Im neuesten «Tatort» aus Köln geht es auch zurück in die Vergangenheit. Die Kommissare Ballauf und Schenk müssen einen «Vier Jahre» (so auch der Titel des Films) alten Fall komplett neu aufrollen. Wer ist der Mörder? Der Verurteilte? Der Geständige? Oder jemand, der überhaupt noch nicht im Fokus der Ermittlungen stand? So denken die beiden Hauptdarsteller Dietmar Bär (61) und Klaus J. Behrendt (61) über den ungewöhnlichen und teils verworrenen Fall.
So denkt Klaus J. Behrendt über den Köln-«Tatort: Vier Jahre»
Max Ballauf wird damit konfrontiert, dass seine Ermittlungen möglicherweise zur Verurteilung des Falschen geführt haben. Was macht für Sie den Kern dieser Geschichte aus?
Klaus J. Behrendt: «Mit anderen Schauspielern zu spielen, die wiederum Schauspieler spielen, ist etwas Besonderes. Man schaut da auch, wie der Kollege oder die Kollegin wohl die Rolle ‹anlegt›. Sie spielen nicht sich selbst, aber jemanden, der den gleichen Beruf ausübt wie sie selbst. Das ist ein interessantes Spiel mit unterschiedlichen Ebenen, auch in der Handlung. In diesem Fall geht es darum, was offen sichtbar ist, was nicht zu sehen ist und was bewusst verborgen wird. Da setzt sich jemand ins gemachte Nest, das Todesopfer ist ein Typ, den eigentlich niemand mag und der sich selbst zu einer Party eingeladen hat. Und dann wird auch jemand als Mörder verurteilt, der als Fernsehstar sehr bekannt ist.»
Ballauf und Schenk ermitteln hier viel getrennt voneinander. Verfolgen sie unterschiedliche Spuren, um ihren Fehler aus der Vergangenheit wieder wettzumachen?
Behrendt: «Ballauf und Schenk wurden hinters Licht geführt, sie wollen korrigieren, was falsch lief. Jeder von ihnen hat seine eigene Perspektive, die Zuschauer folgen beiden und können so selbst die Puzzleteile zusammenfügen. Max Ballauf konzentriert sich auf die Frau des Mannes, der als Mörder verurteilt wurde. Er will wissen, warum sie ihren Mann fallengelassen hat, während er in Haft sitzt.»
So denkt Dietmar Bär über den Köln-«Tatort: Vier Jahre»
Der Fall ist längst abgehakt, der Schuldige in Haft - und dann gesteht ein anderer den Mord. Was löst das in Freddy Schenk aus?
Dietmar Bär: «Argwohn und Misstrauen. Für den erfahrenen Ermittler war die Sache vor vier Jahren eindeutig geklärt. Ballauf und er waren ja direkt mit dem Fall aus dem Kulturmilieu ‹Filmwelt, Schauspieler und sonstige Künstler› vertraut. Merkwürdiges Völkchen. Nun kommt so ein (Ex-)Schauspieler daher und erzählt über die Silvesterfeier vor vier Jahren Hanebüchenes...»
Was macht für Sie den besonderen Reiz der Geschichte aus?
Bär: «Ein toller Plot erstmal. Dazu den interessanten Zeitsprung und vor allem: zwei wunderbare Kolleg:innen, ein ehemaliges ‹Prominentenpaar› aus der Filmbranche, spielen: ein Prominentenpaar aus der Filmbranche! Wir waren alle sehr glücklich zu hören, dass die beiden für die Rollen zugesagt haben, ihre ‹bewegten› Biographien waren, so hat man den Eindruck, gute ‹Arbeitsvorgaben› für die Dreharbeiten; und dazu stiessen dann noch Martin Feifel und Max Hopp - es ist, glaube ich, ein wunderbarer Ensemblefilm geworden, zusammen mit Regisseur Torsten C. Fischer hatten wir alle grossen Spass!»