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  4. Mister Schweiz 2010 Jan Bühlmann: Seine Mutter wohnt auf einem Hof

Mister Schweiz 2010

Jans Mami lebt auf der Alp

Der Mister-Schweiz-Titel veränderte am Samstag Jan Bühlmanns Leben - auch in seiner Familie erlebte der Luzerner einen Wandel: Seine Eltern haben sich nach 30 gemeinsamen Jahren getrennt, zumindest räumlich. Mutter Astrid Bühlmann zog letztes Jahr 170 Kilometer weit weg und lebt nun mit dreissig Schafen und vier Hunden allein im Bündneroberland.

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Jan Bühlmann mit Schaf und Mutter Astrid

Astrid Bühlmann verliess ihre Familie um ihren Traum zu verwirklichen.

Thomas Buchwalder

«Ich habe meinen langgehegten Traum letzten Sommer verwirklicht», erzählt Astrid Bühlmann, 47, die Mutter des neuen Mister Schweiz 2010 Jan, 22, dem «Blick». «Ich verliess meine Familie in Buchrain LU und zog ins Bündneroberland nach Ruschein.» In dem 360-Seelendorf pachtet sie heute alleine einen Hof - und lebt mit dreissig Schafen und vier Border Collies zusammen. Ihr Ziel: selbstversorgend leben zu können.

Astrid Bühlmann lernte Jans Vater Daniel, 47, vor dreissig Jahren am Luzerner Gymnasium kennen - und lieben. Mit 20 Jahren wurde sie schwanger mit Sohn Ari, heute 26. Astrid und Daniel heirateten, sie brach die Schule ab um sich voll und ganz um die kleine Familie kümmern zu können. Ihre Studienpläne stellte Astrid Bühlmann zurück: «Ich hielt meinem Mann den Rücken frei, war Hausfrau.» Es folgten drei weitere Kinder: Jan, 22, Seraina, 20, und Norina, 17.

Jetzt, wo die Kinder gross genug sind, kümmert sich Astrid Bühlmann um die Verwirklichung ihrer eigenen Träume: Sie bewohnt einen Fünf-Zimmer-Hof 170 Kilometer entfernt von ihrer Familie, bewirtschaftet 2.3 Hektar Land. «Es ist nicht nur ein idyllisches Dasein, trotzdem bin ich glücklich. Schon als Kind wusste ich, dass ich irgendwann einmal in den Alpen leben will.»

Über ihren Wunsch wegzuziehen war die Familie wenig schockiert, erzählt die 47-Jährige: «Sie motivierten mich, wofür ich ihnen unendlich dankbar bin. Im Streit hätte ich sie nie verlassen können.» Trotzdem wurde ihr Plan über Monate weg im Familienrat diskutiert. Die endgültige Scheidung schieben laut Astrid beide auf die lange Bank, denn trotz allem sei für sie klar: «Er ist der Mensch, der mir am nächsten steht. Wir haben dreissig Jahre gemeinsam verbracht - niemand kennt mich so gut wie er.»

Von Ramona Thommen am 11. Mai 2010 - 09:06 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 19:39 Uhr