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Franz Nock

Nachgefragt

Am 7. August feierte der ehemalige Zirkusdirektor Franz Nock seinen 75. Geburtstag. Ein freier Tag? Nicht beim Circus Nock.

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Der Zirkus hält ihn jung.
HO

Schweizer Illustrierte: Herr Nock, am Sonntag wurden Sie 75 Jahre alt. Wie haben Sie gefeiert?
Franz Nock: Ich ging mit meiner Familie ins Restaurant Waldhaus in St. Moritz Mittagessen. Am Nachmittag fand bereits die nächste Vorstellung statt. Aber ich durfte mir im Gegensatz zu den Artisten ein Cüpli genehmigen.

Schauen Sie sich noch jede Vorstellung an?
Mehr oder weniger. Ich stehe meist am Eingang und begrüsse die Besucher. Die Leute wollen mich halt noch sehen.

Sie feierten am höchsten Punkt der Nock-Tournee am St. Moritzersee, auf 1774 Metern. Wie oft gehen Sie selbst noch hoch hinaus?
Nur noch mit der Seilbahn. Seit ich ein gewisses Alter habe, wage ich mich nicht mehr aufs Trapez. Meine drei Töchter sehen in der Manege ohnehin viel schöner aus. Wobei, ihr Vater war auch mal schön (lacht).

Als Akrobat haben Sie oft Ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Wie beurteilen Sie diese Risiken heute?
In jungen Jahren sieht man die Gefahr weniger. Und früher gab es auch kaum Sicherheitsteile. Ich hatte einen grossen Schutzengel und bin immer glimpflich davongekommen. In meinem ganzen Leben hatte ich vier Stürze, brach mir einmal die Schulter und einmal den Arm. Zum Glück gibt es heute grössere Sicherheitsvorkehrungen.

Lässt einen das Adrenalin schneller altern?
Im Gegenteil! Es hält einen jung! Das Zirkusleben überhaupt, denn es ist immer was los. Wir sind rund 70 Personen, da wird es einem nie langweilig. Bereits am frühen Morgen holt mich oft jemand aus den Federn. Nur die jungen, schönen Frauen rufen mich leider nicht mehr so oft an.

Wenn Sie zurückblicken, was war bisher der Höhepunkt Ihres Lebens?
Ganz klar der Zirkus. Wissen Sie, ich kam im Wohnwagen im solothurnischen Kriegstetten zur Welt. Seither war Zirkus mein Leben.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass ich noch lange mit dem Zirkus durch die Schweiz reisen und hier weiterhin meinen Senf dazugeben kann (lacht).

Von Aurelia Robles am 8. August 2011 - 14:45 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 20:54 Uhr