Stellt sich heraus: Die explosive Anspannung, die zwischen den beiden «Fury Road»-Hauptfiguren Mad Max (Tom Hardy, 44) und Imperator Furiosa (Charlize Theron, 46) über weite Strecken des Films herrscht, war nicht gespielt. Dass es am Set des Action-Streifens von 2015 zu Reibereien zwischen den beiden Superstars gekommen war, galt zwar bereits als verbrieft. Doch erst das Enthüllungsbuch «Blood, Sweat & Chrome» von Kyle Buchanan offenbart nun, wie sehr es geknallt hat - und dass sich Theron zwischenzeitlich gar vor ihrem Co-Star fürchtete.
Die Hitze in der namibischen Wüste, in der weite Teile des Films gedreht wurden, hatte dafür gesorgt, dass ohnehin schon jeder am Set geladen war, heisst es darin laut «Variety». Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, sei schliesslich Hardys Unpünktlichkeit gewesen. An einem Drehtag, der um 8:00 Uhr starten sollte, tauchte Theron wie verlangt im vollen Kostüm und Make-up pünktlich auf. Hardy hingegen liess sich angeblich erst drei Stunden später blicken.
Angst vor ihrem Co-Star
Daraufhin habe Theron ihrem Rollennamen alle Ehre gemacht und der Erinnerung von Kameramann Mark Goellnicht nach gebrüllt: «Stellt diesem verdammten Mistkerl [das tatsächliche Schimpfwort war weitaus wüster] für jede Minute, die er die Crew aufhält, 100.000 Dollar in Rechnung!» Das wiederum habe Hardy nicht auf sich sitzenlassen können und sei auf Theron zugestürmt. «Er wirkte recht aggressiv. Sie fühlte sich wirklich bedroht und das war der Knackpunkt», so Goellnicht.
Theron erwirkte, dass Filmproduzentin Denise Di Novi (65) ans Set bugsiert wurde und der Schauspielerin nicht von der Seite wich, um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern. «Es kam zu einem Punkt, [...] an dem ich mich nicht mehr sicher fühlte», zitiert «Variety» aus einem Statement von Theron in dem Buch.
Dem Erfolg keinen Abbruch getan
Wie durch ein Wunder rauften sich die beiden Streithähne so weit zusammen, dass der Film erfolgreich abgedreht werden konnte. «Mad Max: Fury Road» gilt als visueller Meilenstein des Action-Kinos, spielte fast 400 Millionen US-Dollar ein und münzte zehn Oscar-Nominierungen in sechs Trophäen um. Hardy habe sich im Nachgang zwar reumütig gezeigt und sich selbst mangelnde Reife zugesprochen. Wenig überraschend wirkten beide seither aber dennoch nicht mehr gemeinsam in einem Film mit.
Das dürfte sich auch bei den geplanten «Mad Max»-Projekten «Furiosa» und «The Wasteland» nicht ändern. Regisseur George Miller (76) nach tauchen die beiden Figuren wohl nicht im Film des jeweils anderen auf. Schade - aber vielleicht auch besser so.