David Schnell

Zurück zur Natur

Bei David Schnell trifft Barock auf impressionistische Gestaltungsprinzipien: Seine überwältigende Landschaftsmalerei ist nun in Schaffhausen zu sehen.

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 David Schnells Landschaftsmalerei ist menschenleer. Unsere Spuren jedoch sind allgegenwärtig: Treppen führen ins Nirgendwo, Baumhütten schweben über einem See, Autobahn-Leitplanken ziehen durchs Bild, Bienenstöcke säumen einen Waldrand. Kein Lüftchen regt sich. Und doch beherrscht eine intensive Spannung die Bilderwelten des Leipzigers.

Seine Landschaftsdarstellungen überlagert David Schnell mit architektonisch anmutenden Fiktionen. Häufig scheint es, als explodiere die so akribisch abgebildete Natur, splittere sich auf, um auf eigentümliche Weise zu etwas Neuem zu verschmelzen. In anderen Werken saugt die Zentralperspektive den Blick des Betrachters förmlich in die Tiefe des Bildraums hinein.

David Schnell, 40, gehört zu den Vertretern der «Neuen Leipziger Schule» und gilt als einer der eigenständigsten deutschen Maler seiner Generation. Seit über zehn Jahren ist die Landschaftsmalerei Schwerpunkt seiner Arbeiten.

Mittels Rastern und Fluchtpunktperspektiven gestaltet der Künstler eine surreale, bühnenartige Bilderwelt, die verstört. Seine Bilder leben von der Frage, wer diese Landschaften bewohnen oder die Architektur in diese Räume gestellt haben könnte. Diese Irritation des Betrachters ist durchaus beabsichtigt. Nicht von ungefähr hiess David Schnells Diplomarbeit an der Kunsthochschule in Leipzig «Landschaft als Gesellschaftskritik».

 

MUSEUM ZU ALLERHEILIGEN, Schaffhausen
Ausstellung bis 24. 4.2011
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11.00 - 17.00 Uhr
Telefon: 052 633 07 77

 

 

 

Von Anina Rether am 12. Februar 2011 - 09:56 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:18 Uhr