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Das persönliche Interview

James Morrison: «Toblerone tut weh!»

Als Kind wurde er «Jimmyroo» oder «Catpole» genannt, als Teenager hatte er kein Bett, dafür Hanteln im Zimmer. Heute begeistert James Morrison, 34, die Welt – und jüngst am Snowpenair. An seiner Beerdigung sollen seine Songs dennoch nicht gespielt werden.

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James Morrison

Der Brite James Morrison begeistert mit seiner Musik die Welt.

Hervé le Cunff

James Morrison, als Sie 16 Jahre alt waren: Wie sah da Ihr Zimmer aus?
Ich hatte nicht viel. Nicht mal ein Bett, nur eine Matratze. Dafür ein Paar alte Hanteln, um zu trainieren, und durch ein kleines Fenster eine super Aussicht aufs Meer.

Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?
Rod Stewart sagte mir: Don’t fuck it up, vermassle es nicht! Das war nicht der beste Rat, aber ich habs mir zu Herzen genommen. Mein Vater gab mir mit, ich solle einen Job finden, den ich liebe. Dann würde es sich nicht wie Arbeit anfühlen. So wurde ich Musiker.

Was hatten Sie als Kind für einen Spitznamen?
Meine Schwester nannte mich Jimmyroo, wie Kangaroo. In der Schule war ich nicht sehr beliebt, niemand machte sich die Mühe, mir einen Spitznamen zu geben. Da mein Nachname Catchpole ist, hänselten sie mich mit Catpole.

James Morrison und Joss Stone

Verstärkung holt sich der Brite für den Song «My Love Goes On» von Soulsängerin Joss Stone.

ZVG

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Ja! Ich war sechs, sie hiess Kimberly und hatte Locken. Bei Schulende gabs jeweils ein Küsschen.

Über welches Geschenk haben Sie sich zuletzt gefreut?
Gerade eben habe ich Toblerone bekommen mit meinem Namen drauf. Ich liebe sie, aber es tut ganz schön weh am Gaumen, wenn man ein Stück abbeisst!

Welches Gemüse sollte verboten werden? Und – was wären Sie für eine Frucht?
Ich hasse Blumenkohl! Was ich wäre? Was für eine Frage! Ich mag Bananen. Aber ich wäre keine, die haben zu wenig Samen. Ich wäre vermutlich eine Orange – mit mehr Chancen, mich neu zu erfinden und fortzupflanzen (lacht).

«Don’t fuck it up, vermassle es nicht!»

Als Sie Kind waren: Was haben Ihre Eltern Ihnen da immer gesagt?
Ich war unglaublich chaotisch und vergesslich. Sie mussten mich immer daran erinnern: Nimm dies mit, vergiss jenes nicht.

Hat es etwas genützt?
Nein (lacht). Im letzten Jahr habe ich sicher 15 Paar Sonnenbrillen, vier Boots, fünf Lederjacken verloren. Oh – und vier Portemonnaies!

Wo am Körper tuts Ihnen weh?
An den Schultern. An der linken habe ich mir im Fitness irgend was eingeklemmt. Und die rechte ist kaputt seit einem Fahrradunfall mit 15. Ach, ich töne wie ein alter Mann! Und vor Kurzem habe ich mir bei einem Gig die Gitarre ins Gesicht gerammt. Das Blut lief nur so runter. Zum Glück wars der letzte Song.

18/07/2012 'The Dark Night Rises' European Premiere at The Odeon Leicester Square James Morrison with his partner, Gill / action press

Grosse Liebe Mit Gill ist James Morrison schon seit 17 Jahren glücklich. Die beiden haben zwei Töchter, Elsie, 10, und Ada-Rose, 1.

Action Press

Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie den Teller nicht leer essen?
Im Restaurant nicht, wenn jemand sonst für mich kocht, schon.

Was für ein Hintergrundbild hat Ihr Handydisplay?
Warte! (Holt sein Handy hervor und zeigt die Hülle mit einem Familienbild.) Die hat meine Tochter gemacht. Und das Hintergrundbild ist ein Selfie von ihr, sie klaut stets mein Telefon und verstellt alles (lacht).

«Unsere Tochter geht normal zur Schule»

Begleitet Sie Ihre Familie jeweils auf Tour?
Nein, die jüngere Tochter ist erst ein Jahr alt. Die ältere liebt es und würde am liebsten überall mitkommen. Aber sie geht normal zur Schule, das ist uns wichtig.

Haben Sie ein Tattoo?
Nein. Aber ich überlege, irgend was mit den Namen oder Gesichtern meiner Töchter zu machen. Entweder lasse ich es dann doch, oder es wird auffällig. Ganz oder gar nicht.

James Morrison Album

Inspiration Morrisons fünftes Album ist eine Liebeserklärung an seine Familie.

ZVG

Über welche Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Ich rede viel dummes Zeug! Vielleicht, dass ich Madonna gedisst habe. Aber sie war echt nicht nett!

Welche Musik soll an Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Etwas Positives. «You’re Gonna Miss Me When I’m Gone» oder Jackie Wilsons «Your Love Keeps Lifting Me Higher and Higher».

Nicht Ihre eigene Musik?
Auf keinen Fall! Mein Song «The Last Goodbye» – das wäre ein makaberer Witz.

Die bisher beste und dümmste Idee Ihres Lebens?
Kinder zu haben! An guten Tagen ist es die beste Sache der Welt, an schlechten denke ich: wieso?

 Jimi Hendrix

Eines von Morrisons Vorbildern ist der verstorbene Gitarrengott Jimi Hendrix.

Getty Images

Angenommen, der liebe Gott würde Sie neu erschaffen: Mit den Eigenschaften welcher Berühmtheiten soll er Sie ausstatten?
Ich könnte Gitarre spielen wie Jimi Hendrix, tanzen wie Michael Jackson und wäre so gut im Bett wie … just joking (lacht). Hätte ich dann noch Tom Hardys Gesicht, wäre ich unschlagbar.

Was wird man in hundert Jahren über die aktuelle Epoche sagen?
Ich glaube, man wird uns kritisieren, dass es nur um Oberflächliches ging. Ich bin sicher, das Leben wäre besser, wenn es mehr um innere Werte und echte Fähigkeiten gehen würde.

Welche Pille sollte erfunden werden?
Eine, mit der du keine Grenzen mehr hast. Du könntest sie nehmen und alles sein. Zum Beispiel ein Ninja-Kämpfer. Ja, das ist es, eine Ninja-Kämpfer-Pille!

Von Sarah van Berkel am 20. April 2019 - 17:18 Uhr