1. Home
  2. People
  3. Life
  4. Kultur
  5. Cosa voglio di più Filmbesprechung

Im Kino: Cosa voglio di più

Im Würgegriff der Leidenschaft

Silvio Soldini schöpft aus dem Leben und erzählt eine Liebesgeschichte, die jedem von uns passieren könnte.

Artikel teilen

Verliebt: Anna (Alba Rohr-wacher) und Domenico (Pierfrancesco Favino).
filmcoopi

Der Coup de Foudre schlägt ein, wann und wo er will. Ohne Vorwarnung. So geschieht es auch bei Anna (Alba Rohrwacher) und Domenico (Pierfrancesco Favino). Sie arbeitet bei einer Versicherung und lebt mit dem unkomplizierten und liebenswerten Alessio (Giuseppe Battiston) zusammen. Domenico kellnert bei einer Catering-Firma, ist Vater von zwei Kindern und mit Miriam (Teresa Saponangelo) verheiratet. Eigentlich lieben sowohl Anna wie auch Domenico ihre jeweiligen Partner, doch die plötzlich aufflammende Leidenschaft überwältigt die beiden. Sie treffen sich heimlich in einem Motel ausserhalb von Mailand, bis Anna diese wenigen Stunden des Glücks nicht mehr genügen. Sie spioniert Domenico nach, betrachtet aus der Ferne seine hübsche Frau und die Kinder. Es beginnt für beide eine Zerreissprobe.

Silvio Soldini verfilmt eine Geschichte, die schon zuhauf auf der Leinwand gezeigt wurde. Doch der Italo-Schweizer scheut sich nicht, die Kamera scharf auf das Geschehen zu richten. «In einem solchen Film ist es sehr wichtig, auch die Liebesszenen zu zeigen. Wir haben sie oft geprobt, um den Schauspielern die Möglichkeit zu geben, ihre anfängliche Scham abzulegen.» Silvio Soldini übernahm bei den heiklen Passagen die Kameraführung, um den Kreis der Set-Anwesenden möglichst klein zu halten.
Trotz den Liebesszenen ist «Cosa voglio di più» (Was will ich mehr) kein voyeuristischer Film. Dem hervorragenden Schauspielerpaar ist es gelungen, sehr authentisch rüberzukommen.



Was Soldini in schlichten, aber ergreifenden Bildern zeigt, ist keine fremde Welt, sondern aus dem Leben gegriffen: auf der einen Seite die Leidenschaft, die alles vergessen lässt und einen auf Wolke sieben hisst, auf der anderen das Leid, das man seinen Lieben zufügt, ohne es eigentlich wirklich zu wollen.

Warum man den Film sehen sollte

  • Die Geschichte könnte jedem von uns passieren.
  • Die beiden Hauptdarsteller spielen sehr überzeugend.
  • Pierfrancesco Favino wird manches Frauenherz höherschlagen lassen.


Länge: 126 Min., Regie: Silvio Soldini, Darst.: A. Rohrwacher, P. Favino. Im Kino.

Von Kati Moser am 20. Mai 2010 - 17:20 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 19:39 Uhr