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Kunst: Simone Kermes

Kobold mit Engelsgesicht

Ihre Haare leuchten wie Lava, die Stimme ist eruptiv wie EIN VULKAN. Die in Leipzig geborene Sopranistin Simone Kermes gilt als grösste Barocksängerin der Gegenwart.

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Miss 100 000 Volt: Die barocke Diva Simone Kermes verblüfft mit virtuosen Koloraturen und einer exzentrischen Bühnenpräsenz.
Moritz Schell

Die «Crazy Queen des Barock» lässt die Schweiz erzittern. Das feurige Temperament der Simone Kermes wird die Zuhörer im Stadt-Casino Basel Ende Januar ebenso in seinen Bann ziehen wie ihr feuerroter Haarschopf. Die Echo-Klassik-Preisträgerin hat das jüngste Album «Colori d’Amore» (Die Farben der Liebe) im Gepäck und präsentiert daraus am Konzertabend einige der schönsten Stücke aus der Blütezeit des Barock.

Unterstützt wird sie vom italienischen Ensemble Le Musiche Nove unter der Leitung von Claudio Osele. «Ich will nur eines: Meine wahren Gefühle für die Musik alter Meister ganz authentisch wiedergeben», sagt Simone Kermes. Auf der Suche nach neuen Werken längst vergessener Komponisten, hat sie sich mit ihrem Team in den Labyrinthen alter Bibliotheken umgesehen – und sensationelle Funde gemacht. Ergreifend: die Arien Alessandro Scarlattis, dessen Geburtsjahr sich 2010 zum 350. Mal jährt. Oder die Werke von Riccardo Bosco, die er seinem Bruder Farinelli, dem berühmtesten Kastraten-Sänger seiner Zeit, auf den Leib schrieb. Der ebenfalls aussergewöhnliche Stimmumfang der Kermes prädestiniert sie wie keine Zweite für die virtuose Musik barocker Meister. Händel und Vivaldi, aber auch Mozart und Beethoven gehören zu den privaten

Lieblingskomponisten der Diva. Wenn Simone Kermes die Bühne betritt, muss man auf Überraschungen gefasst sein: Sie schminkt und kleidet sich im Stil einer Barockpuppe, fordert ihre Fans zum Klatschen auf und schleudert das hohe C wie eine Waffe ins Parkett. Wen wunderts, nennt man sie «Miss 100 000 Volt» …

Simone Kermes im Stadt-Casino Basel, 31. 1. 2011, www.ticketcorner.ch,
Bestell-Hotline Tel. 0900 800 800

Von Caroline Micaela Hauger am 25. Dezember 2010 - 15:16 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:11 Uhr