1. Home
  2. People
  3. Life
  4. Gesundheit und Fitness
  5. Check-up: Dupuytren-Therapie

Check-up: Dupuytren-Therapie

Dank Spritze gerade Finger

Die Dupuytren’sche Kontraktur lässt die Finger langsam verkrümmen. Bis vor Kurzem konnte nur eine aufwendige Operation helfen. Eine neue Therapie weckt Hoffnung.

Artikel teilen

Händeschütteln, Weinflaschen öffnen oder das Besteck halten, – mit gekrümmten Fingern werden diese alltäglichen Tätigkeiten zu einer Herausforderung. Von der Dupuytren’schen Kontraktur sind meistens der Ringfinger und der kleine Finger betroffen, oft an beiden Händen. Die Erkrankung manifestiert sich im Alter zwischen 40 und 60, mehrheitlich bei Männern. Morbus Dupuytren ist eine gutartige Verhärtung der Bindegewebsstränge in der Hand. Erste Anzeichen sind meist schmerzende Knoten in der Innenhand. Nach und nach produzieren die Bindegewebszellen zu viel Kollagen (Protein). Die Finger werden dadurch zur Handinnenfläche hin gekrümmt.

Die Ursachen der Dupuytren’schen Kontraktur sind zum Teil genetischer Natur. Einen Zusammenhang sehen Fachärzte auch mit Diabetes, Epilepsie-Medikamenten, Alkohol- und Nikotin-Abusus. Bis vor Kurzem konnten die gekrümmten Finger nur in einer aufwendigen Operation begradigt werden. Dabei wird das erkrankte Gewebe ganz oder teilweise entfernt, oder der Strang wird durchtrennt. Dieser offene Eingriff birgt allerdings ein Risiko für Komplikationen. Die Nachbehandlung mit Therapie und Schiene ist langwierig. Seit vergangenem Jahr steht Handchirurgen in der Schweiz eine neue Therapie-Option zur Verfügung: ein Medikament, das in die verhärteten Bindegewebsstränge gespritzt werden kann. Der Wirkstoff CCh (Collagenase Clostridium histolyticum) ist ein Enzym, das Kollagen abbaut. «Der Wirkstoff ist für 24 Stunden nach der Injektion aktiv, schwächt die verhärteten Stränge, sodass diese gebrochen werden können, ohne umliegende Strukturen zu zerstören», erklärt Dr. Maurizio Calcagni. Die Erfahrungen, die der Handchirurg mit der neuen Methode bisher gemacht hat, sind alle positiv.

 

Von Dr. Maurizio Calcagni am 28. April 2012 - 15:58 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 22:01 Uhr