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Mister Schweiz 2012

Diese Kandidaten sind im Endcasting

Eine Horde von Männern pilgerte am Sonntag nach Rapperswil: Dort fand das erste Mister-Schweiz-Casting statt. SI online begleitete zwei Teilnehmer, die davon träumen, zum schönsten Schweizer erkoren zu werden. Wer er es in die Endrunde schaffte, sehen Sie in der Bildergalerie.

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Michael Breitschmid kommt nicht in die erste Gruppe. Er muss weiterhin draussen stehen, frieren - und hoffen, dass sie ihn bald hereinlassen. Es ist Sonntagmorgen, 10 Uhr, bewölkt, kühl - zumindest nicht mehr sibirisch kalt, der Frühling lässt sich bereits erahnen. Michael ist nicht nervös, sagt er. Noch nicht. Der 21-jährige Logistiker aus Urdorf will Mister Schweiz werden.

Er schafft es in die zweite Gruppe, die die McOptik-Filiale in Rapperswil betreten darf. Drei Tische stehen im Raum, drei Anmeldeposten müssen Michael und die restlichen Anwärter passieren, bevor sie zur «Königsdiziplin» - dem Präsentieren in Badehosen - zugelassen werden. Michael füllt eine Basiserklärung aus: Er bestätigt, dass er weder psychische noch physische Krankheiten habe, dass er seinen reformierten Glauben in Massen auslebe. Michael ist bereit. Und er ist sich bewusst, was als Mister-Anwärter auf ihn zukommen könnte. «Wenn die Presse in meinem Leben wühlt, komme ich damit klar. Ich habe nichts zu verbergen.»

Der zweite Posten: Michaels Identitätskarte wird überprüft - ebenso seine Grösse. 1.78 Meter soll der künftig schönste Schweizer gross sein, gemäss Michael liegt er zwei Zentimeter darüber. «Ich habe ein gesundes Verhältnis zu meinem Aussehen und zu meinem Körper», erklärt er. So gesund, dass er sich schön fühlt? «Einfach normal halt.» Auf die Frage, was er an sich nicht möge, hat er keine Antwort bereit.

JEDEM MANN EIN NÜMMERCHEN
Die Nummer sieben soll an diesem Sonntag über Michaels Schicksal entscheiden. Am dritten Posten fasst er einen Zettel mit seiner Zahl. Er solle sie immer bei sich tragen, sie diene als Identifikation, heisst es. Obwohl Michael an seinem Aussehen nichts zu bemängeln hat, hat er sich nicht selbst für das Casting entschieden: «Mein Vater hat mich angemeldet. Ich habe ihm einmal aus Witz gesagt, dass ich da mitmachen würde.» Seit sechs Uhr in der Früh ist er am Castingtag auf den Beinen, er habe sichergehen wollen, dass er nicht zu verschlafen aussehe.

Während sich Michael auf den Badehosengang vorbereitet, ist auch Michael Lussambo - genannt Mike - eingetroffen. 25 Jahre ist er alt, betreibt einen eigenen Onlineshop, handelt in der Freizeit mit Devisen, bezeichnet sich als polysportiv: «Ich mache alles, was mir Spass macht», wird er später vor der Jury erklären.

Der Zettel mit der Sieben wirkt leicht zerknittert, als Michael sich in eine Reihe nackter Männer einreiht. Dann steht niemand mehr vor ihm. Er posiert vor der Fotowand, in Badehose versteht sich. Zack! Der Fotograf hat ein erstes Mal abgedrückt. Michael setzt ein Lächeln auf. Natürlich soll es sein. Zack. Das zweite Foto. Seine Startnummer wird bereits angekündigt, er ist dran, muss sich vorstellen, damit die Jury bereits einmal seine Stimme hört. Die Fragen kommen wie aus der Kanone geschossen. Er arbeite als Logistiker. Und ja, er sei sportlich, gehe ab und an ins Fitness. Ansonsten rappe er und treffe sich mit Freunden. Ob er im Solarium gewesen sein? Ja. Seine Schwäche sehe er in seiner Schüchternheit. Gut, merci. Ade.

ZU NERVÖS FÜR FRAGEN
Mike hat derweil die Nummer 28 gefasst, steht in einer Badehose in der Reihe, wartet auf die Sekunden, die sein Leben verändern könnten. «Ich würde mich nun gerne umziehen», stammelt hingegen Michael. Er hat keine Zeit mehr für Fragen, braucht einen Moment für sich.

Mike grinst, er versteht sich mit dem Vorder- und Hintermann. Er vergleiche sich natürlich mit den anderen in Bezug auf die optischen Merkmale, «das ist doch normal». Aber Schönheit liege einerseits im Auge des Betrachters, erklärt Mike. «Andererseits setzt sich die Schönheit eines Menschen aus innerlichen und äusserlichen Mermalen zusammen.» Doch ein Schönheitswettbewerb lässt sich nicht mit dem Charakter gewinnen, muss er später zugeben. «Wenn ich in den Spiegel schaue, habe ich schon Freude an dem, was ich sehe.» Er hat sich zwar selbst angemeldet, als schön will er sich dennoch nicht bezeichnen. «Das sött mer nöd säge!» Er habe sein Leben lang einfach immer positive Feedbacks erhalten.

Michael verlässt die Kabine, die Umhängetasche ist gepackt. «War das schon alles?» Ja. «Gut, dann kann ich ja den Sonntag noch geniessen.» Er wolle sich ein bisschen entspannen. «Schade, dass ich keine Freundin habe, die auf mich wartet. Obwohl ich ein Beziehungsmensch bin.» Seit einem Jahr sei er Single, die richtige Frau sei einfach noch nicht dabei gewesen, klagt er. Ist er denn zufrieden mit dem Casting? «Also vor der Jury, da war ich echt nervös. Es kam plötzlich.» Er habe kein gutes Gefühl. «Und hast du das auch gehört? Als ich gesagt habe, dass ich ins Solarium gehe, raunte Clifford ‹eingebildet›.»

«EIGER, MÖNCH UND JUNGFRAU!»
Nummer 28 muss vor die Jury - Mike. «Salü Renzo, salü Bianca, salü Clifford.» Das hat bisher kaum einer der 110 Männer gewagt. «Ich habe mich selbst angemeldet, weil ich die Diversität der Schweiz widerspiegle.» Als Mike nach einem Schweizer Berg gefragt wird, trumpft er auf: «Eiger, Mönch und Jungfrau!» Und eben. Die perfekte Schönheit setze sich aus der inneren und äusseren Schönheit zusammen. «Also, ciao Renzo, ciao Bianca, ciao Clifford.»

Als sich Mike in die Umkleidekabine begibt, verlässt Michael das zwecksentfremdete Optiker-Geschäft. Beide Michaels blicken nun Tagen des Wartens entgegen. Haben Sie es eine Runde weiter geschafft oder ist der Traum vom Mister-Schweiz-Titel bereits vorbei?

Mike Lussambo ist in der zweiten Castingrunde, Michael Breitschmid muss auf die SI-online-User hoffen: Im exklusiven Voting dürfen Sie darüber abstimmen, ob ihm und weiteren Kandidaten ein zweiter Gang vor die Jury gewährt werden soll.

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Informationen rund um den Wettbewerb werden laufend auf der Facebook-Fanseite der Mister-Schweiz-Wahl bekanntgegeben.

Von Ramona Thommen am 28. Februar 2012 - 08:10 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 22:19 Uhr