Das aktuelle Cover der amerikanischen «Vogue» mit Kamala Harris, 56, auf dem Titel schlug hohe Wellen – und das nicht im positiven Sinn. Für die Wahl des Bildes der baldigen US-Vizepräsidentin wurde das Magazin mit Kritik überhäuft.
Der Aufnahme fehle es an Ästhetik und Harris – die in Turnschuhen und schwarzen Jeans posiert – komme zu leger rüber, war ein Vorwurf. Ausserdem wirke die Politikerin ungewohnt hellhäutig, sodass viele davon ausgehen, dass Harris' Hautfarbe von der Redaktion bearbeitet wurde. Auf Social Media waren sich die meisten User einig: Das Cover wird der künftigen Vizepräsidentin nicht gerecht.
Nun sah sich «Vogue»-Chefin Anna Wintour, 71, offenbar gezwungen, Stellung zum umstrittenen Titelbild zu beziehen. Und: Zumindest sie scheint mit dem Cover glücklich zu sein.
In einem Podcast der «New York Times»-Journalistin Kara Swisher bezeichnet Wintour das ausgewählte Bild als «fröhlich und optimistisch». Es sei «charmant und so entspannt», Kamala Harris sehe «fantastisch» aus. Weiter meinte die Chefredaktorin, das Cover zeige «eine Frau, die die Kontrolle über ihr Leben hat und die uns zusammen mit dem gewählten Präsidenten die Führungsqualitäten bringen wird, die wir so sehr brauchen.»
In einer separaten Stellungnahme teilte die Mode-Päpstin dann mit: «Natürlich haben wir die Reaktion auf das Print-Cover gehört und verstanden.» Es sei nicht die Absicht gewesen, damit die Bedeutung des unglaublichen Siegs der gewählten Vizepräsidentin irgendwie zu schmälern.
Gemäss der Nachrichtenagentur AP sind jedoch nicht nur Harris' Fans vom gewählten Bild enttäuscht, sondern auch die 56-Jährige selbst und ihr Team. Sie hätten ein Bild bevorzugt, das nur im Innern des Magazins abgedruckt wurde. Darauf ist Harris in einem blaugrauen Anzug vor gelbem Hintergrund zu sehen.
Laut Wintour habe man sich für das «informellere» Bild entschieden, um den authentischen Charakter von Kamala Harris zu unterstreichen. Das andere – seriösere – Bild wurde dann noch digital als Cover veröffentlicht. Damit solle gemäss einer Mitteilung von «Vogue» «auf die Ernsthaftigkeit dieses Momentes in der Geschichte» reagiert werden und «auf die Rolle, die sie beim Weiterführen unseres Landes spielen wird».