Die Fechterin:
Die Olympia-Silbermedaillen-Gewinnerin von Sydney 2000 ist nebst Valérie Favre Accola die einzige SVP-Frau in der Deutschschweiz, die für den Ständerat kandidiert! Die Baslerin eckte als Fechterin immer wieder an, wurde sogar aus dem Nationalteam verbannt. Seit 2017 sitzt sie für die SVP im Grossen Rat von Basel-Stadt und eckt auch dort mit ihrer Law-and-Order-Politik an. Mit Erfolg trainiert sie Tochter Demi, 20, Vize-Schweizermeisterin im Hochschulfechten
ZVGDie Erfinderin:
Physikerin Ursula Keller hat immer wieder Grenzen gesprengt: 1993 ist sie die erste Professorin in den mathematischen Wissenschaften an der ETH. Die Experimentalphysikerin für Quantenelektronik erhielt 2018 den Europäischen Erfinderpreis. Und als zweifache Mutter, die ihre Kinder in die Krippe schickte, war sie Pionierin der Vereinbarkeit von Karriere und Familie. «Im Mittelalter wäre ich als Hexe verbrannt worden.» Jetzt will sie für die Sache der Frau ins Bundeshaus.
ZVGAktive Sportsfrau:
Auf der Skipiste fuhr ihr Mann Paul Accola allen davon, in der Politik gibt jetzt Valérie Favre Accola Vollgas. Die Philosophin, Kommunikationsfachfrau und dreifache Mutter steigt auf der SVP-Liste von Heinz Brand auf Platz 2 in den Nationalratskampf ein und kandidiert auch gleich noch für den Ständerat. Als Davoser Landrätin und Grossrätin kennt sie Politik! Daneben führt sie auch die Geschicke des Unihockeyklubs Iron Marmots Davos-Klosters und sitzt im Beirat von Davos Digital Forum.
ZVGDas TV-Gesicht:
Jahrelang war Michelle Renaud das Aushängeschild von TeleBärn. Jede Bernerin (und jeder Berner) kennt das Gesicht der Newslady. Für den Sprung in die Politik gab Renaud nach 20 Jahren und 3500 Sendungen ihren Beruf als Moderatorin und Journalistin auf, «weil beides zusammen nicht geht». Daheim betreibt die Emmentalerin aus Trub, dem schönsten Dorf der Schweiz, ein heimeliges Airbnb. Michelle Renaud – «mein Kürzel MR steht für Mitte rechts» – hofft auf den Sitz von BDP-Gründer Hans Grunder, der zurücktritt.
ZVGStatt Toni nach Bern:
«Toni wieder zu Hause – das wird eine Umstellung! Aber ich freue mich darauf. Und wenn es mir zu viel wird, schicke ich ihn zu seinem Bruder Andi.» Das sagte Lebenspartnerin Esther Friedli zu Toni Brunner an dessen letztem Arbeitstag als Nationalrat in Bern Ende 2018. Jetzt dreht Friedli, die in Ebnat-Kappel zusammen mit Toni im Landgasthof Sonne Wirtin ist, den Spiess um: Die Kommunikationsfachfrau und ehemalige CVPlerin will diesen Herbst für die SVP in den Nationalrat gewählt werden. Das wäre dann wieder eine Umstellung daheim im «Haus der Freiheit»!
KeystoneSie schoss 400 Tore:
Der Name Weigelt ist im Bundeshaus noch immer ein Begriff: Elf Jahre, bis 2006, sass der St. Galler PR-Profi Peter Weigelt für die FDP im Nationalrat. Jetzt will es ihm Tochter Karin gleichtun. Die Profi-Handballerin spielte 127-mal für die Nati. 400 Tore hat sie dabei für die Schweiz geschossen. Nun will sie sich im Bundeshaus für das Land einsetzen. «Wie im Sport braucht es auch in der Politik positives Denken.»
ZVGMama mit Job:
«Die Parteitreue mit Mut zum Undogmatischen», titelte die «NZZ» 2013, als die Tochter von alt SVP-Nationalrat Hans Fehr für den Zürcher Stadtrat kandidierte. Seit 2015 sitzt die Juristin und Mutter von zwei noch nicht schulpflichtigen Söhnen im Kantonsrat. Anders als ihre Partei kann sich Fehr Düsel eine Elternzeit vorstellen, fordert flexible Arbeitsmodelle und findet Krippenplätze zu teuer. «Wir sind keine Hinterwäldler», sagt das WWF-Mitglied.
ZVG«Sport aufwerten»:
Aufgewachsen im Thurgau, wohnt Nadja Günthör seit 23 Jahren im Weinstädtchen Erlach am Bielersee. Sie ist seit 26 Jahren mit Kugelstoss-Weltmeister Werner Günthör verheiratet und arbeitet in der Kommunikation des Arznei-Grosshändlers Galenica. Die begeisterte Volleyballerin will als Politikerin «das Ansehen des Sports in der Gesellschaft aufwerten». Privat geht sie gern reisen und kann so «fremde Kulturen erfahren und unser Land geniessen».
ZVGEin neuer Gipfel:
Sie war dabei, als der krebskranke SVP-Ständerat This Jenny mit einem «Cocktail» von Exit 2014 in den Tod ging. Sechs Wochen danach sprach die Walliser Lebenspartnerin des Glarner Politikers in der SI: «Ich war schockiert, wie sehr der Tod in unserer Gesellschaft tabuisiert wird.» Seither setzt sich die ehemalige Ersatz-Grossrätin und Mitgründerin der SVP Bezirk Visp dafür ein, dass Sterbehilfeorganisationen Zutritt in Altersheimen und Spitälern erhalten. «Mit This war ich auf dem Gipfel. Jetzt bin ich unten im Tal. Ich muss mir einen neuen Gipfel erschaffen, Schritt für Schritt», sagte sie damals. Dieser Schritt soll die selbstständige Zermatter Immobilienvermieterin und Mutter von drei erwachsenen Söhnen nach Bern führen.
Fabienne BühlerDie WG-Frau:
Von TeleBasel zu Novartis und dann in die Politik: Die frühere Journalistin und Moderatorin Esther Keller sitzt seit dem 1. Mai für die Grünliberalen im Grossen Rat von Basel-Stadt. Keller bezeichnet sich selber als nicht konsumorientiert, liebt die Sonne, frische Luft und lebt in einer WG mit vier Frauen. «Ich bin nie den konventionellen Weg gegangen und strebe kein traditionelles Familienmodell an.» Wegen der offenen Gesellschaftspolitik ist sie in der GLP aktiv.
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