Im neuen «Tatort: Schattenleben» (12. Mai, das Erste) sucht Kommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz, 42) nach ihrer verschwundenen LKA-Kollegin Ela Erol (Elisabeth Hofmann). Diese hatte undercover in der linken Szene ermittelt. Grosz und Erol waren zusammen auf der Polizeischule. Doch im Laufe der Geschichte wird klar: Die beiden waren mehr als nur Freundinnen. Grosz hat die Frau vor Jahren geliebt. Zudem küsst sie während den Ermittlungen die Aktivistin Nana Leopold (Gina Haller, 35). Hat sich die Kommissarin damit als homosexuell geoutet?
Das sagt Darstellerin Franziska Weisz
«Nein, es handelt sich nicht um eine lesbische Coming-Out-Geschichte», stellt Darstellerin Franziska Weisz im Gespräch mit dem Sender klar. «Wir haben ja auch schon von ihren Männergeschichten erzählt.» Grosz würde es in erster Linie um den Menschen gehen, «und in der Zeit ihrer Ausbildung hat sie sich halt in einen weiblichen Menschen verliebt». Auch wenn sich ihre Figur selbst als hetero bezeichnen würde, «erlaubt sie es sich, diese Frau zu lieben, die ihr so viel bedeutet». Offen lässt der Film allerdings, «ob sie wirklich ein Paar waren oder nur mal ausprobieren wollten, wie es ist, eine Frau zu lieben».
Drehbuchautorin Lena Fakler (32) fand Kommissarin Julia Grosz schon immer «ziemlich cool», wie sie im Gespräch gesteht. «Aber auch unnahbar.» Deshalb habe sie der Figur einen ganz persönlichen Fall geschrieben «und ihre erste Liebe nacherzählt». Sie habe sich zwar in eine Frau verliebt, «aber in dem Moment, in dem die Kollegin mit ihr zusammen sein wollte, bekam sie es mit der Angst zu tun und machte einen Rückzieher». Vielleicht habe Grosz diesen Schritt später bereut, erklärt die Autorin, «weil sie sich nie wieder so verliebt hat wie damals».