Am Samstagabend ging eine Ära zu Ende: Thomas Gottschalk (75), der wohl bekannteste Showmaster, den das deutsche Fernsehen hervorgebracht hat, verabschiedete sich nach über 50 Jahren Karriere endgültig vom Bildschirm. Bei einer Spezialausgabe von «Denn sie wissen nicht, was passiert» (RTL) trat der gebürtige Kulmbacher gemeinsam mit seinen langjährigen Weggefährten Günther Jauch (69) und Barbara Schöneberger (51) ein letztes Mal vor die Kamera.
Die Zuschauer honorierten das Ereignis mit grossem Interesse: Durchschnittlich 2,42 Millionen Menschen verfolgten die Sendung auf RTL – laut «DWDL» mehr als 750.000 zusätzliche Zuschauer im Vergleich zur letzten regulären Ausgabe im Mai. Um eine höhere Reichweite für das Format zu finden, muss man fast vier Jahre zurückgehen, bis in den Januar 2022. In der Spitze schalteten laut Sender sogar bis zu 3,38 Millionen Zuschauer ein.
Primetime–Erfolg für das Entertainment–Trio
RTL sicherte sich mit der Abschiedsshow einen doppelten Primetime–Erfolg: Bei den 14– bis 49–Jährigen erreichte die Sendung hervorragende 16,7 Prozent Marktanteil, in der erweiterten Zielgruppe der 14– bis 59–Jährigen waren es starke 15,3 Prozent. Beim Gesamtpublikum lag der Marktanteil bei 14,0 Prozent. Mit einem Tagesmarktanteil von 11,8 Prozent bei den jüngeren Zuschauern setzte sich der Kölner Sender durch.
Dennoch reichten die Zahlen nicht an historische Dimensionen heran: Für einen Gottschalk–Abschied hätte man sich durchaus Werte von über 20 Prozent vorstellen können, analysiert das Branchenportal «Quotenmeter». Vom legendären «Wetten, dass..?»–Niveau war die Sendung weit entfernt – und auch die ARD zog am Samstagabend mehr Publikum an.
Insgesamt musste sich Gottschalk beim Gesamtpublikum der Konkurrenz aus dem Ersten geschlagen geben: Der ARD–Thriller «Spurlos in Venedig» holte mit 4,22 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von sehr guten 19,0 Prozent den Primetime–Sieg in dieser Kategorie. Bei den jüngeren Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren konnte der Krimi allerdings nicht mithalten – hier reichte es nur für 0,28 Millionen Zuschauer und 7,5 Prozent Marktanteil, womit RTL in dieser Zielgruppe klar die Nase vorn hatte.
Konkurrenz litt unter dem Abschied
Die starke Performance von RTL bekam vor allem ProSieben zu spüren: «The Masked Singer» verzeichnete mit nur 0,87 Millionen Zuschauern die niedrigste Sehbeteiligung in der Geschichte der Rateshow. Im Vergleich zum Staffelauftakt Anfang November verlor das Halbfinale damit 440.000 Zuschauer. Der Marktanteil bei den 14– bis 49–Jährigen rutschte auf magere 7,9 Prozent ab.
