Am 22. September startet Apple mit dem Verkauf seiner neuesten iPhone–Generation. Ab dann liegen das neue iPhone 15, das iPhone 15 Pro und die jeweiligen Plus– beziehungsweise Max–Varianten in den Stores dieser Welt. Seit der vergangenen Woche konnten Apple–Jünger die Geräte vorbestellen. Die Nachrichtenagentur spot on news hatte bereits vorab die Möglichkeit, die Geräte im Alltag auf Herz und Nieren zu testen. Lohnt sich die Anschaffung oder ist der Sprung zu den 14er– oder gar 13er–Modellen marginal?
Das Beste gleich vorneweg: Endlich, endlich, endlich hat Apple – natürlich vor allem wegen EU–rechtlicher Vorgaben – das Lightning–Kabel abgeschafft und setzt nun bei allen neuen iPhones auf einen USB–C–Port. Bei den Pro–Varianten mit USB–3–Standard für schnellere Datenübertragung, bei den herkömmlichen auf den eigentlich schon etwas veralteten USB–2. Ein längst überfälliger Schritt, der jedoch das heimische Kabelgewirr deutlich reduziert. Eine Wohltat: Alte Lightning–Kabel können jetzt endlich den Weg in den wohlverdienten Ruhestand antreten.
Das ist neu beim iPhone 15 Pro
Das iPhone 15 Pro hat im Vergleich zu seinem Vorgänger optisch eine kleine Frischzellenkur bekommen. Die auffälligste Neuerung: Leicht abgerundete Kanten, die das Smartphone mit einem noch hochwertigeren Gefühl in den Händen liegen lässt. Ansonsten kommt das Pro etwas kleiner und schmäler, dafür aber ein wenig tiefer, daher. Kombiniert mit den 20 Gramm Gewichtsersparnis aufgrund des neuen Titanium–Gehäuses fühlt sich die aktuelle Generation filigraner und hochwertiger an als die Geräte aus den Jahren zuvor.
Ebenfalls sofort ins Auge fällt die neue Aktionstaste. Sie ersetzt den bisherigen Klingeln–/Lautlos–Schieber und kann nach Gusto belegt werden. In diesem Jahr kommt zudem der A17–Pro–Chip zum Einsatz, der eine deutliche Leistungssteigerung verspricht. Im Alltagstest ist dies kaum bemerkbar, da schon die Chips der vergangenen Jahre die iPhones ausreichend beschleunigten.
Die bereits herausragende Foto– und Video–Qualität wurde erwartungsgemäss noch einmal verbessert. Alle neuen iPhones nutzen nun Smart HDR 5. Damit wird eine Reihe von Fotos mit unterschiedlichen Belichtungen erzeugt, die miteinander verbunden werden, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Im Vergleich zu Aufnahmen der Vorgänger, schiessen die neuen Geräte noch kontrastreichere Bilder. Eine weitere Neuerung gibt es im Porträt–Modus, der jetzt noch hochwertiger Schärfe– und Tiefeneinstellung der Kamera steuert. Automatisch wird Vorder– und Hintergrund erkannt und entsprechend unscharf gezeichnet. Auch für Laien ein spürbarer Fortschritt.
Grosse Neuerungen beim iPhone 15
Auch wenn das iPhone 15 Pro wie oben beschrieben in nahezu allen Belangen besser geworden ist, hat das «normale» iPhone 15 einen noch grösseren Sprung hingelegt, übertrumpft das Vorgängermodell deutlich und kratzt in einigen Bereichen sogar an den Pro–Varianten. Hier wäre in erster Linie die eingeführte neue Bedienoberfläche Dynamic Island und die neue 48–Megapixel–Hauptkamera zu nennen. Auch das Display ist mit nun 2.000 Nits deutlich heller als das des iPhone 14 und steigt damit sogar in die Sphäre der Pro–Variante auf.
Der A16–Bionic–Chip, der im letzten Jahr noch den Pro–Varianten vorenthalten war, hat eine deutliche Leistungssteigerung im Gepäck und ist die Grundvoraussetzung für die Dynamic Island und die neue Kamera, die das iPhone 15 auch für Hobby–Fotografen interessant macht.
Fazit: Lohnt sich der Kauf?
Apple hat bei seinen Smartphone–Flaggschiffen einen Sprung nach vorne gemacht und sowohl die herkömmlichen Varianten als auch die Pro–Modelle auf vielen Ebenen merklich verbessert. Den deutlich grösseren Sprung macht jedoch das iPhone 15 – hauptsächlich dank der Kamera und der Dynamic Island. Die Pro–Varianten sind noch schicker und vor allem leichter, technisch ist jedoch der ganz grosse Schritt in diesem Jahr ausgeblieben.
Preislich kommt der günstigere Dollar–Wechselkurs den deutschen Kunden zugute. In den USA blieben die Preise im Vergleich zum letzten Jahr stabil, in Deutschland kosten die iPhone–15–Modelle jedoch weniger als die 14er–Varianten zum Verkaufsstart. Los geht es beim iPhone 15 mit 949 Euro für das Modell mit dem kleinsten Speicherplatz (128 GB). Das teuerste Plus–Modell mit dem höchsten Speichervolumen (512 GB) wechselt für 1.479 Euro den Besitzer. Bei den Pro–/Max–Varianten reicht die Spanne von 1.199 Euro (128 GB) bis zu 1.949 Euro (Max/1 TB).
Diejenigen, die endlich das Lightning–Kabel beerdigen wollen, kommen um einen Kauf natürlich nicht herum. Pro–Varianten–Besitzer der Generationen 13 oder 14 könnten jedoch aus technischen Gründen noch ein Jährchen auf einen grösseren Sprung warten. Apple–User, die ein herkömmliches iPhone 13 oder auch 14 ihr Eigen nennen, müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass ihre Smartphones mit dem neuen iPhone 15 auf vielen Ebenen nicht mehr mithalten können.