseverhalten radikal. Gratiszeitungen sind das wichtigste Medium, um sich über das Tagesgeschehen zu informieren. Sie sind wichtiger als TV, Radio oder Internet. Erstaunlich ist, wofür sich die Schweizer Jugend interessiert, und zwar in dieser Reihenfolge: Wetter, Musik, regionale Aktualität, Sport. Abgeschlagen sind Politik und Wirtschaft, aber auch VIP-Geschichten oder Computer-Themen.

Geld und Schulden
Schulden bei Familie oder Bekannten haben laut der Studie nur 12 Prozent. Gerade mal 6 Prozent geben Schulden bei ihrem Handyanbieter zu. Das ist überraschend, da eine Erhebung der Fachhochschule Nordwestschweiz zeigt, dass 38 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Schulden haben. Und Sascha Brombois von der Inkassofirma Intrum Justitia attestiert laut NZZ jungen Erwachsenen ein «drastisch höheres Kreditrisiko». Der Grund: ausgeprägtes Markenbewusstsein und hohe Konsumbereitschaft. Zürcher Jugendliche geben im Schnitt 691 Franken monatlich aus.

Was zeigt die Studie also? Die Schweizer Jugendlichen sind auf dem Weg zu fleissigen Individualisten, zu einer pragmatisch-entideologisierten Generation. Sie schätzen ein warmes Nest, den spannenden Beruf, interessieren sich für Aus- und Weiterbildung, und wenn sie was zu sagen haben, teilen sie es am liebsten in Kurzmitteilungen über SMS, Facebook oder Mail mit. Politik spielt für die Mehrheit von ihnen keine Rolle. Ihr Lebensgefühl schliesst eine Wertedebatte über Umweltprobleme, Kriege oder die Finanzkrise aus.

«Spider-Generation» nennen die Macher der Studie die Jugend. Sicher wie eine Spinne bewege sie sich in virtuellen Netzwerken. Vereine, Kirchen, Gewerkschaften – früher Orte der Begegnung – verlieren ständig an Bedeutung. Das «Soziale wird medialer, und Medienzeit wird sozialer», fasst der deutsche Zukunftsforscher Matthias Horx das Phänomen in seinem aktuellen Trendreport 2011 zusammen.

«Gerade das wird zum Problem», sagt Jan Skrobanek, «wenn damit eine Entpolitisierung des täglichen Lebens einhergeht.» Der Professor leitet den Lehrstuhl für Jugendforschung an der Universität Zürich. «Wir brauchen Jugendliche, die den Status quo der Gesellschaft kritisch hinterfragen!» Dafür war Jugend lange Zeit Garant, sorgte in der Erwachsenenwelt für die entsprechenden Verstörungen, Alarmierungen und – manchmal auch – gesellschaftlichen Veränderungen. Diese rebellische Kraft der Jugend geht verloren, wenn sich jeder nur noch um sich kümmert und virtuelle Gemeinschaft Alltag wird. «Dann», so Skrobanek, «scheidet die Jugend als Erneuerer der Gesellschaft aus. Innovation und Entwicklungsanstösse gehen verloren.»

Die Jugend von heute hat die Botschaft der Erwachsenen verstanden: Erfolg ist nur möglich, wenn man sich anpasst. Wer nicht mitspielt, wird bestraft: durch weniger Erfolg, weniger Geld, weniger Wertschätzung. Zentrales Motto ist: Arrangieren statt rebellieren.

Skrobanek kritisiert: «Jugendliche werden zu stark funktionalisiert, zu stark unter dem Aspekt ihrer Verwertbarkeit für den Arbeitsmarkt gesehen.» Übersetzt heisst das: Sie sollen beruflichen und finanziellen Erfolg haben, um den Wohlstand der Elterngeneration zu halten, auszubauen sowie die Versorgung einer überalterten Gesellschaft zu garantieren. Jedes Handeln habe sich nur noch im und am Markt zu bewähren.

Also büffelt man Mandarin, weil China der neue Weltmarkt ist. Man quält sich durch Volkswirtschaftslehre, obwohl man für Archäologie brennt. Und geht auch nicht demonstrieren. Welcher Chef stellt schon gerne Querulanten ein? Idealerweise sieht man aber gut aus und ist sportlich.

Jenseits von Beobachtung, Kontrolle und Sanktion entwickeln Jugendliche virtuelle Freiräume – ja zunehmend virtuelle Lebensräume – im Netz. Den Fussballklub, den Jugendtreff oder die tatsächliche Auseinandersetzung mit den Erwachsenen lösen selbst geschaffene Rollen in medialen Welten ab. Es gibt das echte Leben und das unechte. Im echten ist man brav. Im unechten kann man frech, provokant, kämpferisch auftreten. Wenns heikel wird, schaltet man sich mit einem Klick weg. Geht offline.

«Nicht brav sein, nicht angepasst sein muss im echten Leben möglich werden!», sagt Jan Skrobanek. Änderungen einfordern und danach handeln auch. Das ist der Motor für gesellschaftliche Entwicklung. Daraus entsteht Veränderung, auch wenn sie auf den ersten Erwachsenenblick keinen Sinn macht. «Ziel muss sein, dass sich die Jugendlichen wieder fragen: Wie kann ich die Gesellschaft verändern, wenn es mir oder anderen in dieser Gesellschaft nicht gut geht?» Also die Abkehr vom Individualismus und die Rückkehr zum politischsozialen Engagement.

Laura Crivelli segelt zum Beispiel schon auf dieser Welle. Sie studiert internationale Beziehungen und ist Vertreterin der Schweizer Jugend bei der Uno. Jugendliche seien Akteure des Wandels. «Sie nehmen mutig die Herausforderungen der Gesellschaft an und pochen auf ihr Recht, sich aktiv an der Lösung dieser Probleme zu beteiligen. Jugendliche sind nicht die Leader von morgen, sondern die Co-Leader von heute», sagte sie in einer Gesprächsrunde mit Roger Federer und Hans-Ulrich Doerig, Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse.

Mehr von diesen Laura Crivellis bräuchte das Land, und Skrobanek betont: «Der Staat muss eingreifen.» Immer mehr würden Jugendprogramme und soziale Einrichtungen eingespart, die Diskussions- und Partizipationsfähigkeit fördern. Orte, an denen Junge aus unterschiedlichen sozialen Schichten zusammenkommen und Problembewusstsein schärfen können: Warum verdient dein Papa als Putzmann so wenig und meine Mama als Bankerin so viel? Wieso kann ich studieren und du nicht? Wie weit sollen die Gletscher eigentlich noch schrumpfen?

Es kostet Kraft, solche Diskussionen wieder anzuregen, auszuhalten und Orientierung zu bieten. Diese Erfahrung macht seit einiger Zeit auch Urs Kiener, Mitglied der Geschäftsleitung bei Pro Juventute Schweiz. Die private Stiftung übernimmt seit ihrer Gründung Aufgaben der Kinderund Jugendförderung. Ein Familienministerium gibt es in der Schweiz nicht. Pro Juventute füllt die Lücke, so gut es geht, mit der Telefonberatung, Elternbriefen, einem Witwen- und Waisenfonds, Schuldenberatung und neuerdings auch mit Bundesrat Didier Burkhalter als offiziellem Botschafter. Kiener sagt: «Die Jungen ticken heute eigentlich noch genau wie vor 30 Jahren. Dramatisch ist die Individualisierung unserer liberalen Gesellschaft.»

Hesiod, der griechische Schriftsteller lebte vor 2700 Jahren, hat einst beklagt: «Die Jugend ist ohne Zweifel unerträglich, rücksichtslos und altklug. Als ich noch jung war, lehrte man uns gutes Benehmen und Respekt vor den Eltern. Aber die Jugend von heute will alles besser wissen.» 

Das wäre wirklich schön.

 

TRENDS: TOP & FLOP

DAS IST IN
SMS, italienisches Essen – also Pizza und Pasta, E-Mail, Ferien im Ausland, sich selbst sein und sich nicht verstellen, modische Kleidung, Sport allgemein, öffentlicher Verkehr, Musik runterladen und TV schauen

DAS IST OUT
Volksmusik, Schlager, billige Kleider, an politischen Diskussionen teilnehmen, handgeschriebene Briefe, vegetarische Ernährung, Geländewagen, wandern, Hausfrau sein und sich auf Erziehung konzentrieren, Elektro-Velos

 

«Liebeskummer? Kenne ich nicht – zum Glück!»

Teenager-Leben zwischen Schule und Sex, Facebook und Familie. Lena Luisa Peters erzählt, worauf sie stolz ist, wann sie sich schämt und wofür sie streitet.

Lena Peters, mit 17 hat man Träume. Was wünschen Sie sich von der Zukunft?

In eineinhalb Jahren mache ich die Matur in Englisch und Spanisch. Danach möchte ich in Südamerika reisen, später studieren, Familie, das Glück fürs Leben!

Das klingt nach einem perfekten Plan.

Ich bin noch nicht lange aus Costa Rica zurück. Ein halbes Jahr habe ich in San José die Schule besucht. Jetzt arbeite ich den Schulstoff nach, damit ich die Klasse nicht wiederholen muss. Eigentlich wollte ich in Costa Rica nebenbei lernen. Das habe ich dann schleifen lassen – absichtlich. Die Menschen dort leben viel entspannter als wir in der Schweiz.

War Heimkommen schwierig?

Die Umstellung war schwer. Dort fassen sich die Menschen leichter an, heute umarme ich meine Freundinnen auch ständig. Ich bin herzlicher, offener geworden. Aber ich lebe gerne in der Schweiz. Hier hat man eine bessere Zukunft.

Wie sieht ein typischer Lena-Tag aus?

Ich bleibe immer zu lange im Bett. Um sechs Uhr sollte ich aufstehen, meist wird es Viertel nach. Schnell frisieren, schminken, Kaffee trinken. Ich blättere noch den «Tages-Anzeiger» durch. Dann nehme ich den Bus, die S-Bahn, um 7.35 Uhr fängt die Schule an. Am Abend komme ich meist gegen sechs Uhr heim. Mache 30 Minuten Pause, dann Uufzgi. Abends schaue ich Krimis wie «Lie to Me» oder «CSI: Miami». Sonst kann ich am nächsten Tag in der Pause nicht mitreden.

Bleibt da Zeit für Freunde?

Mit meinen Kolleginnen gehe ich oft zum Mittagessen an den See. Wir holen uns etwas vom Take-away im Supermarkt oder beim Italiener. Manchmal hängen wir auch bei Starbucks ab. Während der Woche trainiere ich im Fitnessstudio. Ich habe lange voltigiert, war an den Schweizer Meisterschaften Dritte und Vizemeisterin mit der Mannschaft. Damit ist Schluss, seit ich mir das Kreuzband im Knie gerissen habe. Jetzt will ich ins Thaiboxen. Das erlauben meine Eltern nicht – zu aggressiv, sagen sie. Egal, dann mache ich es eben, wenn ich 18 bin!

Worüber gibt es Streit mit den Eltern?

Wenn ich mich bei den Hausaufgaben stören lasse. Neulich hat mich eine Freundin angerufen, und wir haben gequatscht. Das fand meine Mutter schlecht und wollte mir sofort den Ausgang am Wochenende streichen.

Kein Cliquenabend am Samstag?

Da habe ich rebelliert. Ich darf schon unter der Woche nicht weg. Mit den Kollegen gehen wir in Bars oder feiern zu Hause. Meistens sind wir Mädchen zusammen, reden über die Schule, DVD-Filme, auch über Jungs und Sex.

Und die Liebe?

Meinen letzten Freund hatte ich mit 12. Liebeskummer? Kenne ich nicht – zum Glück! Liebe heisst immer auch Schmerz, oder?

Jetzt werden Sie ja ganz rot!

Na ja, ich interessiere mich grade für einen Jungen. Wir wollen mal in der Clique ausgehen. Wenn wir uns was zu erzählen haben, ist es gut. Wenn nicht, dann vergesse ichs gleich.

Worauf können Sie nicht verzichten?

Meine Familie. Facebook. Darüber halte ich Kontakt zu meinen Freunden, vor allem in Costa Rica. Ich schaue, was bei den anderen so läuft, kommentiere, lade Bilder von mir hoch. Oder man kann einfach mal schnell abmachen, wenn man die Handynummer nicht weiss.

Worauf sind Sie stolz?

Dass ich das Auslandsemester geschafft habe und dass ich mit Geld klarkomme. Meine Eltern geben mir 300 Franken Monatsgeld. Davon bezahle ich meine Kleider, das Schulessen, Dinge, die ich möchte – aber nicht haben muss. Kredit gibt mir meine Mutter nämlich nie. Und ich bin auch stolz auf mein Engagement.

Welches Engagement?

Jeden Samstagnachmittag leite ich beim CVJM eine Kindergruppe. Wir basteln, spielen, gehen in den Wald. Früher war ich als Kind selbst dort, heute kümmere ich mich. Aber Kindererzieherin oder so will ich nicht werden. Eher Lehrerin für Spanisch und Englisch. Oder Immobilienmaklerin. Mich faszinieren Häuser. Für Innenarchitektur bin ich zu wenig kreativ. Aber verkaufen – warum nicht!

Im August werden Sie volljährig. Und dann?

Ich wünsche mir eine Reise mit meiner Familie nach New York!

Von Stephanie Ringel am 7. Februar 2011 - 14:21 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:19 Uhr