Keine Quotenfrau:
Die Kantons- und Gemeinderätin aus Riedholz ist gegen staatlich vorgeschriebene Frauenquoten, unterstützt aber die Aktion «Helvetia ruft», die den Frauenanteil im Parlament erhöhen will: «Solange Frauen in Wirtschaft und Politik untervertreten sind, braucht es solche Aktionen, damit sie mitreden können.» Die Mutter von Zwillingen besitzt bald einen Master in Management of Healthcare Institutions und ist Verkaufsleiterin bei einer grossen Firma.
Geri Born
Galopp ins Stöckli:
Die Hendschikerin sitzt seit Frühling 2013 für die BDP im Grossen Rat und war vier Jahre Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die «unschöne Ausgangslage» hat Maya Bally im Sommer dazu bewogen, nach 2016 kein zweites Mal für den Aargauer Regierungsrat zu kandidieren. «So kann ich mich ganz auf die Ständeratswahl konzentrieren.» Ihr gefällt der Politstil im Stöckli: «Stille Sachpolitik statt lautem Parteigetöse.» Als Ausgleich reitet die Mutter eines Sohns Dressur.
Geri Born
Aktive Gründerin:
Schon als sie klein war, wurde bei Karin Stadelmann zu Hause viel diskutiert. So habe sie gelernt zu argumentieren. Die gebürtige «Lozärnerin», die Wurzeln im Entlebuch hat, ist Präsidentin der Stadtluzerner CVP und Vizepräsidentin der Kantonalpartei und war massgeblich an der Gründung der städtischen Jungen CVP beteiligt. Sie doktoriert an der Uni Zürich und arbeitet als Dozentin und Projektleiterin im Departement Soziale Arbeit an der Hochschule Luzern.
ZVG
Die Klassenchefin:
In der Schule vertrat Sabina Freiermuth die Interessen ihrer Klasse als Klassenchefin. «Ich wollte schon damals für alle Beteiligten stimmige Lösungen herbeiführen.» Erste Kontakte zur Politik hatte sie mit 17, als sie an Demonstrationen für ein autonomes Jugendzentrum teilnahm. Ins Präsidium der FDP-Grossratsfraktion führte die Zofingerin die klassische Ochsentour mit Vorsitz in Gremien und Ämtern wie Schulrat und Präsidium der FDP Frauen Bezirk Zofingen. «So lernte ich über 15 Jahre das politische Handwerk.» Die dreifache Mutter arbeitet als Direktionsassistentin.
ZVG
Sie investiert richtig:
Reisen, kochen und Sport – für die Wädenswilerin Christina Zurfluh Fraefel ihr Ausgleich. 2018 rutschte sie in den Kantonsrat nach und war beeindruckt von der altehrwürdigen Kulisse des Rathauses und der Vereidigungszeremonie. Die Marketingfachfrau, die seit 2009 im Gemeinderat sitzt, ist in verschiedenen nationalen und internationalen Firmen mit Schwerpunkt Industrie und Investitionsgüter tätig.
ZVG
Die Gerechte:
Seit November 2016 ist Michèle Dünki-Bättig – ein selbst ernannter «Kaffeejunkie» – SP-Kantonsrätin und vertritt die Partei auch in der kantonalen Kommission für die Gleichstellung von Mann und Frau. Die Dokumentationsfachfrau, die an der ETH Zürich arbeitet, fordert: «Bei Listenwahlen müssten 50 Prozent Frauennamen stehen, und zwar bei allen Parteien.» Zudem ist sie Gemeinderätin in Glattfelden und Präsidentin der Gewerkschaft VPOD-Sektion Zürich Kanton.
Monika Flückiger
Ermittlerin mit Biss:
Laut der Wahlplattform vimentis.ch gilt Jacqueline Wunderer als eine der rechtesten Nationalratskandidatinnen. Die Gemeinde- und Landrätin sowie Präsidentin der SVP Frauen BL arbeitete früher als Polizistin und Ermittlerin und führt heute ein Restaurant in Röschenz. Für die alleinerziehende Mutter ist klar: «Die Regulierungswut der Behörden, der Fachkräftemangel und zunehmende Lärmklagen von Neuzuzügern bedrohen die Existenz vieler Betriebe in der Gastronomie.» Dem will sie in Bundesbern entgegenwirken.
ZVG
Mami startet durch:
Die ausgebildete Gemeindeschreiberin Nicole Ward-Brändli aus Hinwil ist seit 2015 Mutter von Tochter Emily Kate und «Hauptberuflich Mami». «Was mich sehr erfüllt und mir die Möglichkeit gibt, die Welt wieder durch Kinderaugen zu sehen.» Seit 2017 ist sie in einem 40-Prozent-Pensum bei der Stadt Uster als juristische Mitarbeiterin des Stadtschreibers angestellt. Die Zürcherin, die derzeit kein politisches Amt ausübt, hat nach Jahren als Gemeindeschreiberin nun selber Lust, politisch aktiv zu sein: «Es ist Zeit, nicht mehr nur Sitzungen zu protokollieren!»
ZVG
Sie bringt Coolness:
Die Walliserin aus Gamsen ist Co-Vizepräsidentin der SP Oberwallis, seit 2018 Verfassungssekretärin im Kanton Wallis, seit 2019 als politische Fachsekretärin für die SP Schweiz tätig und Doktorandin an der Uni Bern. Zuvor studierte sie an der Universität Zürich Politikwissenschaften und Geografie. Im November 2018 organisierte Claudia Alpiger mit einer Parteikollegin eine Debatte von Jungpolitikern vor Walliser Gymnasiasten, um ihnen zu zeigen, dass solche Diskussionen auch cool sein können. «Mir ist es wichtig, das politische Engagement von Jugendlichen zu fördern.»
ZVG
Moderne WG-Frau:
Die Präsidentin der FDP Sissach pendelt jeden Tag eine Stunde von Itingen nach Bern, lebt mit ihrem Partner und ihrem Bruder sowie dessen Familie in einem Zwei-Parteien-Eigenheim, ist bewusst kinderlos und passionierte Gärtnerin. Im April wurde Saskia Schenker, die als Leiterin Gesundheitspolitik und stellvertretende Direktorin beim Krankenversicherer Curafutura arbeitet, einstimmig zur kantonalen Parteipräsidentin gewählt, nachdem sie das Amt bereits ad interim innegehabt hatte. Sie ist oft in den Bergen unterwegs.
ZVG
