Valentina Achermann, 26 (SP): «Diverse SVP-Initiativen, wie die Minarett- oder die Ausschaffungsinitiative, haben bei mir Empörung und Unverständnis ausgelöst. Daraus entwickelte sich Tatendrang und die Entschlossenheit, etwas zu verändern. Neben migrationspolitischen Themen haben mich feministische Bewegungen hinterfragen lassen, was als Normalität gilt, wer wie viel Platz in unserer Gesellschaft einnimmt und was wir für eine sozial gerechtere Welt tun können.»
ZVG
Jelena Filipovic, 29 (GB): «Mich haben Sätze wie ‹Das ist aber kein Beruf für ein Mädchen›, ‹Jungs sind halt so›, ‹Bist du sicher, dass du das sagen/machen möchtest? Das gehört sich für ein Mädchen nicht› politisiert. Dass aber dahinter ein sexistisches System innerhalb von patriarchalen Strukturen steht, durfte ich erst an der Uni lernen. Mit dem Wissen über die globale soziale Ungerechtigkeit und die Klimakrise, war rasch klar, dass ich mich für eine ander Welt einsetzen möchte.»
ZVG
Mirjam Roder, 26 (GFL): «Als 2011 die Nuklearkatastrophe in Fukushima geschah und ich erfuhr, dass die Schweiz immer noch Atomkraftwerke in Betrieb hat, war ich erschüttert. Daraufhin haben zwei Freundinnen und ich zusammen eine Anti-AKW Demonstration auf dem Bundesplatz organisiert. Diese Erfahrung als 15-Jährige hat den Grundstein für meine politischen Interessen gelegt, welche sich nun in verschiedene Richtungen erweitert haben.»
ZVG
Jemima Fischer, 33 (AL): «Ähnlich einem Mosaik haben viele kleine und grössere Teile zu meiner Politisierung beigetragen. Chronologisch gesehen das jüngste Mosaikstück: Die Geschehnisse rund um die ägäischen Inseln 2015 und später damit verbunden mein Eintritt in den Verein ‹Everyday, just a smile› für Menschen in Not. Andere Teile sind subtiler greifbar: Ungleichheiten in Gesellschaft und Bildung, die ich auch beruflich erkennen konnte und mich beschäftig(t)en. Generell gesagt wohl einfach mein Wunsch und meine immer grösser wahrnehmbare gefühlte Verantwortung gegen Not, Ungerechtigkeiten und nicht zuletzt politischem Wirbeln, wir hätten zu wenig (Platz, Geld) und müssten mehr (Wirtschaft), etwas zu tun!»
ZVG
Yasmin Abdullahi, 22 (JGLP): «Mir wurde bewusst, dass beim Thema Gleichstellung und im Bezug auf die Klimakrise noch sehr viel getan werden muss. Da die Politik meiner Meinung nach noch zu wenig gemacht hat, wollte ich mich selber für die Themen, die mir am Herzen liegen einsetzen, statt mich nur darüber zu ärgern.»
christinestrub.ch
Florence Schmid, 30 (Jungfreisinnige): «Mein Vater, der die Arbeit meiner Mutter als erfolgreiche Ärztin in ihrer eigenen Praxis wegen der Steuerprogression (und überhaupt nicht aus bösem Willen!) als ‹teures Hobby› bezeichnete. Ich war damals 13 und habe ob dieser Aussage erkannt, was Gesetze sind. Und dass ich, wenn ich einige Gesetze nicht gut finde und sie ändern möchte, einmal in die Politik einsteigen muss.»
ZVG
