Die Kult-Popgruppe Pur veröffentlicht am 4. November ihr neues Album «Persönlich». Das teilte die Plattenfirma Universal Music am Donnerstag mit. Das bereits 17. Studioalbum der Band aus Baden-Württemberg beinhaltet 16 Titel und verarbeitet auch ihre bewegte Vergangenheit.
So ist etwa ein Song dem ehemaligen Schlagzeuger Martin Stoeck (1964-2021) gewidmet, der an den Folgen einer Krebserkrankung verstarb. Dies stellte damals einen Schock für die Band dar, die nichts von der Erkrankung gewusst hatte. «Es tat mir schon leid, dass wir uns aus den Augen verloren hatten», sagte Frontmann Hartmut Engler (60) über seinen Ex-Drummer, der 2015 die Band verliess. «Ich beschloss, ein Lied für Stöcki zu schreiben. Eine ehrliche Ehrung.» So entstand die melancholische Pianoballade «Herzensgut». Stöcki spielt am Schluss des Songs sogar selber Schlagzeug - von einem älteren Song gesampelt. Am Flügel sitzt dabei der ehemalige PUR-Produzent und Stöckis Schwager Dieter Falk (62).
Konzert auf Schalke löst Schreibblockade
Dabei tat sich Frontmann Engler beim Schreiben der Songs in der Pandemie schwer. Die nachträgliche Feier von «40 Jahre PUR - 20 Jahre PUR auf Schalke» mit 68.000 Zuschauern brachte dann den Durchbruch. Auf diesen Auftritt zuzusteuern löste die pandemiebedingte Schreibblockade des Pur-Frontmanns, er konnte seine Gedanken und Empfindungen in die Lieder des neuen Albums fliessen lassen.
«Ich bin mit der Gesamtsituation überhaupt nicht zurechtgekommen», bilanzierte er die Corona-Hochphase. «Sicher muss ich heute keine 150 Konzerte pro Jahr mehr spielen. Aber ich brauche ein Ziel, auf das ich mich freuen kann.» So wie die Show auf Schalke.
Brandaktuelle Themen aufgegriffen
Das Album setzt sich aktiv mit den Themen der aktuellen Zeit auseinander. «Verschwörer» handelt von Verschwörungstheorien, die während der Pandemie besonders in den Vordergrund traten. «Ein gutes Morgen» stellt eine Reaktion der Band auf den Krieg in der Ukraine dar. Mit «Immun» verarbeitet Engler die Traurigkeit, die er in der Isolation erlebt hatte.: «Ich hatte nicht mehr so richtig den Draht zu anderen Leuten, sondern bin lieber Zuhause geblieben. Weil ich mich selber nicht mochte», erinnerte er sich.
Pur-Fans dürften jedenfalls nicht mehr traurig sein, sondern sich mit «Persönlich» auf die neueste Platte ihrer Idole freuen.